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Fakultät:
1904-1921 |
Philosophische Fakultät |
Lehr- und Forschungsgebiete:
Geschichte der Staufischen Kaiser |
Lebensdaten:
geboren
am
15.08.1867
in
Berlin
|
gestorben
am
01.01.1929
in
Breslau
|
Familie:
Vater: |
Dr. iur. Adalbert Bloch, Verleger |
Mutter: |
Clara Bloch, geb. Bock |
Kurzbiographie:
1886 |
Abitur, Berlin |
1886-1891 |
Studium der Geschichte und Nationalökonomie, Univ. Freiburg, Leipzig, Bonn und Berlin |
1892-1900 |
Mitarbeiter der Diplomata-Abteilung der "Monumenta Germaniae Historica" in Straßburg |
1897-1904 |
Privatdozent, ab 1901 ao. Professor, Univ. Straßburg |
1904-1921 |
Professor, Univ. Rostock |
1914-1917 |
Militärdienst, Adjutant im Militärbezirkskommando Rostock, zuletzt Hauptmann |
1919-1922 |
Mitglied der Verfassungsgebenden Versammlung und des 1. und 2. Landtags in Mecklenburg-Schwerin für die Deutsche Volkspartei (DVP) |
1920-1921 |
Ministerpräsident, Minister des Äußern sowie Minister für Unterricht, Kunst, geistliche und Medizinalangelegenheiten von Mecklenburg-Schwerin |
1921-1922 |
Minister für Unterricht, Kunst, geistliche und Medizinangelegenheiten, Mecklenburg-Schwerin |
1923-1929 |
o. Professor für Mittelalterliche und Neuere Geschichte, Univ. Breslau |
akademische Abschlüsse:
Promotion |
1891 |
Dr. phil., Univ. Berlin
Titel der Arbeit: Die Politik Kaiser Heinrichs VI. in den Jahren 1191-1194. |
Habilitation |
1896 |
(Mittlere und Neuere Geschichte), Univ. Straßburg
Titel der Arbeit: Annales Marbacenses qui dicuntur. |
akademische Selbstverwaltung:
1904-1920 |
Seminardirektor |
ab 1905 |
Leiter der Kommission zur Vorbereitung der 500-Jahrfeier |
1912-1913 |
Dekan |
1914-1915 |
Rektor |
1920-1921 |
Mitdirektor des Historischen Seminars I |
Funktionen:
ab 1905 |
Vorstandsmitglied im Verein für Rostocker Altertümer |
ab 1907 |
Ortsgruppenvorsitzender des Deutschen Ostmarkvereins in Rostock |
ab 1918 |
Mitbegründer und Vorsitzender der DVP in Mecklenburg-Schwerin |
1919-1922 |
Mitglied der Rostocker Bürgervertretung für die DVP |
ab 1919 |
stellv. Mitglied des Landesverwaltungsrates von Mecklenburg-Schwerin |
1920-1922 |
Bevollmächtigter, ab 1921 stellv. Bevollmächtigter für Mecklenburg-Schwerin beim Reichsrat |
1922-1924 |
stellv. Mitglied des Staatsgerichtshofes zum Schutze der Republik in Leipzig |
ab 1923 |
Vorsitzender der DVP in Schlesien |
ab 1924 |
Vorstandsmitglied, 1927 2. Vorsitzender der Historischen Kommission für Schlesien |
ab 1927 |
Vorstandsmitglied des Vereins für Geschichte Schlesiens |
Ehrungen:
ab 1928 |
Ehrenmitglied der Historischen Kommission für beide Mecklenburg |
Parteimitgliedschaften:
ab 1907 |
NLV (Nationalliberaler Verein) (später NLP, Nationalliberale Partei) |
ab 1918 |
DVP |
Werke (Auswahl):
Annales Marbacenses qui dicuntur. Cronica Hohenburgensis cum continuatione et additamentis Neoburgensibus. Hannover 1907. Unveränderter Nachdruck Hannover 1979. |
Die elsässischen Annalen der Stauferzeit. Eine Quellenkritik. Innsbruck 1908. (= Bd. 1 Regesten der Bischöfe von Strassburg) |
Die Staufischen Kaiserwahlen und die Entstehung des Kurfürstentums. Leipzig, Berlin 1911. |
Gemeinsam mit Herbig, Gustav: Die Fünfhundertjahrfeier der Universität Rostock 1419-1919. Amtlicher Bericht im Auftrag des Lehrkörpers. Rostock 1920. |
Quellen:
Biographisches Lexikon für Mecklenburg. Bd. 5, Rostock 2009, S. 273-278.
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Buddrus, Michael; Fritzlar, Sigrid: Landesregierungen und Minister in Mecklenburg 1871-1952. Bremen 2012, S. 250-252.
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Heitz, Gerhard; Koch, Heinz: Hermann Reincke-Bloch (1867-1929). In: BGUR 14 (1990), S. 41-51. [inkl. Bibliographie]
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weitere Literatur:
Festschrift für Hermann Reincke-Bloch zu seinem sechzigsten Geburtstag. Breslau 1927.
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Hermann Reincke-Bloch. In: 100 jüdische Persönlichkeiten aus Mecklenburg-Vorpommern. Rostock 2003, S.136-137.
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Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hg.): Die Rektoren der Univ. Rostock 1419-2000. Rostock 2000 (BGUR 23), S. 201.
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Teil 1: Deutsches Biographisches Archiv II 134, 372-375; 135, 68; III 87, 127-128. (WBIS)
(Link öffnen
) |
Teil 2: Deutsches Biographisches Archiv II 1056, 74-79; III 737, 153-156. (WBIS)
(Link öffnen
) |
Einordnung:
Epoche
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1827-1918 |
Epoche
|
1918-1933 |
eingestellt / geändert:
01.06.2006, editorCP
/
17.11.2022, administrator
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bibliography
Dokument:
Hermann Bloch wurde am 15. August 1867 in Berlin geboren. Seit seiner Adoption durch den Reichsgerichtsrat Otto Ludwig Reincke 1917 führte er den Doppelnamen. Er besuchte das Französische Gymnasium in Berlin und studierte anschließend an den Universitäten Freiburg, Leipzig, Bonn und Berlin. 1891 wurde er zum Doktor der Philosophie promoviert. Von 1892 bis 1900 war Bloch Mitarbeiter der Diplomata-Abteilung der Monumenta Germaniae historica in Straßburg. 1896 habilitierte er sich in Straßburg für mittlere und neuere Geschichte und wurde dort 1901 Professor. 1904 folgte er dem Ruf an die Universität Rostock. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs übernahm er die Geschäfte der Rostocker Bezirksadjutantur. Nach dem Krieg wurde er Vorsitzender der Deutschen Volkspartei in Mecklenburg-Schwerin. Von 1919 bis 1922 war Reincke-Bloch Mitglied des Landtags und der Rostocker Bürgervertretung. Im Juli 1920 wählte der Landtag ihn zum Ministerpräsidenten, Minister des Äußeren und Minister für Unterricht, Kunst, geistliche und Medizinalangelegenheiten. Er befand sich in einer Koalition mit der Deutschnationalen Volkspartei. Im Januar 1921 trat das Ministerium Reincke-Bloch zurück. Von April 1921 bis Juni 1922 stand er in einer von der SPD geführten Regierung wieder an der Spitze des Unterrichtsministeriums. Im folgenden Jahr nahm er den Ruf an die Universität Breslau an. Auch in Schlesien war Reincke-Bloch Vorsitzender der Deutschen Volkspartei. Er starb am 1. Januar 1929 in Breslau.
Reincke-Bloch hat sich besonders mit der Zeit der staufischen Kaiser befaßt und, von hier ausgehend, mit der Geschichte seiner ersten Wirkungsstätte, dem Elsaß. Seine Wahl zum Rektor sollte der Vorbereitung der Feiern zum fünfhundertjährigen Bestehen der Universität Rostock im Jahr 1919 dienen. Er begann mit der Materialsammlung für eine Universitätsgeschichte, doch hat der Krieg den Plan vereitelt.
Helge Bei der Wieden
aus: Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hg.): Die Rektoren der Universität Rostock 1419-2000. Rostock 2000 (BGUR 23), S. 201.
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Dokumente/Anhang
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