Böhlau, Hugo

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Empfohlene Zitierweise:
Eintrag von "Hugo Böhlau" im Catalogus Professorum Rostochiensium,
https://purl.uni-rostock.de/cpr/00001003
(abgerufen am 16.03.2025)

Böhlau, Hugo

Prof.
 
1863-1866 o. Professor der Rechte/Strafrecht
1866-1882 o. Professor der Rechte/Deutsches Recht
(Vorgänger, Nachfolger)
boehlau_hugo_pic.jpg

(Langeintrag)

catalogue entry

Fakultät:
1863-1882 Juristische Fakultät
Lehr- und Forschungsgebiete:
Deutsches Recht, Mecklenburgische Rechtsgeschichte
Fachgebiet:
86 Recht


 weitere Vornamen:
Heinrich Albert
Lebensdaten:
geboren am 04.01.1833 in Halle (Saale)
gestorben am 24.02.1887 in Werneck (bei Schweinfurt)
Familie:
Vater: Goldschmied
Bruder: Hermann Böhlau (1826-1900), Gründer des Böhlau-Verlags

Kurzbiographie:
bis 1850 Besuch des Gymnasiums, Halle (Saale)
1850-1853 Studium der Rechtswissenschaften an den Univ. Halle, Heidelberg, Kiel und Berlin
1854-1855 Justizdienst, Auskultator in Magdeburg und Erfurt
1855 Reise nach Görlitz, Liegnitz, Breslau
ab 1856 Privatdozent, Univ. Halle
1859-1862 ao. Professor für Kriminalrecht, Univ. Halle
1862 o. Professor für Deutsches Recht, Univ. Greifswald
1863-1882 o. Professor für Strafrecht, ab 1866 o. Professor für deutsches Recht, Univ. Rostock
1882-1885 o. Professor für deutsches Recht und Kirchenrecht, Univ. Würzburg
akademische Abschlüsse:
Promotion 1853 Dr. iur., Univ. Halle
Titel der Arbeit: De causa, ex qua stuprator spurium intra legalia tempora a stuprata natum alere debeat.
Habilitation 1855 (deutsches Recht), Univ. Halle
Titel der Arbeit: De regalium notione et de salinarum jure regali commentarii.

akademische Selbstverwaltung:
1865-1866 Dekan
1870-1871 Dekan
1874 Dekan
1874-1875 Rektor
1874-1882 Assessor perpetuus
ab 1874 Ordinarius der Spruchfakultät
ab 1874 Mitglied der juristischen Prüfungskommission
1877-1878 Dekan
1881-1882 Dekan
Funktionen:
ab 1861 Begründer und Mitherausgeber der Zeitschrift für Rechtsgeschichte
1874 Konsistorialrat
Deputierter der Univ. Rostock zum 300-jährigen Jubiläum der Univ. Leiden

Werke (Auswahl):
Der Mecklenburgische Criminal-Process. Die allgemeinen Criminal-Process-Gesetze des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin in historischer und systematischer Uebersicht. Wismar 1867.
Rechtssubject und Personenrolle. Rostock 1871.
Mecklenburgisches Landrecht. Das particulare Privatrecht des Großherzogthums Mecklenburg-Schwerin mit Ausschluß des Lehnrechts, 3 Bände, Weimar 1871-1880.
Fiskus, landesherrliches und Landes-Vermögen im Großherzogthume Mecklenburg-Schwerin. Eine rechtsgeschichtliche Skizze. Rostock 1877.
Zur Lehre von den Distrikts-Verleihungen. Rostock 1879.

Quellen:
Personalakte Hugo Böhlau, UAR
weitere Literatur:
Bekker, Ernst Immanuel: Hugo Heinrich Albert Böhlau [1833-1887]. In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Germanistische Abteilung 8 (1887), S. I-XXXI. (RosDok-Dokument öffnen interner Link)
Deutsches Biographisches Archiv I 116,133; III 93,441-442 (WBIS) (Link öffnen externer Link)
Internet-Ressourcen:
Einordnung:
Epoche 1827-1918

eingestellt / geändert:
10.11.2010, klabahn / 17.11.2022, administrator

bibliography

Dokument:

Böhlau wurde am 4. Januar 1833 in Halle an der Saale als Sohn eines Goldschmieds geboren und studierte Rechtswissenschaft in seiner Heimatstadt sowie in Heidelberg, Kiel und Berlin. Nach Promotion und Justizdienst habilitierte er sich 1855 in Halle und wurde zunächst nach Greifswald (1862), dann nach Rostock (1863) berufen. Im Mittelpunkt seiner Lehrveranstaltungen standen das deutsche Recht, speziell die deutsche und die mecklenburgische Rechtsgeschichte. Er gehörte der juristischen Prüfungskommission an, war Ordinarius der Spruchfakultät und als Assessor perpetuus in der Verwaltung der Universität tätig. Im Jahr 1882 folgte er einem Ruf an die Universität Würzburg, erkrankte jedoch bald danach und mußte 1885 seine Lehrtätigkeit beenden. Er starb am 24. Februar 1887.

In seinen zahlreichen Veröffentlichungen behandelte Böhlau vom konservativen Standpunkt aus Themen der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Rechtsgeschichte, u.a. die Leibeigenschaft. Seine bleibenden wissenschaftlichen Leistungen liegen auf dem Gebiet der regionalen Rechtsgeschichte. Neben einer Darstellung des mecklenburgischen Kriminalrechts (1867) ist das mehrbändige "Mecklenburgische Landrecht" (1872, 1880) sein bedeutendstes Werk, das auf breiter Quellengrundlage beruht. Als weithin anerkanntes Verdienst für die Entwicklung der Rechtsgeschichte als akademischer Disziplin gilt Böhlaus Initiative zur Gründung der Zeitschrift für Rechtsgeschichte (1861-1878), die im Verlag seines Bruders Hermann Böhlau erschien und als Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte bis heute das international anerkannte Organ der germanistischen, romanistischen und kirchlichen Rechtsgeschichte ist.

Gerhard Heitz

aus: Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hg.): Die Rektoren der Universität Rostock 1419-2000. Rostock 2000 (BGUR 23), S. 157.


Dokumente/Anhang

Anhang:
Hugo Böhlau (Foto, um 1875, UAR)
boehlau_hugo_pic.jpg
(71.1 KB) MD5 (als Portrait anzeigen)
Bild (Unterschrift)
boehlau_hugo_sig.jpg
(25.4 KB) MD5 (als Unterschrift anzeigen)
Falkenberg, Paul: Die Professoren der Universität Rostock von 1600 bis 1900. Manuskript um 1900, S. 383 (UAR).
falkenberg_albumprof__p0383.jpg
(485 KB) MD5 (keine Anzeige)
Biographie (Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hg.): Die Rektoren der Univ. Rostock 1419-2000. Rostock 2000 (BGUR 23), S. 157)
boehlau_hugo_bgur23.html
(2.08 KB) MD5 (als Biogr. Artikel anzeigen)