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Fakultät:
1899-1918 |
Medizinische Fakultät |
Institut:
Institut für Pharmakologie und Physiologische Chemie |
Lehr- und Forschungsgebiete:
Pharmakologie, Geschichte der Medizin, Diätetik, Toxikologie, Pharmakotherapie |
Lebensdaten:
geboren
am
03.01.1854
in
Bitterfeld
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gestorben
am
27.12.1918
in
Rostock
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Familie:
Vater: |
Karl Kobert, Rechtsanwalt und Notar |
Mutter: |
Auguste Kobert, geb. Rehse |
andere: |
Neffe: Walter Frieboes, o. Professor für Dermatologie und Histologie an der Univ. Rostock
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) |
Kurzbiographie:
1873 |
Abitur, Halle an der Saale |
1873-1878 |
Studium der Medizin an den Univ. Halle und Straßburg |
1877-1879 |
Assistenz-, Anstalts- und Armenarzt |
1878 |
Approbation |
ab1879 |
Assistent an der Medizinischen Univ.-Klinik in Halle |
1880-1885 |
Assistent (Physiologie, ab 1882 Pharmakologie), Univ. Straßburg |
1886-1897 |
ao. Professor, ab 1887 o. Professor der Pharmakologie, Diätetik und Geschichte der Medizin, Univ. Dorpat |
1897-1898 |
Direktor und medizinischer Leiter der Heilanstalt für Lungenkranke Görbersdorf (Schlesien) |
1899-1918 |
o. Professor, Univ. Rostock |
akademische Abschlüsse:
Promotion |
1877 |
Dr. med., Univ. Halle
Titel der Arbeit: Beiträge zur Terpentinölwirkung. |
akademische Selbstverwaltung:
1899-1918 |
Institutsdirektor |
1901-1902 |
Dekan |
1906-1907 |
Rektor |
1909-1910 |
Dekan |
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Mitglied der ärztlichen Prüfungskommission |
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Mitglied der pharmazeutischen Prüfungskommission |
Funktionen:
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Hrsg. der Zeitschrift für Krankenpflege |
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Redaktionsmitglied der Zeitschrift: JANUS-Archives internationales pour l`Histoire de la Médecine et la Géographie Médicale |
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Redaktionsmitglied der Zeitschrift: Archives Internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie |
weitere Mitgliedschaften:
1890 |
Mitglied der Kaiserlich Leopoldinisch-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturwissenschaftler |
Ehrungen:
1887-1914 |
Kaiserlich-Russischer Staatsrat (legte 1914 den Titel ab) |
1890 |
Stanislaus-Orden |
1896 |
St.-Annen-Orden |
1896 |
Kaiser-Alexander-Medaille |
1906 |
Dr. utr. iur. h.c., Univ. Aberdeen (Schottland) (legte 1914 den Titel ab) |
1912 |
Geheimer Medizinalrat |
Werke (Auswahl):
Ueber Bestandtheile und Wirkungen des Mutterkorns aus dem Laboratorium für experimentelle Pharmakologie zu Strassburg. Leipzig 1884. |
Historische Studien aus dem Pharmakologischen Institute der Kaiserlichen Universität Dorpat. In fünf Bänden. Halle an der Saale 1889-1896. |
Lehrbuch der Intoxikationen. (zwei Bände) Stuttgart 1902-1906. |
Lehrbuch der Pharmakotherapie. 2. durchweg neu bearbeitete Auflage, Stuttgart 1908. |
Kompendium der praktischen Toxikologie. 5. gänzlich umgearbeitete Auflage, Stuttgart 1912. |
Quellen:
Personalakte Rudolf Kobert, UAR
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Tiess, Detlef: Rudolf KOBERT (1854-1918) als Toxikologe und Gerichtschemiker. In: Toxichem + Krimtech, 71 (2004), Bd. 1, S. 17-31.
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weitere Literatur:
Deutsches Biographisches Archiv I 674,397-402; II 726,240-253; III 495,158 (WBIS)
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) |
Lübbe, Jörg: Rudolf Kobert, (1854 - 1918). Sein Beitrag zur Entwicklung der Pharmakologie und zu der Geschichtsschreibung der Medizin. Berlin, Freie Univ., Diss., 1983
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Der Rektor der Universität Rostock (Hrsg.): Zur Geschichte von Pharmakologie und Toxikologie. Rudolf Kobert und seine Zeit. Wissenschaftshistorische Beiträge zum Rudolf-Kobert-Symposium am 26. und 27. Oktober 1990 in Rostock, unter der wissenschaftlichen Leitung von Gerhard Hennighausen. Rostock 1992 (Manuskripte zur Rostocker Universitätsgeschichte, Heft 5).
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eingestellt / geändert:
10.11.2010, klabahn
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17.11.2022, administrator
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bibliography
Dokument:
Kobert wurde am 3. Januar 1854 in Bitterfeld geboren. Bereits während seiner Studienzeit in Halle hat er sich mit pharmakologischen Versuchen beschäftigt; nach der Promotion ebendort im Jahr 1877 wurde er 1879 Assistent am Physiologischen Institut und 1882 am Pharmakologischen Institut in Straßburg. Von 1886 bis 1897 war er als Professor für Pharmakologie, Diätetik und Geschichte der Medizin in Dorpat tätig. Ihm wird die Einführung des Begriffs der Pharmakotherapie zugeschrieben; sein "Lehrbuch der Pharmakotherapie" (1897) war für den klinisch tätigen Arzt geschrieben. Bereits 1893 hatte er sein "Lehrbuch der Intoxikationen" vorgelegt, das Jahrzehnte lang das Standardwerk der Toxikologie blieb. 1899 wurde er nach Rostock berufen als Nachfolger Otto Nasses mit dem Lehrauftrag für Pharmakologie und physiologische Chemie. Hier setzte er zunächst seine in Straßburg, wo ihm schon 1884 der Nachweis der Sphacellinsäure gelungen war, begonnene Beschäftigung mit der Mutterkornvergiftung fort. Von ihm stammen die Begriffe "Ergotismus convulsivus" und "Ergotismus gangraenosus" für die beiden Erscheinungsformen dieser Vergiftung und er konnte zeigen, daß das Auftreten der Erkennungsform durch die vermehrte Bildung von Cornutin bzw. Sphasellinsäure hervorgerufen wird. Auch seine Untersuchungen über das Hyoscin erlangten große Bedeutung; er konnte die unterschiedliche Wirkung der Einzelalkaloide Atropin und Scopolamin nachweisen und gab damit Anlaß zur Einführung von Scopolamin als Beruhigungsmittel in die klinische Praxis. Koberts eingehende Beschäftigung mit den Saponinen wurde zur Grundlage der Saponinforschung. Untersuchungen über die Wirkung der Gifte von Tieren, Pflanzen und Bakterien sowie Toxinen aus verdorbenen Lebensmitteln belegen sein Bemühen um Verhütung von Intoxikationen durch Aufklärung. Um allen Intoxikationen rasch und wirksam begegnen zu können, strebte er die Einrichtung von speziellen "Entgiftungskästen" an, die an zentralen Stellen bereitgehalten werden sollten. Mit seinem "Compendium der Toxikologie" hinterließ er ein Nachschlagewerk, das in fünf Sprachen übersetzt wurde und zahlreiche Auflagen erlebte. Kobert starb in Rostock am 27. Dezember 1918.
Werner Teichmann
aus: Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hg.): Die Rektoren der Universität Rostock 1419-2000. Rostock 2000 (BGUR 23), S. 190.
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Dokumente/Anhang
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Anhang:
Rudolf Kobert (Foto, 1906, UAR) |
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Rudolf Kobert (Ölzeichnung von Paul Moennich, 1906, Porträtsammlung, UAR) |
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kobert_rudolf_pic2.jpg (91.6 KB) MD5
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Biographie (Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hg.): Die Rektoren der Univ. Rostock 1419-2000. Rostock 2000 (BGUR 23), S. 190) |
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kobert_rudolf_bgur23.html (2.57 KB) MD5
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Falkenberg, Paul: Die Professoren der Universität Rostock von 1600 bis 1900. Manuskript um 1900, S. 465 (UAR). |
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kobert_rudolf_sig.jpg (32.8 KB) MD5
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