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Fakultät:
1860-1894 |
Theologische Fakultät |
Lehr- und Forschungsgebiete:
Fachgebiet:
11 Theologie, Religionswissenschaft |
Lebensdaten:
geboren
am
05.02.1823
in
Adelebsen (Göttingen)
|
gestorben
am
12.09.1894
in
Rostock
|
Familie:
Vater: |
Obervoigt |
Sohn: |
Dr. August Wilhelm Christian Dieckhoff (1869-1926), Sanitätsrat in Bayreuth |
Schwiegervater : |
Prof. Dr. Hermann Stannius, o. Professor der Medizin, Univ. Rostock
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) |
Kurzbiographie:
1842 |
Abitur, Clausthal |
1842 |
Studium der Theologie, Univ. Göttingen |
1847-1850 |
theologischer Referent, Göttingen |
1850-1860 |
Privatdozent, ab 1854 ao. Professor für systematische und historische Theologie, Univ. Göttingen |
1860-1894 |
o. Professor für Kirchengeschichte, Dogmengeschichte, Enzyklopädie, Katechetik und Pastoraltheologie, Univ. Rostock |
1865 |
Ablehnung eines Rufs an die Univ. Wien |
1894 |
im Amt verstorben |
akademische Abschlüsse:
Promotion |
1850 |
Lic. theol., Univ. Göttingen
Titel der Arbeit: De Carolostadio Lutheranae de servo arbitrio doctrinae contra Eckium Defensore. |
Habilitation |
1850 |
(Systematische Theologie), Univ. Göttingen |
akademische Selbstverwaltung:
1862-1894 |
mehrfach Dekan (1862-1863, 1866-1867, 1870-1871, 1874-1875, 1877-1878, 1881-1882, 1884-1885, 1888-1889, 1893-1894) |
1887-1888 |
Rektor |
1874 |
Mitglied der Prüfungskommission |
Funktionen:
1860-1864 |
Mitherausgeber der "Theologischen Zeitschrift", Schwerin |
1874-1894 |
Mitglied der Theologischen Prüfungskommission, Schwerin |
1882 |
Konsistorialrat |
Ehrungen:
1856 |
Dr. theol. h. c., Univ. Greifswald |
Werke (Auswahl):
Die Waldenser im Mittelalter. Zwei historische Untersuchungen. Göttingen 1851. |
Die evangelische Abendmahlslehre im Reformationszeitalter. Göttingen 1854. |
Luthers Lehre von der kirchlichen Gewalt. Berlin 1865. |
Schrift und Tradition. Widerlegung der römischen Lehre vom unfehlbaren Lehramt. Rostock 1870. |
Die kirchliche Trauung, ihre Geschichte im Zusammenhang mit der Entwickelung des Eheschließungsrechts. Rostock 1878. |
Der Ablaßstreit dogmengeschichtlich dargestellt. Gotha 1885. |
Quellen:
Personalakte August Wilhelm Dieckhoff, UAR
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weitere Literatur:
Deutsches Biographisches Archiv I 234,215-217; II 268,190-198; III 173,415 (WBIS)
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) |
Siegbert Uhlig: August Wilhelm Dieckhoff (1823-1894), in: Theologische Literaturzeitung 96 (1971), 379-92.
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Keßler, Martin: Das Karlstadt-Bild in der Forschung. August Wilhelm Dieckhoffs Göttinger Licentiatenschrift (1850). S. 66-85. Tübingen 2014.
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eingestellt / geändert:
10.11.2010, klabahn
/
17.11.2022, administrator
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bibliography
Dokument:
Dieckhoff wurde in Göttingen am 5. Februar 1823 geboren, studierte nach dem Besuch des Gymnasiums in Clausthal seit 1842 Theologie in Göttingen, wo er 1847 Repetent und, nach Promotion und Habilitation, 1854 Professor wurde. Bei der 400-Jahrfeier der Universität Greifswald 1856 verlieh die dortige Theologische Fakultät dem erst 33-jährigen die Ehrendoktorwürde. An der Theologischen Fakultät in Rostock wurde er 1860 Professor für Kirchengeschichte, Dogmengeschichte, Enzyklopädie, Katechetik und Pastoraltheologie. Seine Vorlesungen waren beliebt, doch wurde er am 18. Juli 1870 boykottiert, weil er den Franzosen den Sieg über Preußen wünschte. Der darin zum Ausdruck kommende antipreußische Akzent wirkte bei ihm, der aus dem 1866 von Preußen annektierten Königreich Hannover stammte, lebenslang: Er lehnte die 1817 in Preußen eingeführte Unionskirche ab, die Lutheraner und Calvinisten vereinigte. In historischen Arbeiten untersuchte er Luthers Abendmahlslehre und bekämpfte die Lehren der Schweizer Reformatoren. Luthers Festhalten an mittelalterlichen Traditionen wertete er positiv. Kritisch sah Dieckhoff wiederum den "preußischen Kulturkampf" gegen die katholische Kirche. Er lehnte die 1872 von Bismarck eingeführte Schulaufsicht des Staates ebenso ab wie die 1875 angeordnete obligatorische Zivilehe als Voraussetzung der Trauung. Auch zu Streitfragen innerhalb des Luthertums hat er engagiert Stellung genommen. Die Lutherische Missouri-Synode hatte eigenartige Lehren über die Gnadenwahl und die wörtliche Inspiration der Bibel vertreten, gegen die in Rostock die Theologische Fakultät 1884-1886 unter Dieckhoffs maßgeblicher Einwirkung Stellung bezog. Am 12. September 1894 ist Dieckhoff in Rostock gestorben.
Gert Haendler
aus: Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hg.): Die Rektoren der Universität Rostock 1419-2000. Rostock 2000 (BGUR 23), S. 173.
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Dokumente/Anhang
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