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Fakultät:
1615-1648 |
Theologische Fakultät |
Fachgebiet:
11 Theologie, Religionswissenschaft |
Lebensdaten:
geboren
am
18.08.1584
in
Rostock
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gestorben
am
02.05.1648
in
Doberan
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Familie:
Vater: |
Joachim Quistorp (1556-1604), Beutler, Weißgerber |
Mutter: |
Katharine Quistorp, geb. Dumrath |
Ehefrau: |
Barbara Quistorp, geb. Domann (1597-1663), Tochter des Rechtsgelehrten Stephan Domann, 10 Kinder |
Sohn: |
Johannes Quistorp, der Jüngere (1624-1669), Professor der Theologie an der Univ. Rostock
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) |
Kurzbiographie:
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Besuch der Rostocker Stadtschule und ab 1600 des Gymnasiums in Berlin |
1603-1614 |
Studium an der Univ. Frankfurt (Oder), ab 1604 an der Univ. Rostock |
1611-1612 |
gelehrte Reise mit einem Lübecker Patriziersohn durch Holland, Brabant, Flandern |
1613 |
Magisterpromotion und Rezeption an die Philosophische Fakultät |
ab 1615 |
rätlicher Professor der Theologie, Univ. Rostock |
ab 1616 |
Pfarrer an der St. Marienkirche und Stadtsuperintendent in Rostock |
akademische Abschlüsse:
Promotion |
1613 |
Mag. art., Univ. Rostock |
Promotion |
1616 |
Dr. theol., Univ. Rostock |
akademische Selbstverwaltung:
1615-1648 |
elfmal Rektor (1615-1616, 1621-1622, 1624-1625, 1627-1628, 1630-1631, 1631-1632, 1636-1637, 1639-1640, 1641-1642, 1644-1645, 1647-1648) |
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mehrfach Dekan |
Funktionen:
1616-1648 |
Archidiakon, ab 1645 Pastor an St. Marien |
1646-1648 |
Stadtsuperintendent, Rostock |
Werke (Auswahl):
Kriegspredigten oder Erklerung des Propheten Nahum. Darinnen uns das itzige betrübte Kriegswesen also vor die augen gestellet wird, als wann der Prophet auff gegenwertige zeit eigentlich gesehen hette. Rostock 1628. 340 S. |
Predigten Uber die KlagLieder des Propheten Jeremiae. Darin uns der gegenwertige Zustandt des durch das betrübte Kriegswesen auffs hefftigste geplagten und darunter seufftzenden Teutschen Reichs für die augen gestellet wird. Rostock 1633. 510 S. |
In Divinam S. Apostoli Pauli Ad Ephesios Scriptam Epistolam Commentarius Analyticus. Rostock 1636. [und eine Serie weiterer Kommentare zu Apostelbriefen des Paulus] |
Quellen:
Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hg.): Die Rektoren der Univ. Rostock 1419-2000. Rostock 2000 (BGUR 23), S. 97. [siehe Anhang]
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Biographisches Lexikon für Mecklenburg. Bd. 1 Rostock 1995, S. 183-185.
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Etwas von Gelehrten Rostockschen Sachen 1741, S. 399-404 [zum Leben], 497-510 [Begräbnisprogramm], 527-542, 566-574 [Schriften], 583-586 [Auszug aus einer Schrift], 591-606 [Begräbnisprogramm]; 1742, S. 541-544, 604-608, 632-639, 689-703 [Schriften].
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) |
weitere Literatur:
Strom, Jonathan: Orthodoxy and reform. The clergy in seventeenth century Rostock. Tübingen 1999, passim.
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Kaufmann, Thomas: Universität und lutherische Konfessionalisierung. Die Rostocker Theologieprofessoren und ihr Beitrag zur theologischen Bildung und kirchlichen Gestaltung im Herzogtum Mecklenburg zwischen 1550 und 1675. Gütersloh 1997, passim [S. 670-74 eine Bibliographie der Schriften Quistorps].
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Die fünf Theologen, Beiträge zur Genealogie und Geschichte der Familie Quistorp, 2006 (www.quistorp.de).
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) |
Zedlers Universallexikon, Bd. 30, Sp. 384ff.
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) |
Deutsches Biographisches Archiv I 991, 21-38; DBA III 722, 449-451, 456; 1045, 97-98. (WBIS)
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) |
Etwas von gelehrten Rostockschen Sachen
1737:
S. 219,
S. 628,
S. 632
;
1738:
S. 521
;
1741:
S. 497,
S. 527,
S. 566,
S. 591
;
1742:
S. 541,
S. 604,
S. 632,
S. 689
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Krey, Joh. Bernh.: Andenken an hiesige Gelehrte
2. Stück (1815):
S. 44-49
;
Anhang (1816):
S. 55
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Krey, Joh. Bernh.: Beiträge zur mecklenburgischen Kirchen- und Gelehrtengeschichte
Erster Band (1818):
S. 117-124,
S. 267-275,
S. 382
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Krey, Joh. Bernh.: Die Rostockschen Theologen seit 1523 (1817)
:
S. 23-25
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eingestellt / geändert:
11.10.2006, editorCP
/
17.11.2022, administrator
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bibliography
Dokument:
Am 18. August 1584 in Rostock geboren, studierte Quistorp zunächst Philosophie in Frankfurt/Oder, dann Theologie in Rostock. 1614 erhielt der den Ruf auf die Professur für Theologie an der Universität Rostock. Seit 1616 war er außerdem Archidiakon und seit 1645 Pastor an St. Marien und Superintendent. Er hatte großen Anteil daran, daß die Hochschule die schweren Zeiten des Dreißigjährigen Krieges überstand. Als eine seiner wichtigsten Aufgaben als Prediger sah er die moralische Aufrichtung und Unterstützung der Gemeindeglieder; dafür sind seine “Kriegspredigten oder Erklärung des Propheten Nahum” aus den Jahren 1626-1627, in denen die Truppen Wallensteins und Tillys Mecklenburg besetzt hielten, und “Predigten über die Klagelieder des Propheten Jeremiae” eindrucksvolle Zeugnisse. Bereits als junger Hochschullehrer bemühte er sich um die Verbesserung des Schulwesens und setzte sich für die Errichtung neuer Schulen und deren finanzielle Absicherung ein. Als Rektor bekämpfte er Pennalismus und Schoristerei, Probleme, die im 17. Jh. besonders die protestantischen Hochschulen betrafen. Unter seiner Mitwirkung beschlossen die Universitäten Rostock und Wittenberg 1639 strenge Maßnahmen zur Bekämpfung dieser das Ansehen der Universitäten schädigenden Erscheinungen. In einer Zeit, in der im Namen der Religion Kriege geführt wurden, neigte er zum Ausgleich bestehender Gegensätze und Differenzen. Beispielgebend versuchte er, diese Toleranz in die Praxis umzusetzen. So leistete er Hugo Grotius (gest. 1645), als dieser todkrank aus Schweden nach Rostock kam, geistlichen Beistand. 1646 setzte er durch, daß aus Holstein vertriebene Anabaptisten in Rostock Aufnahme fanden. Als Theologe widmete er sich vor allem der Bibelexegese; seine Kommentare zu den Briefen des Apostels Paulus erschienen 1652. Als Wissenschaftler, Kirchenpolitiker, Prediger und Rektor genoß er hohes Ansehen, auch über die Landesgrenzen hinaus. Am 2. Mai 1648 ist Quistorp in Doberan gestorben.
Elisabeth Brosig
aus: Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hg.): Die Rektoren der Universität Rostock 1419-2000. Rostock 2000 (BGUR 23), S. 97.
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Dokumente/Anhang
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Universitätsarchiv Rostock, Universitätsplatz 1, 18055 Rostock, universitaetsarchiv@uni-rostock.de
Anhang:
Johannes Quistorp (Kupferstich von Johann Azelt, 1688, Porträtsammlung, UAR) |
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quistorp_johannes_pic.jpg (87.2 KB) MD5
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Johannes Quistorp (In: Westphalen, Ernst Joachim von: Monumenta Inedita Rerum Germanicarum Praecipue Cimbricarum Et Megapolensium ..., T. 3. Leipzig 1743, nach Sp. 1258.) |
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quistorp_johannes_dA_pic2.jpg (67.4 KB) MD5
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Johannes Quistorp (Ölgemälde, 19. Jh., Aula im Hauptgebäude der Univ. Rostock) |
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quistorp_johannes_dA_pic3.jpg (40.0 KB) MD5
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Falkenberg, Paul: Die Professoren der Universität Rostock von 1600 bis 1900. Manuskript um 1900, S. 61 (UAR). |
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falkenberg_albumprof__p0061.jpg (506 KB) MD5
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Biographie (Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hg.): Die Rektoren der Univ. Rostock 1419-2000. Rostock 2000 (BGUR 23), S. 97) |
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quistorp_johanndA_bgur23.html (2.38 KB) MD5
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