Lauremberg, geboren am 26. Februar 1590 in Rostock, besuchte die Große Stadtschule in Rostock und wurde mit 15 Jahren von seinem Vater, dem damaligen Rektor der Universität, in die Universitätsmatrikel eingetragen. Während seiner Studienzeit in Rostock und an westeuropäischen Universitäten eignete er sich eine gründliche Bildung an. Im Jahr 1610 wurde er in Rostock Magister und während einer großen Reise 1616 in Reims zum Doktor der Medizin promoviert. In Rostock wurde er 1618 Professor der Poesie. 1622 gab er ein Wörterbuch über veraltete lateinische Wörter heraus. Sein Buch "Graecia antiqua" enthält geographische Schilderungen und 31 Karten zur griechischen Geschichte. Die noch junge Wissenschaft der Landvermessung und des Kartenzeichnens brachte ihm praktische Erfolge. Die 1622 gezeichnete Karte von Mecklenburg im Format 138 x 106 cm stellte er für den Rostocker Großen Atlas her, ein Auftragswerk Herzog Christian Louisï I. von Mecklenburg (16581692), das drittgrößte Buch der Welt. Als Professor für Mathematik und Ingenieurwissenschaften wurde Lauremberg 1623 an die im selben Jahr gegründete adlige Akademie in Soroe auf Seeland in Dänemark berufen. In dieser Stellung, die er lebenslang einnahm, gab er Arbeiten über Arithmetik, Algebra und Landvermessung heraus. Er führte den Gebrauch der Logarithmen in Dänemark ein und hat durch zahlreiche Vermessungen die Grundlage für die Kartographie dieses Landes gelegt. Auch als Dichter genoß Lauremberg dort einen guten Ruf. Mit seinen in Mittelniederdeutsch 1652 geschriebenen Versen "De veer olde beröhmede Schertz-Gedichte" stellte er sich in die erste Reihe der Satiriker. Mit feinem Humor wandte er sich gegen allerlei Mißbrauch, wie beispielsweise die Titelsucht. Bis 1909 erlebten die "Schertz-Gedichte" zahlreiche Auflagen. In Soroe ist Lauremberg am 28. Februar 1658 gestorben.
Gisela Teichmann
aus: Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hg.): Die Rektoren der Universität Rostock 1419-2000. Rostock 2000 (BGUR 23), S. 98.