evangelisch |
Vater: | Carl Friedrich Schirrmacher (1790-1855), Oberlehrer |
Mutter: | Emilie Charlotte Schirrmacher (?-1827), geb. von Modrach |
1845 | Abitur, Danzig |
1845-1848 | Studium der Geschichte und Philosophie an den Univ. Bonn und Berlin |
1849-1854 | Hilfslehrer am Friedrich-Werdschen Gymnasium, Berlin |
1854-1866 | Oberlehrer, ab 1863 Professor für Geschichte an der Ritterakademie Liegnitz (Schlesien) |
1866-1904 | o. Professor für Geschichte, Univ. Rostock |
Promotion | 1848 | Dr. phil., Univ. Berlin Titel der Arbeit: Commentarii de rebus a Johanne rege Bohemiae gestis. Pars 1: Ab Henrico VII usque ad obitum Friderici Pulchri. |
Institutsdirektor | |
1869-1904 | Prüfungskommission für Kandidaten des höheren Schulamts |
1871-1904 | Direktor des Akademischen Münzkabinettes |
1871-1872 | Dekan |
1874-1896 | Zweiter, ab 1886 Erster (einziger) Univ.-Bibliothekar |
1878-1879 | Rektor |
1893-1894 | Dekan |
1896-1904 | Oberbibliothekar der Univ. Rostock |
1871 | Ritterkreuz 1. Klasse des Bayrischen Verdienstordens des Heiligen Michael |
1897 | Gedächnismedaille auf Friedrich Franz III. von Mecklenburg-Schwerin |
1898 | Komturkreuz des Mecklenburgischen Hausordens der Wendischen Krone |
Kaiser Friderich II., 4 Bde., Göttingen 1859-1864. |
Die letzten Hohenstaufen, Göttingen 1871. |
Geschichte von Spanien. Band 4-6. Gotha 1881-1902. |
Briefe und Acten zu der Geschichte des Religionsgespräches zu Marburg 1529 und des Reichstages zu Augsburg 1530. Nach der Handschrift des Joh. Aurifaber nebst den Berichten der Gesandten Frankfurts a.M. und der Regesten zur Geschichte dieses Reichstages. Unveränderter Nachdruck der Ausgabe Gotha 1876. Amsterdam 1968. |
Die Entstehung des Kurfürstenkollegiums. Neudruck der Ausgabe Berlin 1874. Aalen 1977. |
Personalakte Friedrich Wilhelm Schirrmacher, UAR (Zuarbeit von Christian Ebert) |
Klüßendorf, Niklot: Schirrmacher, Friedrich Wilhelm. In: Biographisches Lexikon für Mecklenburg. Bd. 2, Rostock 1999, S. 232-237. |
GND: 104069457
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Schirrmacher wurde am 29. April 1824 in Danzig geboren. Er studierte von 1845 bis 1848 an den Universitäten Berlin und Bonn Philosophie und Geschichte, unter anderem bei Leopold von Ranke (gest. 1886), und wurde 1848 in Berlin zum Doktor der Philosophie promoviert. Nach längerem Schuldienst in Berlin und Liegnitz erhielt er zum Wintersemester 1866/67 den Ruf nach Rostock, wo er fast vier Jahrzehnte das gesamte Gebiet der Geschichte, mit Einschluß der historischen Geographie, vertrat. Für die moderne Aufgliederung der Geschichtswissenschaft nach Epochen und Sachgebieten fehlten der mecklenburgischen Landesuniversität damals noch die Mittel. In den frühen Rostocker Jahren intensivierte Schirrmacher, wie von der Universität bei seiner Berufung gewünscht, die Bemühungen um die Geschichte Mecklenburgs. Von seinen Forschungen sind zu nennen Arbeiten über die Geschichte der letzten Hohenstaufen, über die Entstehung des Kurfürstenkollegiums, ferner ein Liegnitzer Urkundenbuch und eine Edition zur Vorgeschichte des Marburger Religionsgesprächs von 1529 und des Augsburger Reichstages von 1530. Der Rolle Schirrmachers als "Polyhistor" entspricht sein vierbändiges Handbuch zur Geschichte von Spanien (1881-1902). Die programmatische Rektoratsrede zum Akademischen Jahr 1878/79, der Schirrmacher 1885 eine zweibändige Biographie folgen ließ, galt dem mecklenburgischen Herzog Johann Albrecht I. (15471576). Neben der Professur hatte er mehrere akademische Nebenämter inne, so das Direktorat des Münzkabinetts und seit 1874 die Stellung als Bibliothekar, zuletzt mit dem Titel eines Oberbibliothekars. Als ein Historiker, den souveräne Meisterschaft im Umgang mit den Quellen auszeichnete, war Schirrmacher ein charakteristischer Vertreter seiner Epoche in eher reichsgeschichtlicher, zum Teil im romantischen Stil der Zeit die Herrscherpersönlichkeiten verklärender Ausrichtung. Bis kurz vor seinem Tod lehrend, starb Schirrmacher am 19. Juni 1904 in Rostock. Niklot Klüßendorf aus: Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hg.): Die Rektoren der Universität Rostock 1419-2000. Rostock 2000 (BGUR 23), S. 158. |
Friedrich Wilhelm Schirrmacher (Foto, ohne Jahr, UAR) | |
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Friedrich Wilhelm Schirrmacher (Foto, ohne Jahr, UAR) | |
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Bild (Unterschrift) | |
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Falkenberg, Paul: Die Professoren der Universität Rostock von 1600 bis 1900. Manuskript um 1900, S. 390 (UAR). | |
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Biographie (Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hg.): Die Rektoren der Univ. Rostock 1419-2000. Rostock 2000 (BGUR 23), S. 158) | |
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