(Langeintrag)
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Fakultät:
1921-1940 |
Theologische Fakultät |
Institut:
Kirchengeschichtliches Seminar |
Lehr- und Forschungsgebiete:
Kirchengeschichte des Mittelalters und der Reformation |
Fachgebiet:
11 Theologie, Religionswissenschaft |
15 Geschichte |
Lebensdaten:
geboren
am
07.11.1876
in
St. Petersburg
|
gestorben
am
05.01.1940
in
Bad Nauheim (Hessen)
|
Familie:
Vater: |
Reinhold von Walter, Oberkonsistorialrat |
Mutter: |
Emilie von Walter, geb. Pallisen |
Kurzbiographie:
1893 |
Abitur, St. Petersburg |
1893-1894 |
Missionars-Seminar, Neuendettelsau (Bayern) |
1894-1901 |
Studium der Geschichte und Theologie, Univ. Dorpat, Leipzig, Göttingen |
1901-1909 |
Privatdozent für Kirchengeschichte, Univ. Göttingen |
1909-1917 |
ao. Professor, Univ. Breslau |
1914-1917 |
Teilnahme am Ersten Weltkrieg |
1917-1921 |
o. Professor, Univ. Wien |
1921-1940 |
Professor, Univ. Rostock |
akademische Abschlüsse:
Promotion |
1901 |
Lic. theol., Univ. Göttingen
Titel der Arbeit: Das Leben Roberts von Abrissel. Studie zur Geschichte des Mönchtums. |
Habilitation |
1901 |
(Kirchengeschichte), Univ. Göttingen |
akademische Selbstverwaltung:
1921-1940 |
Seminardirektor |
1923-1924 |
Dekan |
1925-1926 |
Rektor |
1926-1927 |
Prorektor |
1929-1930 |
Dekan |
1935-1936 |
Dekan |
Funktionen:
1917-1925 |
Herausgeber der Zeitschrift "Biblische Zeit- und Streitfragen des Glaubens, der Weltanschauung und Bibelforschung" |
1929-1935 |
Vorsitzender der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft Mecklenburg |
Ehrungen:
1913 |
Dr. h. c., Univ. Göttingen |
Werke (Auswahl):
Das Wesen der Religion nach Erasmus und Luther. Leipzig 1906. |
Deutschtum und Christentum. Langensalza 1926. |
Die Geschichte des Christentums. 2. Bde. Gütersloh 1932-1938, 2. Aufl. 1938-1939. |
Die Theologie Luthers. Gütersloh 1940. |
Christentum und Frömmigkeit : Gesammelte Vorträge und Aufsätze. Gütersloh 1941. |
Quellen:
Personalakte Johannes von Walter, UAR
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Buddrus, Michael; Fritzlar, Sigrid: Die Professoren der Universität Rostock im Dritten Reich. München 2007, S. 426-427.
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weitere Literatur:
Baltisches Biographisches Archiv I 400, 25-26; 107-108. (WBIS)
(Link öffnen
) |
Wolf, Ernst: Johannes von Walter in memoriam. Akademische Gedächtnisrede vom 5.3.1940, in: Die Theologische Fakultät Rostock unter zwei Diktaturen. Münster 2004, S. 67-82.
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Haendler, Gert: "Vergessene Theologen"? Zur Erinnerung an Friedrich Brunstäd und Johannes von Walter, in: Die Theologische Fakultät Rostock unter zwei Diktaturen. Münster 2004, S. 109-116.
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Personenlexikon zum deutschen Protestantismus. Göttingen 2006, S. 251.
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Einordnung:
Epoche
|
1918-1933 |
Epoche
|
1933-1945 |
eingestellt / geändert:
01.06.2006, editorCP
/
17.11.2022, administrator
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bibliography
Dokument:
Am 8. November 1876 in Sankt Petersburg als Sohn des Pfarrers der deutschen Katharinengemeinde geboren, begann von Walter sein Studium 1894 im benachbarten Dorpat. Nach Studien in Neuendettelsau und Leipzig wurde er 1901 Privatdozent in Göttingen, 1909 Professor in Breslau und 1917 in Wien. Er arbeitete zunächst vor allem über das Mittelalter und schloß 1924 eine vierbändige Quellenedition ab. Sein Interesse galt dann zunehmend der Reformation. 1906 erschien seine Untersuchung über "Das Wesen der Religion nach Erasmus und nach Luther". Die Theologische Fakultät Rostock berief ihn 1921 als Ordinarius für Kirchengeschichte. Hier schrieb er u.a. über die Einführung der Reformation in Rostock (1930/31) sowie über Luther und Melanchthon während des Augsburger Reichstags (1931). In den Jahren 19321938 kam sein vierbändiges Hauptwerk heraus: "Geschichte des Christentums". Es ist auf Quellen aufgebaut und erfreulich lesbar; das Werk erhielt 1947-1950 eine dritte Auflage. Von Walter stand mit allen Professoren der Theologischen Fakultät Rostock nach 1933 zur Bekennenden Kirche. Für das 1933 von seinem Fakultätskollegen Helmuth Schreiner zusammen mit Walther Künneth konzipierte Buch "Die Nation vor Gott" schrieb er drei kirchengeschichtliche Aufsätze. Im November 1934 unterzeichnete er mit allen Professoren seiner Fakultät zwei Telegramme, in denen über 100 deutsche Theologieprofessoren den Reichsbischof Ludwig Müller zum Rücktritt aufforderten, der damals Schirmherr der Deutschen Christen und Vertrauensmann Adolf Hitlers war. Von Walter starb in Rostock am 5. Januar 1940; kurz nach seinem Tod erschien sein letztes Buch "Luthers Theologie".
Gert Haendler
aus: Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hg.): Die Rektoren der Universität Rostock 1419-2000. Rostock 2000 (BGUR 23), S. 205.
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Dokumente/Anhang
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