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Fakultät:
1789-1845 |
Medizinische Fakultät |
Lehr- und Forschungsgebiete:
Lebensdaten:
geboren
am
08.03.1763
in
Braunschweig
|
gestorben
am
31.08.1845
in
Hohen-Sprenz (Mecklenburg)
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Familie:
Vater: |
Rudolf Christian Josephi, Hofarzt |
Mutter: |
Henriette Josephi, geb. Liberti |
Schwiegersohn: |
Gustav Peter Samuel Mähl (1789-1833), Professor der Chemie und Pharmazie an der Univ. Rostock
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) |
Schwiegersohn: |
Heinrich Friedrich Link (1767-1851), Professor der Naturgeschichte, Botanik und Chemie an der Univ. Rostock
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) |
andere: |
Schwager: Heinrich Valentin Becker (1732-1796), Professor der Niederen Mathematik und Astronomie an der Univ. Rostock
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) |
Kurzbiographie:
1781-1782 |
Besuch des Carolinums in Braunschweig |
ab 1782 |
Studium, Univ. Göttingen |
1784-1785 |
Prosector am Königlichen Anatomischen Theater in Göttingen |
1785 |
praktischer Arzt in Braunschweig |
1785-1788 |
Privatdozent und Prosector am Theatrum Anatomicum, Univ. Göttingen |
ab 1788 |
praktischer Arzt in Braunschweig, danach in Peine |
1789-1792 |
ao. Professor der Medizin und Prosektor, Univ. Rostock |
1792-1845 |
Professor ordinarius der Medizin, Univ. Rostock |
1845 |
im Amt verstorben, Hohen Sprenz |
akademische Abschlüsse:
Promotion |
1785 |
Dr. med., Univ. Helmstedt
Titel der Arbeit: Observationem ad anatomiam et artem obstetriciam spectantum satura. |
akademische Selbstverwaltung:
ab 1793 |
neunzehnmal Dekan (1793-1794, 1796-1797, 1799-1800, 1802-1803, 1805-1806, 1807-1808, 1809-1810, 1812-1813, 1815-1816, 1818-1819, 1821-1822, 1824-1825, 1826-1827, 1829-1830, 1832-1833, 1835-1836, 1837-1838, 1840-1841, 1843-1844) |
1805-1806 |
Rektor |
1819-1820 |
Rektor |
1830 |
Mitglied der Medizinalkommission |
Funktionen:
1793 |
öffentlicher Hebammenlehrer |
1806-1813 |
Regimentsarzt |
1808 |
Generalchirurg |
1818-1819 |
Meister vom Stuhl der Loge zu den drei Sternen |
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Provinzialgroßmeister der Provinzialloge Mecklenburg- Schwerin und -Strelitz |
weitere Mitgliedschaften:
Ehrungen:
1839 |
Geheimer Medizinalrat |
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Ritter des hessischen Ludwigsordens |
Werke (Auswahl):
Anatomie der Säugetiere. Göttingen 1787-1792. |
Ueber die Vortheile öffentlicher anatomischer Lehranstalten. Rostock 1790. |
Bruchstücke einer physisch-medizinischen Beschreibung von Rostock. Rostock 1805-1806. |
Chirurgisch-medicinische Beobachtungen. Rostock 1820. |
Lehrbuch der Geburtshülfe für Hebammen im Großherzogthum Mecklenburg-Schwerin. Leipzig 1833. |
Quellen:
Personalakte Johann Wilhelm Josephi, UAR
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weitere Literatur:
Eschenbach, Johann Christian: Annalen der Rostockschen Academie 2 (1791), S. 121-123.
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) |
Fischer, Eberhard. Johann Wilhelm Josephi, Geheimer Medizinalrat, Prof. Dr. med. In: Chronik der Freimaurerei in Mecklenburg und Vorpommern: Festschrift zum 250. Jubiläum der Johannis-Loge Zu den Drei Sternen Nr. 38 i. Or. Rostock. Templin 2011, S. 251-252.
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Passig, Willi: Aus dem Medizinerleben: Johann Wilhelm Josephi (1763-1845). In: Stadt meines Lebens: 22 Rostocker Lebensbilder. Rostock 2008, S. 52-59.
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Schumacher, Gert-Horst; Wischhusen, Heinzgünther: Anatomie Rostochiensis. Die Geschichte der Anatomie an der 550 Jahre alten Universität Rostock, Berlin 1970, S. 86-92.
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Keubke, Klaus-Ulrich: Josephi, Johann Wilhelm (1763 - 1846), Mecklenburg-Schweriner Generalchirurg. Soldaten aus Mecklenburg: Lebensbilder von 1701 bis 1871. Schwerin 2004, S. 30-31.
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Einordnung:
Epoche
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1563-1827 |
Epoche
|
1827-1918 |
eingestellt / geändert:
23.09.2009, klabahn
/
17.11.2022, administrator
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bibliography
Dokument:
Johann Wilhelm Josephi, am 8. März 1763 in Braunschweig geboren, wurde nach der Promotion 1785 in Helmstedt am Göttinger Theatrum anatomicum Privatdozent, dann Arzt und Geburtshelfer. Als außerordentlicher Professor und Prosektor 1789 nach Rostock berufen, bemühte er sich, den trockenen anatomischen Lehrbetrieb zu überwinden durch praktischen Unterricht mit Präparierübungen. Als "Zergliederungshaus" wurde ihm zunächst das ehemalige "Collegium juridicum" am Alten Markt zur Verfügung gestellt. Am 3. November 1790 konnte er das erste Anatomische Institut Rostocks eröffnen mit bewegenden Worten "Über die Vorteile öffentlicher anatomischer Lehranstalten". 1792 wurde er zum ordentlichen Professor ernannt, 1793 zum Hebammenlehrer. Seine auf eigene Kosten eröffnete Chirurgisch-klinische Anstalt zum Abhalten des praktisch-medizinischen Unterrichts mußte mangels finanzieller Mittel wieder geschlossen werden. Infolge unzulänglicher Seziermöglichkeiten wegen fehlender Bereitstellung von Leichen wandte sich Josephi seit 1805 von der Anatomie ab. Er war 1806 bis 1813 Regimentsarzt und Generalchirurg. Danach machte er sich besonders um die Entwicklung der Geburtshilfe verdient. Entsprechend waren seine Vorlesungen über Anatomie, Pathologie, Physiologie, Hygiene, Chirurgie, Militärarzneikunde, Ophthalmologie und Geburtshilfe. Letztere traten, auch mit Übungen am Phantom, immer mehr in den Vordergrund und wurden in Anlehnung an sein Hebammenlehrbuch (1797) gehalten. Von seinen zahlreichen Veröffentlichungen ist die bedeutendste eine Abhandlung über Extrauteringraviditäten. Zahlreiche populärwissenschaftliche Arbeiten zeugen von seiner aufklärenden Tätigkeit. Als Rektor verfaßte er 1805 eine Einladungsschrift zum Weihnachtsfest "Bruchstücke einer physischmedizinischen Beschreibung von Rostock", die Schilderungen enthält über die Entwicklung der Stadt, den Einfluß der Luft und die Ernährungsgewohnheiten der 13.556 Einwohner, ferner gab er "Rektoratsprogramme" über chirurgischmedizinische Beobachtungen heraus. Am 31. August 1845 ist Josephi in Rostock gestorben.
Gisela Teichmann
aus: Hartwig, Angela; Schmidt, Tilmann (Hg.): Die Rektoren der Universität Rostock 1419-2000. Rostock 2000 (BGUR 23), S. 134.
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Dokumente/Anhang
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