jüdisch, später evangelisch getauft |
Vater: | Kaufmann |
Ehefrau: | Henni Lehmann (1862-1937), geb. Strassmann, Künstlerin |
Tochter: | Eva Fiesel (1891-1937), geb. Lehmann, Etruskologin |
Sohn: | Karl Lehmann-Hartleben (1894-1960), Professor und Direktor des Archäologischen Museums der Univ. Münster, später Professor am Institute of Fine Arts der New York Univ. |
1876 | Abitur, Berlin |
Studium der Rechtswissenschaft an den Univ. Berlin, Leipzig und München | |
1880 | Referendarexamen |
Referendar in Berlin und Guben | |
1885-1888 | Privatdozent an der Juristischen Fakultät der Univ. Berlin |
1888-1911 | o. Professor der Rechte, Univ. Rostock |
1911-1918 | o. Professor der Rechte, Univ. Göttingen (dort wieder Nachfolger von Victor Ehrenberg) |
1918 | gestorben in Bonn (beigesetzt am 13.04.1918 in Rostock) |
Promotion | 1882 | Dr. iur., Univ. München Titel der Arbeit: Verlobung und Hochzeit nach den nordgermanischen Rechtsquellen. |
Habilitation | 1885 | Univ. Berlin Titel der Arbeit: Der Königsfriede der Nordgermanen. |
Mitglied des Landesausschusses des Deutschen Flottenvereins | |
Abteilungsleiter der Deutschen Kolonialgesellschaft | |
Herausgeber der "Zeitschrift für das gesamte Handelsrecht" |
Deutsches Handelsrecht. Zwei Bände. Leipzig 1909. |
Zum altnordischen Kriegs- und Beuterecht. Heidelberg 1913. |
Der Krieg und die Bestrebungen auf Vereinheitlichung des Privatrechts. Rede zur Feier des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers und Königs am 27. Januar 1915. Göttingen 1915. |
Das Recht der Aktiengesellschaften. Zwei Bände. Neudruck der Ausgaben Berlin 1898 und 1904. Aalen 1964. |
Abhandlungen zur germanischen, insbesondere nordischen Rechtsgeschichte. Drei Bände. Nachdruck der Ausgabe Berlin 1888. Berlin 1978. |
Personalakte Karl Lehmann, UAR (Zuarbeit von Marie-Kristin Sobotta) |
Weber, Ralph In: Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hrsg.): Die Rektoren der Universität Rostock 1419-2000, Rostock 2000, S. 189. |
GND: 116870818
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Lehmann wurde am 11. Oktober 1858 in Tuchel in Westpreußen geboren und studierte Rechtswissenschaft in Berlin, Leipzig und München. Nach Abschluß seines wiederum in Berlin absolvierten Referendariats wurde er 1882 in München über "Verlobungen und Hochzeiten nach den nordgermanischen Rechtsquellen" promoviert und habilitierte sich 1885 mit einem Werk über den "Königsfrieden der Nordgermanen". Es folgten drei Jahre Tätigkeit als Privatdozent an der Juristischen Fakultät in Berlin, wo ihn 1888 der Ruf als Ordinarius an die Universität Rostock als Nachfolger von Hans Wüstendörfer erreichte, den er annahm. Auch in Rostock trat er besonders als Rechtshistoriker in Erscheinung, der sich eingehend mit der germanischen Rechtsgeschichte, vor allem dem langobardischen Lehnsrecht, aber auch den Rechten der Nordgermanen beschäftigte. Zum geltenden Recht lehrte und forschte er vor allem im Bereich des Handelsrechts, dem er ein bekanntes Lehrbuch und eine Kommentierung (1901) widmete, und dem Recht der Aktiengesellschaften, das er in den Jahren 1898-1904 in einer Abhandlung untersuchte. Daneben hielt Lehmann Vorlesungen und veröffentlichte Beiträge zur Konkursordnung. Der Patriot und Monarchist Lehmann betätigte sich auch außeruniversitär, und zwar als Mitglied des Landesausschusses des Deutschen Flottenvereins und als Abteilungsleiter der Deutschen Kolonialgesellschaft. Zugleich gründete er mit Unternehmern und Professoren eine gemeinnützige Gesellschaft, die das Ziel verfolgte, durch soziale Betreuung der Arbeiterschaft diese von den "Irrlehren der Sozialdemokratie" fernzuhalten. Im Jahr 1911 verließ Lehmann nach vielen Jahren erfolgreicher wissenschaftlicher Tätigkeit Rostock aufgrund einer Berufung an die Universität Göttingen. Hier trat er besonders als Herausgeber der renommierten Zeitschrift für das gesamte Handelsrecht hervor. In Göttingen waren ihm jedoch nur noch wenige Jahre vergönnt, denn bereits am 5. April 1918 starb er in Bonn. Auf seinen Wunsch wurde Lehmann in Rostock beigesetzt. Ralph Weber aus: Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hg.): Die Rektoren der Universität Rostock 1419-2000. Rostock 2000 (BGUR 23), S. 189. |
Karl Lehmann (Ölzeichnung von Paul Moennich, 1908, Porträtsammlung, UAR) | |
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Bild (Unterschrift) | |
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Biographie (Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hg.): Die Rektoren der Univ. Rostock 1419-2000. Rostock 2000 (BGUR 23), S. 189) | |
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Falkenberg, Paul: Die Professoren der Universität Rostock von 1600 bis 1900. Manuskript um 1900, S. 441 (UAR). | |
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