Posselius, Johannes (der Ältere)

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Empfohlene Zitierweise:
Eintrag von "Johannes Posselius" im Catalogus Professorum Rostochiensium,
https://purl.uni-rostock.de/cpr/00000815
(abgerufen am 20.03.2025)

Posselius, Johannes

 
 
1553-1591 Professor der Griechischen Sprache (rätlich)
(Vorgänger, Nachfolger)
posselius_johannes_pic.jpg

(Langeintrag)

catalogue entry

Fakultät:
1553-1591 Philosophische Fakultät
Lehr- und Forschungsgebiete:
Griechische Grammatik
Fachgebiet:
90 Gelehrte
17 Sprach- und Literaturwissenschaft


Lebensdaten:
geboren 1528 in Parchim
gestorben am 15.08.1591 in Rostock
 Konfession:
evangelisch
Familie:
Vater: Martin Posselius
Mutter: Margareta Posselius
Ehefrau: Anna Posselius, geb. Oldenburg
Sohn: Johannes Posselius der Jüngere, Professor der Griechischen Sprache an der Univ. Rostock (Link öffnen Link)

Kurzbiographie:
Schulbesuch in Parchim
1542-1545 Studium der Griechischen Sprache und Literatur, Univ. Rostock
1545-1550 Lehrtätigkeit an Schulen in Wismar und Burg auf Fehmarn
1550-1552 Lehrer an der St. Marienschule zu Rostock und Weiterführung des Studiums
1553-(?) Inspektor des Pädagogiums "Porta Coeli", Rostock
1553-1591 Professor der Griechischen Sprache (rätlich), Univ. Rostock
1568-1569 Begleiter David Chytraeus' bei der Kirchenvisitation in Österreich
1573 Begleiter David Chytraeus' zum Landtag zu Sternberg
1591 im Amt verstorben
akademische Abschlüsse:
Promotion 1552 Mag. art., Univ. Rostock

akademische Selbstverwaltung:
1561-1588 zehnmal Dekan (1561-1562, 1562, 1564-1565, 1567-1568, 1571-1572, 1575-1576, 1578-1579, 1579-1580, 1583-1584, 1587-1588)
1566-1567 Rektor
1569-1570 Rektor

Werke (Auswahl):
Syntax Linguae Graecae. Wittenberg 1565.
Euangelia tōn kyriakōn kai herotastikōn hēmerōn [Evangelia Dominicorum Et Festorum Dierum]. Wittenberg 1568.
Phaedrus Platonis. Graece In Usum Scholarum Seorsim Expressus. Rostock 1572.
Regulae Vitae. Versibus Graecis Redditae Et Illustrae. Rostock 1576.
Calligraphia Oratoria Linguae Graecae. Frankfurt/ Oder 1585.

weitere Literatur:
Etwas von gelehrten Rostockschen Sachen 1737: S. 449 ; 1738: S. 218, S. 241 ; 1742: S. 221
Krey, Joh. Bernh.: Andenken an hiesige Gelehrte 6. Stück (1815): S. 42-44 ; Anhang (1816): S. 55
Krey, Joh. Bernh.: Beiträge zur mecklenburgischen Kirchen- und Gelehrtengeschichte Erster Band (1818): S. 146
Internet-Ressourcen:
Einordnung:
Epoche 1419-1563
Epoche 1563-1827

eingestellt / geändert:
01.06.2006, editorCP / 17.11.2022, administrator

bibliography

Dokument:

Posselius wurde im Jahr 1528 in Parchim geboren und studierte von 1542 bis 1545 an der Universität Rostock, wo er sich unter dem Einfluß von Arnold Burenius der griechischen Sprache und Literatur zuwandte. Seit 1545 übte er Funktionen an Schulen außerhalb Rostocks aus, ehe er 1550 zum zweiten Lehrer an der St. Marienschule in Rostock berufen wurde. 1552 zum Bakkalaureus und Magister promoviert, erhielt er 1553 die Inspektion des Pädagogiums "Porta Coeli". Unklar ist das genaue Jahr seiner Berufung zum Professor für griechische Sprache, da später auch Johannes Caselius diesen Titel trug. Nach der Formula Concordiae von 1563 behielt Posselius seine Funktionen bei, wurde aber parallel mit der Teilnahme an politisch-theologischen Gesandtschaften betraut. Von Dezember 1568 bis September 1569 begleitete er David Chytraeus nach Österreich, 1573 zog er im Auftrag der Universität wiederum mit Chytraeus zum Landtag von Sternberg, auf dem am 14. Juli 1573 der Rostocker Erbvertrag beschlossen wurde.

Posselius stand ganz in der Tradition Melanchthons, der ihn 1560 dem Rostocker Rat empfahl. Für ihn war eine gründliche Kenntnis der griechischen Sprache wichtigstes Fundament für alle Studien und für das Verständnis des Evangeliums. Er galt als versierter Pädagoge, der aufgrund seiner Tätigkeit in der Vermittlung von Propaedeutika Rufe an die Lateinschulen in Bremen, Hamburg und Lübeck erhielt, sie aber ablehnte. Seine Publikationstätigkeit bezog sich eher auf Bedürfnisse, die aus dem propädeutischen und universitären Unterricht erwuchsen, als auf Editionsvorhaben oder Kommentare, wenngleich Ausgaben der "Olympica" Pindars (1586) und galenischer Opuscula (1591) anzuführen sind. In der Nachwirkung an erster Stelle ist aber seine "Syntaxis graeca" zu nennen, die seit der Erstauflage 1560 mehrere Ausgaben und Bearbeitungen bis zum Ende des 17. Jhs. erfuhr und besonders in Nord- und Mitteldeutschland vielfach zum Standardrepertoire der Lateinschulen und Pädagogien zählte. Posselius starb am 15. August 1591 in Rostock.

Thomas Elsmann

aus: Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hg.): Die Rektoren der Universität Rostock 1419-2000. Rostock 2000 (BGUR 23), S. 81.


Dokumente/Anhang

Anhang:
Johannes Posselius (Radierung, 1667, UB Rostock)
posselius_johannes_pic.jpg
(83.4 KB) MD5 (als Portrait anzeigen)
Dokument (Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hg.): Die Rektoren der Univ. Rostock 1419-2000. Rostock 2000 (BGUR 23), S. 81)
posselius_johannesdAe_bgur23.html
(2.55 KB) MD5 (als Biogr. Artikel anzeigen)