(Langeintrag)
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Fakultät:
1789-1837 |
Medizinische Fakultät |
Lehr- und Forschungsgebiete:
Hygiene, Hodegetik, Diagnostik, pathologische Anatomie, Balneologie |
Lebensdaten:
geboren
am
14.03.1750
in
Erfurt
|
gestorben
am
18.01.1837
in
Rostock
|
Familie:
Vater: |
Rudolf Augustin Vogel (1724-1774), Arzt, später Professor in Göttingen |
Mutter: |
Martha Sophie Vogel, geb. Kirchmann |
Ehefrau: |
Dorothea Katharine von Vogel, geb. von Bassewitz |
Kurzbiographie:
1764-1771 |
Studium der Medizin, Univ. Göttingen |
1772-1789 |
Praktischer Arzt in Ratzeburg, ab 1780 Kreisphysikus des Fürstentums Ratzeburg, ab 1783 Kurhannoverscher Landphysikus des Herzogtums Lauenburg |
1784 |
Ablehnung eines Rufs der Univ. Pavia als Nachfolger von Samuel Tissot, Österreich |
1789-1837 |
herzoglicher Professor der Medizin, Univ. Rostock |
1793 |
Errichtung des ersten deutschen Seebades Heiligendamm (bei Doberan) |
ab 1797 |
Leibarzt des Friedrich Franz I. von Mecklenburg |
1805 |
Reise nach Paris |
1835-1837 |
Senior der Univ. Rostock |
1837 |
im Amt verstorben |
akademische Abschlüsse:
Promotion |
1771 |
Dr. med., Univ. Göttingen
Titel der Arbeit: De lithophago et polyphago Ilfeldae nuper mortuo et dissecto. |
Habilitation |
1776 |
Univ. Göttingen |
akademische Selbstverwaltung:
1801-1802 |
Rektor |
ab 1789 |
siebzehnmal Dekan (1789-1790, 1791-1792, 1794-1795, 1797-1798, 1800-1801, 1803-1804, 1806-1807, 1808-1809, 1811-1812, 1814-1815, 1817-1818, 1820-1821, 1823-1824, 1825-1826, 1828-1829, 1831-1832, 1834-1835) |
Funktionen:
ab 1797 |
Herzoglicher Leibarzt |
ab 1797 |
Erster Badearzt zu Doberan |
1830 |
Mitglied der Medizinalkommission |
weitere Mitgliedschaften:
1808 |
Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina |
1822 |
Korrespondierendes Mitglied der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu München |
1826 |
Königliche Societät der Wissenschaften in Göttingen |
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Ehrenmitglied des Mecklenburgischen Landwirtschaftlichen Vereins |
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Korrespondierendes Mitglied der Societé de Pharmacie |
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Korrespondierendes Mitglied der École de Médecine zu Paris |
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Ehrenmitglied der medizinisch-physikalischen Gesellschaft zu Erlangen |
Ehrungen:
1784 |
Ernennung zum Großbritannischen Hofmedikus durch den König von England |
1815 |
Geheimer Medizinalrat |
1823 |
Rother Adler-Orden |
1832 |
Erhebung in den Adelsstand durch den König von Bayern |
1832 |
Civilverdienstorden der Bayrischen Krone |
weitere Informationen:
gilt als "Vater des Deutschen Seebades" |
Werke (Auswahl):
Versuch einiger medicinisch-praktischer Beobachtungen u. s. w., Göttingen 1778. |
Handbuch der praktischen Arzneiwissenschaft zum Gebrauch für angehende Aerzte, 6 Bde., Stendal 1781, vollendet 1816, neue Auflage 1816-1821; Nachdruck 4. Aufl., Wien 1831. |
Ueber den Nutzen und Gebrauch der Seebäder, nebst einer Ankündigung einer öffentlichen Seebadeanstalt, welche an der Ostsee in Mecklenburg angelegt wird. Stendal 1794. |
Annalen des Seebades zu Doberan vom Jahre 1799. Rostock 1800. |
Einige Bemerkungen und Erfahrungen von dem mächtigen Einfluß der Gewohnheit auf das Wohl und Wehe des Menschen. Rostock 1835. |
Quellen:
Personalakte Samuel Gottlieb von Vogel, UAR
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weitere Literatur:
Vogel, Samuel Gottlieb von. In: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte aller Zeiten und Völker, Bd. 5. München 1962, S. 782-783.
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Samuel Gottlieb Vogel, der Vater des deutschen Seebades. In: Rohlfs, Heinrich: Geschichte der deutschen Medicin. Stuttgart 1880, S. 66-126.
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Samuel Gottlieb Vogel, Geheimer Medizinalrat, Hofrat, Prof. Dr. med. In: Fischer, Eberhard; Templin, Rüdiger: Chronik der Freimaurerei in Mecklenburg und Vorpommern. 2011, S. 252-255.
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Einordnung:
Epoche
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1563-1827 |
Epoche
|
1827-1918 |
eingestellt / geändert:
23.09.2009, klabahn
/
17.11.2022, administrator
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bibliography
Dokument:
Geboren am 14. März 1750 in Erfurt, konnte Vogel sein Studium bereits mit 14 Jahren in Göttingen beginnen, wohin sein Vater 1753 als Professor berufen worden war. Nach erhaltener Approbation ließ er sich zunächst in Göttingen als praktischer Arzt nieder und konnte sich schon 1776 habilitieren. Noch im selben Jahr ging er nach Ratzeburg, wo er zu hohem Ansehen kam und 1780 zum Landphysikus dieses Fürstentums und 1783 auch des Herzogtums Lauenburg ernannt wurde. Trotz ausgedehnter praktisch-ärztlicher Tätigkeit machte er durch umfangreiche publizistische Aktivitäten auf sich aufmerksam, so daß er bereits in Ratzeburg einen Ruf als Professor nach Pavia erhielt, den er jedoch ablehnte. 1789 von Herzog Friedrich Franz I. von Mecklenburg-Schwerin unter gleichzeitiger Ernennung zum Hofrat als Professor an die Rostocker Universität berufen, gelang es ihm, seinen Plan zur Errichtung eines Seebades an der deutschen Ostseeküste in die Tat umzusetzen, nachdem er die englischen Seebadeanstalten besichtigt und deren medizinischen Wert erkannt hatte. So wurde am 8. September 1793 in Heiligendamm bei Doberan unter seiner Leitung das erste deutsche Ostseebad gegründet und am 7. Juli 1794 der öffentlichen Benutzung übergeben. Damit wurde Vogel zwar zum "Vater des deutschen Seebades"; seine ungewöhnlich umfangreichen Aktivitäten umfaßten jedoch das Gesamtgebiet der Medizin. Weithin bekannt wurde Vogel durch seine Ausführungen über das "Savoir faire" in der medizinischen Praxis, worunter er die "Schicklichkeit, etwas so zu machen, daß es so gut als möglich gelinge" verstand; seine größte Bedeutung lag zweifellos auf diagnostischem Gebiet. Im Jahr 1832 wurde Vogel vom Großherzog von Mecklenburg in Anerkennung seiner Verdienste um das Land in den Adelsstand erhoben. Er starb am 18. Januar 1837 in Rostock.
Werner Teichmann
aus: Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hg.): Die Rektoren der Universität Rostock 1419-2000. Rostock 2000 (BGUR 23), S. 133.
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Dokumente/Anhang
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Anhang:
Samuel Gottlieb (von) Vogel (Bild, ohne Jahr, Porträtsammlung, UAR) |
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vogel_samuel_gottlieb_pic.jpg (83.2 KB) MD5
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Samuel Gottlieb (von) Vogel (Ölgemälde, 19. Jh., Aula im Hauptgebäude der Univ. Rostock) |
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vogel_samuelgottlieb_pic2.jpg (39.2 KB) MD5
(als Portrait anzeigen)
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Dokument (Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hg.): Die Rektoren der Univ. Rostock 1419-2000. Rostock 2000 (BGUR 23), S. 133) |
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vogel_samuelgottlieb_bgur23.html (2.2 KB) MD5
(als Biogr. Artikel anzeigen)
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Falkenberg, Paul: Die Professoren der Universität Rostock von 1600 bis 1900. Manuskript um 1900, S. 300 (UAR). |
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falkenberg_albumprof__p0300.jpg (499 KB) MD5
(keine Anzeige)
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Bild (Unterschrift) |
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vogel_samuel_gottlieb_sig.jpg (23.5 KB) MD5
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