Thierfelder, Theodor

go to site content


Empfohlene Zitierweise:
Eintrag von "Theodor Thierfelder" im Catalogus Professorum Rostochiensium,
https://purl.uni-rostock.de/cpr/00001165
(abgerufen am 11.02.2025)

Thierfelder, Theodor

 
 
1855-1856 ao. Professor der Medizin
1856-1901 o. Professor der Medizin/innere Medizin, bis 1866 auch pathologische Anatomie
(Vorgänger, Nachfolger)
thierfelder_theodor_pic.jpg
thierfelder_theodor_pic2.jpg

(Langeintrag)

catalogue entry

Fakultät:
1855-1901 Medizinische Fakultät
Fachgebiet:
44 Medizin


 weitere Vornamen:
Benjamin Theodor
Lebensdaten:
geboren am 10.12.1824 in Meißen
gestorben am 07.03.1904 in Rostock
Familie:
Vater: Johann Gottlieb Thierfelder (1799–1867), Arzt
Mutter: Henriette Thierfelder, geb. Immisch (1799-1869), Arzttochter
Bruder: Albert Thierfelder (1842-1908), Professor an der Univ. Rostock (Link öffnen Link)
Ehefrau: Getrud Thierfelder, geb. Naumann (1829-1900)
Sohn: Dr. med. Hans Thierfelder (1858-1930), Professor der Physikalischen Chemie an der Univ. Tübingen

Kurzbiographie:
Abitur, Meißen
1841-1848 Studium der Medizin und Philosophie, Univ. Leipzig
1848-1852 praktischer Arzt sowie Kustos der Universitätsbibliothek, Univ. Leipzig
1850 Privatdozent, Univ. Leipzig
1851-1854 Assistent an der Medizinischen Klinik, Univ. Leipzig
1855-1901 ao. Professor, ab 1856 o. Professor für Innere Medizin, Univ. Rostock
1858 Ablehnung eines Rufs an die Univ. Dorpat
1870-1871 Dirigierender Arzt, Reservelazarett Rostock
1901 Emeritierung
akademische Abschlüsse:
Promotion 1846 Dr. phil., Univ. Leipzig
Promotion 1848 Dr. med., Univ. Leipzig
Titel der Arbeit: Leges cibariae complurium nosocomiorum et ergastulorum, praecipue quantitatis alimentorum ratione habita, inter se comparantur. (Die Speisenordnungen mehrerer Krankenhäuser und Strafanstalten, insbesondere unter sich verglichen in Rücksicht auf die Quantität der Lebensmittel.)

akademische Selbstverwaltung:
1868-1869 Rektor
1855-1901 Direktor der Medizinischen Klinik
Revisor der Universitätswaisenkasse
Substituierter Deputierter für das akademische Armenwesen
Funktionen:
1860 Mitglied der Großherzoglichen Medizinalkommission
stellvertretender ärztlicher Direktor und Leiter der Abteilung Innere Medizin des Städtischen Krankenhauses, Rostock
1897 außerordentliches Mitglied des Reichsgesundheitsrates
Vorsitzender des Ehrenrats des Allgemeinen Mecklenburgischen Ärztevereins
Ehrungen:
1858 Medizinalrat
1860 Obermedizinalrat
1874 Geheimer Medizinalrat
1894 Geheimer Obermedizinalrat
1898 Ehrenbürger der Stadt Rostock

Werke (Auswahl):
Bronchitis crouposa. In: Archiv für physiologische Heilkunde. Heft 13, S. 1899.
Beitrag zur Lehre vom Typhus mit vorzüglicher Berücksichtigung der Hautwärme der Typhuskranken. In: Archiv für physiologische Heilkunde. Heft 2, S. 173. 1855.
Über Rötheln. In Greifswalder medizinische Beiträge. S. 14f. Greifswald.
Zur Diagnostik der Echinococcenkrankheit. 1885.
Gastroduodenalfistel in Folge von corrosivem Magengeschwür. In: Deutsches Archiv für Klinische Medizin. Leipzig.

Quellen:
Personalakte Theodor Thierfelder, UAR
weitere Literatur:
Deutsches Biographisches Archiv I 1266,395-397; II 1302,222-225; III 915,322. (WBIS) (Link öffnen externer Link)
Willgeroth, Gustav, 1865-1937: Die mecklenburgischen Aerzte von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart Schwerin 1929 S. 260f. (RosDok-Dokument öffnen interner Link)
Krause, Antje; Schröder, Karsten: "Einem gar wohlgefälligen Bürgersmann zur Ehr...": Ehrenbürgerschaften und Ehrenbürger der Stadt Rostock. Rostock 2010.
Beiträge zur wissenschaftlichen Medizin: Festschrift gewidmet Theodor Thierfelder zur Vollendung seines 70. Lebensjahres. Leipzig 1895.
Internet-Ressourcen:
Einordnung:
Epoche 1827-1918

eingestellt / geändert:
10.11.2010, klabahn / 17.11.2022, administrator

bibliography

Dokument:

Benjamin Theodor Thierfelder, geboren am 10. Dezember 1824, war der älteste Sohn des Stadtphysikus von Meißen. Er absolvierte sein gesamtes Studium an der Universität Leipzig, wo er bereits 1846 den philosophischen und 1848 den medizinischen Doktorgrad erwarb. 1851 trat er in die Medizinische Klinik der Universität Leipzig ein und wurde einer der wichtigsten Mitarbeiter Carl August Wunderlichs (gest. 1877) bei der Einführung der klinischen Temperaturmessung. Auf der Grundlage von zwischen 1852 und 1854 an über 200 Typhuskranken durchgeführten Temperaturmessungen verfaßte er die noch heute gültige Beschreibung der Fieberkurve des Typhus abdominalis. Nach dem Bau des Rostocker Universitätskrankenhauses wurde Thierfelder 1855 zunächst als außerordentlicher Professor als Leiter der Medizinischen Abteilung eingeführt und 1856 zum Ordinarius berufen; damit war er der erste Lehrstuhlinhaber für innere Medizin in Rostock. 1860 zum Mitglied der Großherzoglichen Medizinalkommission und zum Obermedizinalrat ernannt, entfaltete er eine von seinen Zeitgenossen als "gewaltig" eingeschätzte konsiliarische Tätigkeit im ganzen Land Mecklenburg-Schwerin; auch stand er dem großherzoglichen Haus selbst mehrfach mit ärztlichem Rat zur Seite. Im Krieg von 1870/71 war Thierfelder dirigierender Arzt des Reservelazaretts Rostock und präsidierte 1871 der 44. Versammlung Deutscher Naturforscher und Ärzte in Rostock. 1894 wurde ihm der Geheimratstitel verliehen und 1898 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Rostock ernannt. Nach über 46-jähriger Tätigkeit, während der die Zahl der Rostocker Medizinstudenten sich fast verzehnfacht hatte, wurde Thierfelder 1901 entpflichtet. Er starb am 7. März 1904 in Rostock.

Werner Teichmann

aus: Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hg.): Die Rektoren der Universität Rostock 1419-2000. Rostock 2000 (BGUR 23), S. 153.


Dokumente/Anhang

Anhang:
Theodor Thierfelder (Ölgemälde von Elisabeth Strempel, 1904, Porträtsammlung UAR)
thierfelder_theodor_pic.jpg
(47.6 KB) MD5 (als Portrait anzeigen)
Biographie (Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hg.): Die Rektoren der Univ. Rostock 1419-2000. Rostock 2000 (BGUR 23), S. 153)
thierfelder_theodor_bgur23.html
(2.1 KB) MD5 (als Biogr. Artikel anzeigen)
Theodor Thierfelder (In: Willgeroth, Gustav, 1865-1937: Die mecklenburgischen Aerzte von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart Schwerin 1929)
thierfelder_theodor_pic2.jpg
(81.8 KB) MD5 (als Portrait anzeigen)
Bild (Unterschrift)
thierfelder_theodor_sig.jpg
(25.8 KB) MD5 (als Unterschrift anzeigen)