(Langeintrag)
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Fakultät:
1874-1905 |
Philosophische Fakultät |
weitere Vornamen:
Heinrich Friedrich Ludwig |
Lebensdaten:
geboren
am
22.09.1830
in
Fissau bei Eutin
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gestorben
am
14.11.1906
in
Rostock
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Familie:
Vater: |
Christian Matthiessen, Lehrer |
Mutter: |
Juliane Marie Gustave Matthiessen, geb. Hansen |
Kurzbiographie:
1851 |
Abitur, Eutin |
1852-1857 |
Studium der Mathematik und Naturwissenschaften, Univ. Kiel |
1855-1859 |
Assistent am physikalischen Institut, ab 1857 Privatdozent der mathematischen Physik, Univ. Kiel |
1859-1864 |
Lehrer in Jever |
1864-1874 |
Subrektor am Gymnasium Husum |
1873 |
Ernennung zum königlich-preußischen Gymnasialprofessor |
1874-1905 |
o. Professor der Physik, Univ. Rostock (außerdem ab 1888: Vorlesungen über Astronomie und mathematische Geographie) |
1905 |
Emeritierungsgesuch auf Wunsch des Vizekanzlers eingereicht |
akademische Abschlüsse:
Promotion |
1857 |
Dr. phil., Univ. Kiel
Titel der Arbeit: Über die Gleichgewichtsfiguren homogener frei rotierender Flüssigkeiten. |
akademische Selbstverwaltung:
ab 1875 |
Institutsdirektor |
1877-1905 |
Verwalter der Univ.-Waisenkasse |
1878-1879 |
Dekan |
1885-1886 |
Rektor |
1895-1896 |
Dekan |
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Konservator des astronomischen Observatoriums |
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Mitglied der Prüfungskommission für Kandidaten des höheren Schulamtes |
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Mitglied der Prüfungskommission für die ärztliche Vorprüfung |
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Mitglied der Prüfungskommission für die pharmazeutische Vorprüfung |
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Mitglied der Prüfungskommission für die Vorprüfung der Nahrungsmittelchemiker |
Funktionen:
1854-1855 |
Konservator des Zoologischen Museums, Univ. Kiel |
weitere Mitgliedschaften:
ab 1862 |
Mitglied der mathematischen Gesellschaft in Jena |
1885 |
Mitglied der Kaiserlich Leopoldinisch-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturwissenschaftler |
Ehrungen:
1883 |
Dr. med. h. c. der MEF, Univ. Zürich |
1905 |
Komturkreuz des Hausordens der Wendischen Krone |
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Inhaber der Gedächtnismedaille für Friedrich Franz III. von Mecklenburg-Schwerin |
Werke (Auswahl):
Grundriss der Dioptrik geschichteter Linsensysteme. Mathematische Einleitung in die Dioptrik des menschlichen Auges. Leipzig 1877. |
Grundzüge der antiken und modernen Algebra der litteralen Gleichungen. 2. Auflage, Leipzig 1896. |
Die astigmatische Brechung der Sonnenstrahlen im Regenbogen: mit Anwendung von Kettenbruch-Determinanten. Rostock 1903. |
Das Potential eines Ringes auf den Mittelpunkt eines Querschnitts. Rostock 1905. |
Übungsbuch für den Unterricht in der Arithmetik und Algebra. Nach der Aufgabensammlung von Heis für Realschulen, Progymnasien, Realprogymnasien und höheren Fachschulen. 6. Auflage. Köln 1905. |
Quellen:
Personalakte Ludwig Matthiessen, UAR
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Falkenberg, Paul: Die Professoren der Universität Rostock von 1600 bis 1900. Manuskript um 1900, S. 407.
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Poggendorff, Johann C.: Biographisch-Literarisches Handwörterbuch, Bd. 3: 1858-1883, Teil 2. 1898. S. 243-247.
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Alberti, Eduard: Lexikon der Schleswig-Holstein-Lauenburgischen und Eutinischen Schriftsteller von 1829 bis Mitte 1866. 2. Abt. 1868. S. 347-348.
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weitere Literatur:
Deutsches Biographisches Archiv II 863,253-258; III 1038,271 (WBIS)
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) |
Deutsches Biographisches Archiv I 813,347-351; 813,366-367; II 863,242-252 (WBIS)
(Link öffnen
) |
Mahnke, Reinhard: Ludwig Matthiessen, der erste ordentliche Professor der Physik an der Universität Rostock 1874-1905. In: WZUR N-Reihe 34 (1985), 1, S. 74-86.
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Mahnke, Reinhard: Ludwig Matthiessen - erster ordentlicher Professor der Physik an der Universität Rostock. In: Zur Entwicklung der Physik an der Rostocker Universität. Rostock 1991, S. 19-33.
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Nachlass Ludwig Matthiessen im UAR
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eingestellt / geändert:
01.06.2006, editorCP
/
17.11.2022, administrator
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bibliography
Dokument:
Ludwig Heinrich Friedrich wurde am 22. September 1830 in Fissau bei Eutin geboren, studierte an der Universität Kiel die Naturwissenschaften in ihrer ganzen Breite, wobei sein besonderes Interesse der Mathematik und Physik galt, und wurde 1857 mit dem Thema "Über die Gleichgewichtsfiguren homogener frei rotierender Flüssigkeiten" promoviert. 1859 nahm er eine Stelle als Lehrer am Gymnasium in Jever und später in Husum an. Im Alter von 43 Jahren erhielt Matthiessen 1873 die Berufung auf die Professur für Physik an die Universität Rostock, die er zum 1. April 1874 antrat. Während seiner langjährigen Tätigkeit an der Universität vertrat er das Fachgebiet Physik zum erstenmal als eigenes Lehrfach, begründete mit bescheidenen Mitteln das physikalische Institut im Haus hinter dem Universitätshauptgebäude und führte in Gemeinschaft mit dem Ordinarius für Mathematik ab 1879 das mathematisch-physikalische Seminar durch. Das wissenschaftliche Werk Matthiessens beeindruckt durch seinen Umfang und seine Vielschichtigkeit. Er beschäftigte sich einerseits mit dem "Grundriß der Dioptrik geschichteter Linsensysteme" (1877) in fruchtbarer Zusammenarbeit mit dem Ophthalmologen Wilhelm von Zehender und dem Chemiker Oscar Jacobsen. In diesem Zusammenhang stand auch eine Forschungsreise im Sommer 1890 ins nördliche Eismeer zu verschiedenen Fangstellen von Walen und Robben. Andererseits stammt aus seiner Feder eine geradezu monumentale Zusammenfassung der "Grundzüge der antiken und modernen Algebra" (1878). Matthiessen starb in Rostock am 14. November 1906.
Reinhard Mahnke
aus: Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hg.): Die Rektoren der Universität Rostock 1419-2000. Rostock 2000 (BGUR 23), S. 169.
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Dokumente/Anhang
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