Reincke-Bloch, Hermann

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Empfohlene Zitierweise:
Eintrag von "Hermann Reincke-Bloch" im Catalogus Professorum Rostochiensium,
https://purl.uni-rostock.de/cpr/00000987
(abgerufen am 11.02.2025)

Reincke-Bloch, Hermann

Prof.
 
1904-1921 o. Professor für Mittlere und Neuere Geschichte
(Vorgänger, Nachfolger)
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(Langeintrag)

catalogue entry

Fakultät:
1904-1921 Philosophische Fakultät
Institut:
Historisches Seminar I
Lehr- und Forschungsgebiete:
Geschichte der Staufischen Kaiser
Fachgebiet:
15 Geschichte


 weitere Vornamen:
Hermann Karl Moritz
Lebensdaten:
geboren am 15.08.1867 in Berlin
gestorben am 01.01.1929 in Breslau
 Konfession:
evangelisch
Familie:
Vater: Dr. iur. Adalbert Bloch, Verleger
Mutter: Clara Bloch, geb. Bock

Kurzbiographie:
1886 Abitur, Berlin
1886-1891 Studium der Geschichte und Nationalökonomie, Univ. Freiburg, Leipzig, Bonn und Berlin
1892-1900 Mitarbeiter der Diplomata-Abteilung der "Monumenta Germaniae Historica" in Straßburg
1897-1904 Privatdozent, ab 1901 ao. Professor, Univ. Straßburg
1904-1921 Professor, Univ. Rostock
1914-1917 Militärdienst, Adjutant im Militärbezirkskommando Rostock, zuletzt Hauptmann
1919-1922 Mitglied der Verfassungsgebenden Versammlung und des 1. und 2. Landtags in Mecklenburg-Schwerin für die Deutsche Volkspartei (DVP)
1920-1921 Ministerpräsident, Minister des Äußern sowie Minister für Unterricht, Kunst, geistliche und Medizinalangelegenheiten von Mecklenburg-Schwerin
1921-1922 Minister für Unterricht, Kunst, geistliche und Medizinangelegenheiten, Mecklenburg-Schwerin
1923-1929 o. Professor für Mittelalterliche und Neuere Geschichte, Univ. Breslau
akademische Abschlüsse:
Promotion 1891 Dr. phil., Univ. Berlin
Titel der Arbeit: Die Politik Kaiser Heinrichs VI. in den Jahren 1191-1194.
Habilitation 1896 (Mittlere und Neuere Geschichte), Univ. Straßburg
Titel der Arbeit: Annales Marbacenses qui dicuntur.

akademische Selbstverwaltung:
1904-1920 Seminardirektor
ab 1905 Leiter der Kommission zur Vorbereitung der 500-Jahrfeier
1912-1913 Dekan
1914-1915 Rektor
1920-1921 Mitdirektor des Historischen Seminars I
Funktionen:
ab 1905 Vorstandsmitglied im Verein für Rostocker Altertümer
ab 1907 Ortsgruppenvorsitzender des Deutschen Ostmarkvereins in Rostock
ab 1918 Mitbegründer und Vorsitzender der DVP in Mecklenburg-Schwerin
1919-1922 Mitglied der Rostocker Bürgervertretung für die DVP
ab 1919 stellv. Mitglied des Landesverwaltungsrates von Mecklenburg-Schwerin
1920-1922 Bevollmächtigter, ab 1921 stellv. Bevollmächtigter für Mecklenburg-Schwerin beim Reichsrat
1922-1924 stellv. Mitglied des Staatsgerichtshofes zum Schutze der Republik in Leipzig
ab 1923 Vorsitzender der DVP in Schlesien
ab 1924 Vorstandsmitglied, 1927 2. Vorsitzender der Historischen Kommission für Schlesien
ab 1927 Vorstandsmitglied des Vereins für Geschichte Schlesiens
Ehrungen:
ab 1928 Ehrenmitglied der Historischen Kommission für beide Mecklenburg
Parteimitgliedschaften:
ab 1907 NLV (Nationalliberaler Verein) (später NLP, Nationalliberale Partei)
ab 1918 DVP

Werke (Auswahl):
Annales Marbacenses qui dicuntur. Cronica Hohenburgensis cum continuatione et additamentis Neoburgensibus. Hannover 1907. Unveränderter Nachdruck Hannover 1979.
Die elsässischen Annalen der Stauferzeit. Eine Quellenkritik. Innsbruck 1908. (= Bd. 1 Regesten der Bischöfe von Strassburg)
Die Staufischen Kaiserwahlen und die Entstehung des Kurfürstentums. Leipzig, Berlin 1911.
Gemeinsam mit Herbig, Gustav: Die Fünfhundertjahrfeier der Universität Rostock 1419-1919. Amtlicher Bericht im Auftrag des Lehrkörpers. Rostock 1920.

Quellen:
Biographisches Lexikon für Mecklenburg. Bd. 5, Rostock 2009, S. 273-278.
Buddrus, Michael; Fritzlar, Sigrid: Landesregierungen und Minister in Mecklenburg 1871-1952. Bremen 2012, S. 250-252.
Heitz, Gerhard; Koch, Heinz: Hermann Reincke-Bloch (1867-1929). In: BGUR 14 (1990), S. 41-51. [inkl. Bibliographie]
weitere Literatur:
Festschrift für Hermann Reincke-Bloch zu seinem sechzigsten Geburtstag. Breslau 1927.
Hermann Reincke-Bloch. In: 100 jüdische Persönlichkeiten aus Mecklenburg-Vorpommern. Rostock 2003, S.136-137.
Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hg.): Die Rektoren der Univ. Rostock 1419-2000. Rostock 2000 (BGUR 23), S. 201.
Teil 1: Deutsches Biographisches Archiv II 134, 372-375; 135, 68; III 87, 127-128. (WBIS) (Link öffnen externer Link)
Teil 2: Deutsches Biographisches Archiv II 1056, 74-79; III 737, 153-156. (WBIS) (Link öffnen externer Link)
Internet-Ressourcen:
Einordnung:
Epoche 1827-1918
Epoche 1918-1933

eingestellt / geändert:
01.06.2006, editorCP / 17.11.2022, administrator

bibliography

Dokument:

Hermann Bloch wurde am 15. August 1867 in Berlin geboren. Seit seiner Adoption durch den Reichsgerichtsrat Otto Ludwig Reincke 1917 führte er den Doppelnamen. Er besuchte das Französische Gymnasium in Berlin und studierte anschließend an den Universitäten Freiburg, Leipzig, Bonn und Berlin. 1891 wurde er zum Doktor der Philosophie promoviert. Von 1892 bis 1900 war Bloch Mitarbeiter der Diplomata-Abteilung der Monumenta Germaniae historica in Straßburg. 1896 habilitierte er sich in Straßburg für mittlere und neuere Geschichte und wurde dort 1901 Professor. 1904 folgte er dem Ruf an die Universität Rostock. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs übernahm er die Geschäfte der Rostocker Bezirksadjutantur. Nach dem Krieg wurde er Vorsitzender der Deutschen Volkspartei in Mecklenburg-Schwerin. Von 1919 bis 1922 war Reincke-Bloch Mitglied des Landtags und der Rostocker Bürgervertretung. Im Juli 1920 wählte der Landtag ihn zum Ministerpräsidenten, Minister des Äußeren und Minister für Unterricht, Kunst, geistliche und Medizinalangelegenheiten. Er befand sich in einer Koalition mit der Deutschnationalen Volkspartei. Im Januar 1921 trat das Ministerium Reincke-Bloch zurück. Von April 1921 bis Juni 1922 stand er in einer von der SPD geführten Regierung wieder an der Spitze des Unterrichtsministeriums. Im folgenden Jahr nahm er den Ruf an die Universität Breslau an. Auch in Schlesien war Reincke-Bloch Vorsitzender der Deutschen Volkspartei. Er starb am 1. Januar 1929 in Breslau.

Reincke-Bloch hat sich besonders mit der Zeit der staufischen Kaiser befaßt und, von hier ausgehend, mit der Geschichte seiner ersten Wirkungsstätte, dem Elsaß. Seine Wahl zum Rektor sollte der Vorbereitung der Feiern zum fünfhundertjährigen Bestehen der Universität Rostock im Jahr 1919 dienen. Er begann mit der Materialsammlung für eine Universitätsgeschichte, doch hat der Krieg den Plan vereitelt.

Helge Bei der Wieden

aus: Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hg.): Die Rektoren der Universität Rostock 1419-2000. Rostock 2000 (BGUR 23), S. 201.


Dokumente/Anhang

Anhang:
Hermann Reincke-Bloch (Foto, um 1914, UAR)
bloch_hermann_pic_001.jpg
(45.5 KB) MD5 (als Portrait anzeigen)
Hermann Reincke-Bloch (Foto, um 1920, UAR)
bloch_hermann_pic_002.jpg
(19.2 KB) MD5 (als Portrait anzeigen)
Biographie (Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hg.): Die Rektoren der Univ. Rostock 1419-2000. Rostock 2000 (BGUR 23), S. 201)
reinckebloch_hermann_bgur23.html
(2.3 KB) MD5 (als Biogr. Artikel anzeigen)