Schatz, Friedrich

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Empfohlene Zitierweise:
Eintrag von "Friedrich Schatz" im Catalogus Professorum Rostochiensium,
https://purl.uni-rostock.de/cpr/00000593
(abgerufen am 11.10.2024)

Schatz, Friedrich

Prof.
 
1872-1906 o. Professor der Medizin/Gynäkologie
(Vorgänger, Nachfolger)
schatz_friedrich_pic.jpg

(Langeintrag)

catalogue entry

Fakultät:
1872-1906 Medizinische Fakultät
Fachgebiet:
44 Medizin


 weitere Vornamen:
Christian Friedrich
Lebensdaten:
geboren am 17.11.1841 in Plauen (im Vogtland)
gestorben am 21.05.1920 in Rostock
 Konfession:
evangelisch
Familie:
Vater: Christian Gottfried Schatz, Musikinstrumenten- und Saitenfabrikant

Kurzbiographie:
Abitur, Plauen
Aufenthalt in Nürnberg
ab 1863 Studium der Medizin, Univ. Leipzig
1865-1871 Assistenzarzt an der Leipziger Universitätsentbindungsanstalt
1871-1872 Arzt (eigene gynäkologische Praxis) in Leipzig
1872-1906 o. Professor, Univ. Rostock (auch Unterricht der Hebammenschülerinnen)
1906 Entlassung auf eigenen Wunsch, nachdem Disziplinarverfahren (Vorwurf der Veruntreuung) gegen ihn eröffnet wurde
weitere Tätigkeit als Arzt in Rostock und weitere Streitigkeiten mit der Univ. Rostock
akademische Abschlüsse:
Promotion 1867 Dr. med., Univ. Leipzig
Titel der Arbeit: Der Geburtsmechanismus der Kopfendlagen.

akademische Selbstverwaltung:
Direktor der Zentral-Hebammen-, Lehr- und Entbindungsanstalt und Univ. Frauenklinik
Mitglied des Konzils
ordentliches Mitglied, bis 1906 Vorsitz der Großherzoglichen Medizinal-Kommission
Mitglied der ärztlichen Prüfungskommission
1880-1881 Rektor
weitere Mitgliedschaften:
Obstetrical Society of Philadelphia
1878 Chicago Gynaecological Society
Ehrungen:
Ehrenmitglied der Leipziger geburtshilflichen Gesellschaft
1873 Ritter des Mecklenburgischen Hausordens der Wendischen Krone
1885 Obermedizinalrat
1886 Geheimer Medizinalrat
weitere Informationen:
„Zu seinen bleibenden Verdiensten gehört unter andern der von ihm mit Mühe durchgesetzte, bis ins einzelne selbst entworfene und überwachte Bau der Frauenklinik, die Ost. 1887 bezogen werden konnte.“ (Willgeroth, S. 268 f)

Werke (Auswahl):
Entwurf einer Hebammen-Ordnung für das Grossherzogthum Mecklenburg-Schwerin. Rostock 1883.
Klinische Beiträge zur Physiologie des Fötus. Bd. 1: Die Gefässverbindungen der Placentakreisläufe eineiiger Zwillinge, ihre Entwicklung und ihre Folgen, einschliesslich der Lehre von der Placentabildung überhaupt und einschließlich der Lehre von den Acardiis und ihren Verwandten. Berlin 1900.
Schlechte Wehen und die centrale Steuerung der Wehenthätigkeit. In: Leyden, Ernst von; Klemperer, Felix (Hrsg.): Die deutsche Klinik am Eingange des zwanzigsten Jahrhunderts in akademischen Vorlesungen. Bd. 9: Geburtshilfliche und gynäkologische Vorlesungen. Berlin 1902, S. 281-404.
Klinische Beiträge zur Physiologie der Schwangerschaft: Wann tritt die Geburt ein?; Construction der Schwangerschaftsdauer, Vorausbestimmung des der Geburt und nachträgliche Bestimmung des Erzeugers. Leipzig 1910.

Quellen:
Personalakte Friedrich Schatz, UAR
weitere Literatur:
Deutsches Biographisches Archiv I 1090,184-189; II 1133,97-100; III 787,457 (WBIS) (Link öffnen externer Link)
Ludwig, H: Friedrich Schatz, Rostock (1841–1920). In: Der Gynäkologe, Bd. 39 (2006), 8, S. 657.
Willgeroth, Gustav: Die mecklenburgischen Aerzte von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Schwerin 1929, S. 268-269.
Internet-Ressourcen:
Einordnung:
Epoche 1827-1918

eingestellt / geändert:
10.11.2010, klabahn / 17.11.2022, administrator

bibliography

Dokument:

Christian Friedrich Schatz, geboren in Plauen im Vogtland am 17. November 1841, arbeitete schon in jungen Jahren in Leipzig als Choleraarzt, wurde 1867 promoviert und war seit 1868 Assistenzarzt in der Frauenklinik bei Cred‚ und praktischer Arzt in Leipzig. 1872 wurde er zum ordentlichen Professor und Direktor der Klinik für Geburtshilfe und Gynäkologie sowie der Landeshebammenanstalt in Rostock berufen. Von 1873 an kämpfte er um einen Neubau der Frauenklinik. Wegen Schwierigkeiten der Stadt, ein geeignetes Grundstück zu finden, entstand die neue Klinik erst 1886/87 mit 80 Betten in der Doberaner Straße auf der höchsten Stelle der Stadt. Schatz hat sich um den Neubau sehr verdient gemacht, indem er die Planung des Baus bis in die kleinsten Einzelheiten ausgearbeitet hat. Die Klinik konnte am 13. April 1887 an ihn übergeben werden. Schatz war in erster Linie Geburtshelfer und galt als guter Operateur und anregender Lehrer. Er leitete die Klinik bis 1906. Da er sich mit der Leitung auch der Finanzen der Klinik überfordert fühlte, bat er selbst um seine Entlassung. Seine wissenschaftliche Befähigung als Forscher lag vor allem in seiner physikalischen Begabung. Sie schlug sich in vielen wertvollen Publikationen nieder, wie über den Geburtsmechanismus, intrauterine Druckmessungen, Periodizität der Wehentätigkeit, Plazentastudien und Ursachen verschiedener Kindslagen. Seine Studien über Puerperalmortalität führte ihn zur Reorganisation des Hebammenwesens, so daß die Sterblichkeit im Kindbett in Mecklenburg schlagartig zurückging. In seiner Rektoratsrede befaßte er sich 1880 mit der Allgemeinbildung und der Sonderbildung in Deutschland. Schatz starb am 21. Mai 1920 in Rostock.

Gisela Teichmann

aus: Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hg.): Die Rektoren der Universität Rostock 1419-2000. Rostock 2000 (BGUR 23), S. 161.


Dokumente/Anhang

Anhang:
Friedrich Schatz (Foto, ohne Jahr, UAR)
schatz_friedrich_pic.jpg
(55.1 KB) MD5 (als Portrait anzeigen)
Bild (Unterschrift)
schatz_friedrich_sig.jpg
(28.1 KB) MD5 (als Unterschrift anzeigen)
Biographie (Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hg.): Die Rektoren der Univ. Rostock 1419-2000. Rostock 2000 (BGUR 23), S. 161)
schatz_friedrich_bgur23.html
(2.08 KB) MD5 (als Biogr. Artikel anzeigen)
Falkenberg, Paul: Die Professoren der Universität Rostock von 1600 bis 1900. Manuskript um 1900, S. 399 (UAR).
falkenberg_albumprof__p0399.jpg
(498 KB) MD5 (keine Anzeige)