Müller, Heinrich

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Empfohlene Zitierweise:
Eintrag von "Heinrich Müller" im Catalogus Professorum Rostochiensium,
https://purl.uni-rostock.de/cpr/00000611
(abgerufen am 11.10.2024)

Müller, Heinrich

Prof.
 
1655-1659 ao. Professor der Theologie (rätlich)
1659-1662 Professor der Griechischen Sprache (rätlich)
1662-1675 Professor der Theologie (Primarius, rätlich)
(Vorgänger, Nachfolger)
mueller_heinrich_pic2.jpg
mueller_heinrich_pic.jpg

(Langeintrag)

catalogue entry

Fakultät:
1655-1659 Theologische Fakultät
1659-1662 Philosophische Fakultät
1662-1675 Theologische Fakultät
Fachgebiet:
90 Gelehrte
11 Theologie, Religionswissenschaft


Lebensdaten:
geboren am 18.10.1631 in Lübeck
gestorben am 23.10.1675 in Rostock
 Konfession:
lutherisch
Familie:
Vater: Peter Müller (1590-1658), Kaufmann und Kirchenvorsteher der Marienkirche in Rostock
Mutter: Ilsabe Müller, geb. Stubbe
Sohn: Caspar Matthäus Müller (1662-1717), Professor der Moral und Professor der Rechte/Institutionen, Univ. Rostock (Link öffnen Link)

Kurzbiographie:
Besuch der Großen Stadtschule, Rostock
1647-1651 Studium der Theologie, Univ. Greifswald, ab 1650 Univ. Rostock
ab 1651 Bildungsreise durch Nord- und Mitteldeutschland (u.a. Danzig, Königsberg, Leipzig, Wittenberg, Lübeck, Lüneburg, Braunschweig, Wolfenbüttel, Helmstedt und Halle)
1655-1675 ao. Professor der Theologie, ab 1659 Professor der Griechischen Sprache, ab 1662 Professor der Theologie, Univ. Rostock
1675 im Amt verstorben
akademische Abschlüsse:
Studium 1651 Mag. art., Univ. Rostock
Studium 1655 lic. theol., Univ. Rostock
Promotion 1660 Dr. theol., Univ. Helmstedt

akademische Selbstverwaltung:
1662-1663 Dekan, PHF
1663-1664 Rektor
1663-1664 Dekan, THF
1665-1666 Rektor
1669 Dekan, THF
1669-1670 Rektor
1670 Dekan, THF
Funktionen:
1652 Archidiaconus, St. Marien
ab 1662 Pastor an St. Marien
ab 1671 Stadtsuperintendent in Rostock

Werke (Auswahl):
Methodus politica. Rostock 1653.
Geistliche Seelen Musik. Frankfurt 1659.
Ungerathene Ehe: Oder: Vornemste Ursachen, so heute den Ehestand zum Wehestand machen. Frankfurt 1668.
Jesus Patiens: Centuria Notarum Theologico-Historico-Criticarum illustratus. Rostock 1669.
Gräber Der Heiligen. Frankfurt 1685.

Quellen:
Personalakte Heinrich Müller, UAR
weitere Literatur:
Krabbe, Otto: Heinrich Müller und seine Zeit. Rostock 1866. (Link öffnen externer Link)
Etwas von gelehrten Rostockschen Sachen 1737: S. 219, S. 410, S. 630, S. 633, S. ; 1740: S. 626 ; 1743: S. 250, S. 398
Krey, Joh. Bernh.: Andenken an hiesige Gelehrte 2. Stück (1815): S. 58-62 ; Anhang (1816): S. 51
Krey, Joh. Bernh.: Beiträge zur mecklenburgischen Kirchen- und Gelehrtengeschichte Erster Band (1818): S. 190, S. 287-293, S. 347-355
Krey, Joh. Bernh.: Die Rostockschen Theologen seit 1523 (1817) : S. 35-36
Internet-Ressourcen:
Einordnung:
Epoche 1563-1827

eingestellt / geändert:
23.09.2009, klabahn / 17.11.2022, administrator

bibliography

Dokument:

Müller wurde am 18. Oktober 1631 in Lübeck geboren, wohin seine Eltern wegen des Dreißigjährigen Krieges geflohen waren. Er besuchte die Lateinschule in Rostock und hatte gleichzeitig Unterricht in orientalischer Sprache und philosophischen Fächern. 1648 begann er in Greifswald das Studium der Theologie und setzte es 1650 in Rostock fort. Nach dem Erwerb des Magistergrades 1651 machte er eine Bildungsreise durch Nord- und Mitteldeutschland. Anschließend hielt er Vorlesungen an der Philosophischen Fakultät in Rostock. Er erregte mit seinen Predigten Aufsehen; daher wurde er 1653 zum zweiten Geistlichen an St. Marien berufen. 1655 legte er die Prüfung für den theologischen Doktorgrad ab. Die Würde wurde ihm jedoch nicht verliehen, weil seine geistliche Stellung ihr nicht entsprach. Der Rat der Stadt Rostock übertrug ihm eine theologische Professur. Dagegen erhob der Herzog als Mitpatron der Universität Einspruch. Müller wurde deshalb 1659 rätlicher Professor der griechischen Sprache. 1660 ließ er sich in Helmstedt promovieren, obwohl er versprochen hatte, den Grad nur in Rostock zu erwerben. Offensichtlich genoß er erhebliche Protektion, so daß sich die Verstimmung, die er verursacht hatte, beheben ließ. 1662 war Müller Dekan der Philosophischen Fakultät, legte dieses Amt aber nieder, als er eine Professur für Theologie erhielt. Im selben Jahr rückte er zum ersten Pastor von St. Marien auf. Dennoch bewarb er sich vergeblich um Hauptpastorate in Lübeck und Hamburg. Er blieb bis an sein Lebensende in Rostock. Dreimal war er Dekan der Theologischen Fakultät. 1671 wurde er Superintendent in Rostock. Hier starb er am 13.(a.St.)/23.(n.St.) September 1675.

Müller bemühte sich in seinen deutschen Predigtsammlungen und Andachtsbüchern um eine Verinnerlichung des Glaubens und führte somit, ohne sich dessen bewußt zu sein, die lutherische Orthodoxie zum Pietismus. Seine Andachtsbücher sind in Auszügen bis ins 20. Jh. aufgelegt worden. Müllers bildhafte und klare Sprache dürfte nicht geringen Einfluß auf die Entwicklung des Deutschen gehabt haben.

Helge Bei der Wieden

aus: Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hg.): Die Rektoren der Universität Rostock 1419-2000. Rostock 2000 (BGUR 23), S. 109.


Dokumente/Anhang

Anhang:
Heinrich Müller (Ölgemälde, 19. Jh., Aula im Hauptgebäude der Univ. Rostock)
mueller_heinrich_pic2.jpg
(40.3 KB) MD5 (als Portrait anzeigen)
Falkenberg, Paul: Die Professoren der Universität Rostock von 1600 bis 1900. Manuskript um 1900, S. 117 (UAR).
falkenberg_albumprof__p0117.jpg
(513 KB) MD5 (keine Anzeige)
Heinrich Müller (Kupferstich, 1667, Porträtsammlung, UAR)
mueller_heinrich_pic.jpg
(93.4 KB) MD5 (als Portrait anzeigen)
Dokument (Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hg.): Die Rektoren der Univ. Rostock 1419-2000. Rostock 2000 (BGUR 23), S. 109)
mueller_heinrich_bgur23.html
(2.6 KB) MD5 (als Biogr. Artikel anzeigen)
Bild (Unterschrift)
mueller_heinrich_sig.jpg
(18.1 KB) MD5 (als Unterschrift anzeigen)