Heinz Kress wurde als Sohn des Oberingenieurs Hans Kress am 3. März 1913 in Saarbrücken geboren. Er besuchte zwischen 1919 und 1923 die Volksschule in Saarbrücken. Anschließend besuchte Kress die staatliche Oberrealschule Saarbrücken und legte dort 1932 seine Reifeprüfung ab. Es folgte eine zweijährige Lehrzeit in Waldeck. Dort schloss Kress 1934 die Landwirtschaftliche Lehrlingsprüfung erfolgreich ab. Bereits 1935 war Kress in die NSDAP eingetreten.[1] Er begann im Folgenden an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Hohenheim und an der Universität Bonn ein Studium der Landwirtschaft. Sein Diplom als Landwirt erhielt Kress im Frühjahr 1937.
In den folgenden zwei Jahren arbeitete er als Saatzucht-Assistent bei der F. v. Lochow-Petkus GmbH. Er erlangte zwischenzeitlich, 1938, den Doktortitel mit einer Arbeit über "Die Gegenseitigen Beziehungen von Wachstumsbeobachtungen und Ertragsleistungen und ihr Einfluß auf die Wertbestimmung der Nachkommenschaft nachgewiesen an Petkuser Roggen".1939 bis 1940 absolvierte Kress seinen Wehrdienst. Danach wurde er von der F. v. Lochow-Petkus GmbH mit dem Aufbau und der Leitung des Saatzuchtbetriebes in Gülzow bei Güstrow beauftragt. Seine Tätigkeit dort wurde nach drei Jahren unterbrochen. Von 1943 bis Kriegsende wurde Kress in verschieden Einheiten an der Ostfront eingesetzt. Er beendete den Krieg im Dienstgrad eines Gefreiten und trug das Verwundetenabzeichen in Silber.
Nach Kriegsende kehrte Kress nach Gülzow zurück und war weiterhin als Saatzuchtleiter des Saatzuchtbetriebes angestellt, welcher mittlerweile dem Land Mecklenburg unterstellt war. Der Betrieb wurde 1950 schließlich von der Deutschen Akademie für Landwirtschaftswissenschaften übernommen. Kress sollte bis 1968 der Direktor dieser Anlage bleiben.
1951 berief ihn die Universität Rostock zum Professor für Methoden der sowjetischen Pflanzenzüchtung mit Lehrauftrag. Durch die Professur änderte sich wenig an seiner Arbeit, da sich die Tätigkeiten in Gülzow und für die Universität stark überschnitten. 1953 wurde er Mitglied der Demokratischen Bauernpartei Deutschlands und stieg bald in deren Parteivorstand auf. Damit einhergehend gehörte Kress ab 1954 den Nationalrat der Nationalen Front an.[2] Im selben Jahr erhielt er für seine Leistungen in Gülzow den Vaterländischen Verdienstorden in Silber und ein Jahr später den Nationalpreis III. Klasse für Wissenschaft und Technik. 1960 übernahm Kress den Vorsitz der Deutschen Agrarwissenschaftlichen Gesellschaft im Bezirk Schwerin, welchen er bis 1978 inne hatte. Ab 1962 arbeitete er wieder ausschließlich in Gülzow und hatte dort den Posten des Direktors bis 1968 inne. Ebenfalls bis 1968 behielt er die Professur an der Universität Rostock.[3]
Heinz Kress verstarb am 02.11.1996 in Gülzow.[4]
Marlon Gollnisch, Studentenbeitrag aus dem Jahr 2009.