Langendorff, Oskar

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Empfohlene Zitierweise:
Eintrag von "Oskar Langendorff" im Catalogus Professorum Rostochiensium,
https://purl.uni-rostock.de/cpr/00001109
(abgerufen am 29.03.2024)

Langendorff, Oskar

 
 
1892-1908 o. Professor der Medizin/Physiologie
(Vorgänger, Nachfolger)
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langendorff_oskar_pic2.jpg

(Langeintrag)

Katalogeintrag

Fakultät:
1892-1908 Medizinische Fakultät
Institut:
Physiologisches Institut
Lehr- und Forschungsgebiete:
Fragen der Herzautomatik, Lage und Wirkungsweise des Atemzentrums, Säurebildung im Gehirn, Physiologie der Verdauung
Fachgebiet:
44 Medizin


Lebensdaten:
geboren am 01.02.1853 in Breslau
gestorben am 10.05.1908 in Rostock
 Konfession:
evangelisch-lutherisch
Familie:
Vater: Michael Langendorff, Kaufmann
Mutter: Minna Langendorff, geb. Fraenkel
Sohn: Dr. med. Hans Werner Langendorff, Mediziner (Link öffnen Link)

Kurzbiographie:
Abitur, Breslau
1871-1875 Studium der Medizin an der Univ. Breslau, ab 1874 Univ. Berlin, ab 1874/1875 Univ. Freiburg (Breisgau)
1875-1880 Assistent am Physiologischen Institut, Univ. Königsberg
1876 Approbation
1879-1884 Privatdozent für Physiologie, Univ. Königsberg
1884-1892 ao. Professor, Univ. Königsberg
1892-1908 o. Professor der Medizin/Physiologie, Univ. Rostock
1908 im Amt verstorben
akademische Abschlüsse:
Promotion 1875 Dr. med., Univ. Freiburg
Titel der Arbeit: Versuche über die Pankreasverdauung der Vögel.
Habilitation 1879 (Physiologie) Univ. Königsberg

akademische Selbstverwaltung:
1892-1908 Direktor des Physiologischen Instituts
1896-1897 Dekan
1900-1901 Rektor
1908 Dekan
wissenschaftliche Mitgliedschaften:
ab 1886 Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina
L'Association Internationale de l'Institute Marey, Paris
Verein für wissenschaftliche Heilkunde, Königsberg
korrespondierendes Mitglied der Academia medio-chirurgica, Perugia

Werke (Auswahl):
Studien zur Physiologie des Herzvagus. Königsberg 1878.
Der Einfluss des Nervus vagus und der sensiblen Nerven auf die Athmung. Königsberg 1878.
Studien über Rhythmik und Automatie des Froschherzens. Leipzig 1884.
Physiologische Graphik. Ein Leitfaden der in der Physiologie gebräuchlichen Registrirmethoden. Leipzig 1891.
Untersuchungen am überlebenden Säugetierherzen, Pflügers Arch. 61: S. 291–332, 1895.

Quellen:
Personalakte Oscar Langendorff, UAR (Zuarbeit von Max Mielke)
Willgeroth, Gustav: Die mecklenburgischen Aerzte von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Schwerin 1929, S. 279. (RosDok-Dokument öffnen interner Link)
weitere Literatur:
Deutsches Biographisches Archiv I 738, 211-213; II 787, 241-242; III 542, 108-111. (WBIS) (Link öffnen externer Link)
Biographisches Lexikon für Mecklenburg. Bd. 1, Rostock 1995, S. 149-151.
Taegtmeyer, H.: One hundred years ago. Oscar Langendorff and the birth of cardiac metabolism. In: Can J Cardiol. 11 (1995) 11, S. 1030-1035.
Tigerstedt, R.: Nekrolog für Oscar Langendorff. In: Döring/Dehnert: Das isolierte perfundierte Warmblüter-Herz nach Langendorff. March 1985.
Internet-Ressourcen:
Einordnung:
Epoche 1827-1918

eingestellt / geändert:
10.11.2010, klabahn / 17.11.2022, administrator

Biographie

Dokument:

Langendorff wurde am 1. Februar 1853 in Breslau geboren, immatrikulierte sich 1871 an der Universität Breslau für das Studium der Medizin, ging 1874 nach Berlin und beendete sein Studium 1875 in Freiburg im Breisgau, wo er mit "summa cum laude" promoviert wurde. Im gleichen Jahr begann seine Assistententätigkeit in Königsberg (Ostpreußen), wo er sich 1879 bei L. Hermann (gest. 1914) für Physiologie habilitierte und 1884 zum außerordentlichen Professor berufen wurde. 1892 folgte er nach Auberts Tod dem Ruf als Direktor des Instituts für Physiologie nach Rostock. Langendorff war ein gewandter und sorgfältiger Experimentator, der mit seiner Arbeit weite Gebiete der Physiologie befruchtet hat. Am bekanntesten sind heute die von ihm erarbeiteten Methoden der Isolation des schlagenden Warmblüterherzens. Die von ihm geklärten Fragen der Herzautomatik sind in unserem Jahrhundert zur Voraussetzung für die Entwicklung der Behandlung mit künstlichen Herzschrittmachern geworden. Daneben hat er Probleme der Atmungs- und Verdauungsphysiologie bearbeitet, sich mit dem Nachweis der Säurebildung im Gehirn, dem sympathischen Nervensystem, den peripheren Ganglien und der Verbesserung allgemeiner Registriermethoden beschäftigt, so daß er bereits 1886 zum Mitglied der Leopoldina in Halle gewählt wurde. Außerdem gehörte er der Academia medicochirurgica in Perugia und der Internationalen Assoziation des Institut Marey in Paris an. Langendorff starb in Rostock am 10. Mai 1908.

Werner Teichmann

aus: Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hg.): Die Rektoren der Universität Rostock 1419-2000. Rostock 2000 (BGUR 23), S. 181.


Dokumente/Anhang

Anhang:
Oskar Langendorff (ohne Jahr, Porträtsammlung, UAR)
langendorff_oskar_pic.jpg
(85.2 KB) MD5 (als Portrait anzeigen)
Oskar Langendorff (Ölgemälde von Paul Moennich, 1913, Porträtsammlung, UAR)
langendorff_oskar_pic2.jpg
(90.0 KB) MD5 (als Portrait anzeigen)
Bild (Unterschrift)
langendorff_oskar_sig.jpg
(30.2 KB) MD5 (als Unterschrift anzeigen)
Biographie (Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hg.): Die Rektoren der Univ. Rostock 1419-2000. Rostock 2000 (BGUR 23), S. 181.)
langendorff_oscar_bgur23.html
(1.86 KB) MD5 (als Biogr. Artikel anzeigen)