Parasitologie, Protozoologie, geographische Pathologie, Probleme der Krebsforschung und Krebsstatistik, Geschwulstforschung |
Conrad Johann |
evangelisch-lutherisch |
Vater: | Prof. Dr. Hermann Fischer (1851-1920), Professor der Univ. Tübingen |
: | Julie Fischer, geb. Schmitz (1854-?) |
1900 | Abitur, Tübingen |
1900 | 1. Militärhalbjahr, Infanterie-Regiment, Tübingen |
1900-1907 | Studium der Medizin, Univ. Tübingen, Leipzig, Kiel |
1906-1910 | Assistent, Pathologisches Institut, Königsberg, 1908 Tübingen, ab 1908 Freiburg im Breisgau |
1907 | 2. Militärhalbjahr, Infanterie-Regiment, Tübingen |
1910-1912 | 1. Assistent und Privatdozent für Pathologie, Pathologisches Institut, Univ. Göttingen |
1912 | Ausbildung, Institut für Schiffs- und Tropenkrankheiten, Hamburg |
1913-1919 | Privatdozent für Pathologie, Deutsche Medizinschule für Chinesen, Univ. Schanghai |
1919-1921 | Professor, Pathologisches Institut, Univ. Göttingen |
1921-1922 | Professor (zur Vertretung), Pathologisches Institut, Univ. Bonn |
1922-1946 | Professor, Univ. Rostock |
1939-1940 | Professor für Allgemeine Pathologie und pathologische Anatomie (nebenamtlich), Univ. Jena |
1940-1945 | Wehrmacht, zuletzt: Oberfeldarzt |
1946-1953 | Professor mit Lehrstuhl für Pathologie, Univ. Jena |
1953 | Emeritierung |
ab 1953 | wiss. Mitarbeiter, VEB Jenapharm |
Studium | 1906 | Medizinisches Staatsexamen, Univ. Tübingen |
Promotion | 1907 | Dr. med., Univ. Tübingen Titel der Arbeit: Über großknotige tumorähnliche Tuberkulose der Leber, wahrscheinlich kombiniert mit Syphilis. |
Habilitation | 1911 | (Allgemeine Pathologie und pathologische Anatomie), Univ. Göttingen |
1922-1946 | Institutsdirektor |
1926-1927 | Rektor |
1927-1928 | Prorektor |
1928-1929 | Dekan |
1945-1946 | Dekan |
1920-1921 | kommissarischer Direktor, Pathologisches Institut, Univ. Bonn |
ab 1938 | Leiter, Pathologisch-anatomische Anstalt (zur Vertretung), Univ. Jena |
ab 1940 | Direktor des Museums für gerichtliche Medizin, Rostock |
ab 1946 | Direktor, Pathologisches Institut und Institut für Geschichte der Medizin, Univ. Jena |
ab 1947 | Direktor, Gerichtsmedizinisches Institut, Univ. Jena |
ab 1947 | Prodekan, Univ. Jena |
ab 1949 | Dekan, Univ. Jena |
2. Gerichtsarzt, Landgericht Rostock | |
Leiter, Bezirksarbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung Mecklenburg | |
Herausgeber des Zentralblattes für allgemeine Pathologie | |
Direktor, Akademie-Institut für Mikrobiologie |
ab 1952 | Deutsche Akademie der Naturforscher (Leopoldina) |
ab 1955 | Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Berlin |
1952 | Dr. med. h. c., Univ. Rostock |
1957 | Hervorragender Wissenschaftler des Volkes |
1965 | Dr. med. dent. h. c., Univ. Rostock |
Ehrenmitglied, Ungarische Stomatologische Gesellschaft |
Zusammen mit Gerlach, Werner; Gruber, Georg B.: Verdauungsdrüsen, 2 Teile. Berlin 1929. (= Bd. 5 Handbuch der speziellen pathologischen Anatomie und Histologie) |
Krebsfragen. Zur Ätiologie, Pathogenese, Diagnostik, Heilung und Prophylaxe des Krebses. Jena 1949. |
Zusammen mit Gruber, Georg B.: Fünfzig Jahre Pathologie in Deutschland. Ein Gedenkbuch zum 50 jährigen Bestehen der Deutschen Pathologischen Gesellschaft (1897-1947). Stuttgart 1949. |
Zusammen mit Kühl, Ilse: Geschwülste der Laboratoriumsnagetiere. Dresden, Leipzig 1958. |
Personalakte Walther Fischer, UAR |
Buddrus, Michael; Fritzlar, Sigrid: Die Professoren der Universität Rostock im Dritten Reich. München 2007, S. 126-127. |
Deutsches Biographisches Archiv II 374, 29-32; III 244, 321-323. (WBIS)
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GND: 128504943
[GND-Link auf diese Seite: https://cpr.uni-rostock.de/resolve/gnd/128504943] |
Walther Fischer (Foto, ohne Jahr, UAR) | |
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Bild (Unterschrift) | |
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Schriftenverzeichnis (bis 1957, Personalakte, UAR) | |
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Tätigkeit in Rostock und Jena (Personalakte, UAR) | |
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Biographie (Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hg.): Die Rektoren der Univ. Rostock 1419-2000. Rostock 2000 (BGUR 23), S. 206) | |
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Tätigkeit im Ausland (Personalakte, UAR) | |
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Walther Conrad Johann Fischer wurde am 27. Dezember 1882 in Stuttgart geboren. Nach dem Abitur in Tübingen im Jahr 1900 und Studium in Tübingen, Leipzig und Kiel sowie der Promotion in Tübingen 1906 war er von 1907 bis 1913 Assistent an den Pathologischen Instituten in Königsberg, Tübingen, Freiburg und Göttingen, wo er sich 1911 habilitierte. Von 1913 bis 1919 war er an der Deutschen Medizinschule für Chinesen in Shanghai als Privatdozent tätig, von 1919 bis 1922 als Professor für Pathologie in Göttingen und Bonn, anschließend bis 1946 als Direktor des Rostocker Instituts für Pathologie. In Rostock, wo seine am 27. Februar 1926 gehaltene Rektoratsrede "Die Krankheitsanschauung der Romantik" große Aufmerksamkeit fand, lag sein wissenschaftliches Betätigungsfeld vor allem auf dem Gebiet der Geschwulstforschung. Anhand des umfangreichen statistischen Materials der "Rostocker Krebsstatistik" konnte er 1936 den Anteil der Krebstodesfälle erstmals mit 16% angeben - ein Wert, der sich seither kaum geändert hat. Mit seinen Mitarbeitern analysierte er Organ-, Alters- und Rassengebundenheit der Tumoren und studierte eingehend die Metastasierungsmechanismen. Auch wurde an seinem Institut in gewissem Umfang experimentelle Geschwulsterzeugung betrieben. Seinen berühmten Überblick über die Entwicklung der Onkologie in 100 Jahren legte Fischer 1948 bereits von Jena aus vor, wohin er mittlerweile gewechselt war. Daneben sind als weitere Arbeitsgebiete die Pathologie von Infektion und Entzündung sowie die Gefäß- und Nierenpathologie zu nennen. Auch des Gebiets der Zahnheilkunde hat er sich als erster Pathologe in Rostock angenommen. Mit einer Reihe allgemeinpathologischer und -medizinischer Abhandlungen wie "Ernährung als Krankheitsursache", "Über die Bedeutung von Diagnosen" und "Über die Grenzen der pathologisch-anatomischen Diagnose" schloß Fischer 1946 sein Wirken in Rostock ab, um den Lehrstuhl für Pathologie der Universität Jena zu übernehmen. Nach seiner Emeritierung 1953 war er noch jahrelang beim VEB Jenapharm als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Fischer starb am 27. Juli 1969 in Göttingen. Werner Teichmann aus: Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hg.): Die Rektoren der Universität Rostock 1419-2000. Rostock 2000 (BGUR 23), S. 206. |
Universitätsplatz 1
18055 Rostock