Reiter, Hans

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Empfohlene Zitierweise:
Eintrag von "Hans Reiter" im Catalogus Professorum Rostochiensium,
https://purl.uni-rostock.de/cpr/00001818
(abgerufen am 21.03.2025)

Reiter, Hans

Prof.
 
1921-1927 außerplanmäßiger ao. Professor für Sozialhygiene
1928-1933 ao. Honorarprofessor für Sozialhygiene
reiter_hans_pic.jpg

(Langeintrag)

catalogue entry

Fakultät:
1921-1933 Medizinische Fakultät
Institut:
Institut für Hygiene
Lehr- und Forschungsgebiete:
Immunitätsforschung (bis 1933); Sozial-, Arbeits- und Rassenhygiene
Fachgebiet:
44 Medizin


 weitere Vornamen:
Conrad Julius
Lebensdaten:
geboren am 26.02.1881 in Reudnitz bei Leipzig
gestorben am 25.11.1969 in Kassel
 Konfession:
evangelisch-lutherisch
Familie:
Vater: Richard Reiter (?-1900), Fabrikbesitzer
Mutter: Margarete Reiter, geb. Heib

Kurzbiographie:
1900 Abitur, Thomasgymnasium Leipzig
1900-1906 Medizinstudium an den Univ. Leipzig, Breslau und Tübingen
1906 Approbation
1906-1908 Studienreisen an das Pasteur-Institut Paris (1906-1907) und an das St. Mary's-Hospital London (1908)
1908-1911 Wiss. Leiter des Laboratoriums der Univ.-Poliklinik für Lungenkranke in Berlin (1908-1909); anschließende Tätigkeit im eigenen Labor und am pharmakologischen Univ.-Institut Berlin (1909-1911)
1911-1914 Leiter des Untersuchungsamtes und Privatdozent für Bakteriologie und Hygiene (ab 1913), Hygiene-Institut der Univ. Königsberg
1914 stellv. Abteilungsleiter am Univ.-Institut für Hygiene, Berlin
1914-1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg als Assistenz- und Oberarzt; Abkommandierung als Leiter des Hygienischen Instituts Saarbrücken (1916-1917); ab 1918 beratender Hygieniker der deutschen Truppen der 1. Bulgarischen Armee; Ernennung zum Titularprofessor durch das Preußische Kultusministerium (1918)
1918 Ernennung zum nichtplanmäßigen ao. (Titular-)Professor, Univ. Berlin
1919-1921 1. Assistent und Abteilungsleiter am Institut für Hygiene, Univ. Rostock
1921-1927 ao. Professor für Sozialhygiene, Univ. Rostock
1923-1925 stellv. Abteilungsleiter und Abteilungsvorsteher, Kaiser-Wilhelm-Institut für experimentelle Therapie, Berlin-Dahlem
1926-1933 Direktor des Landesgesundheitsamtes Schwerin
1928-1933 ao. Honorarprofessor für Sozialhygiene, Univ. Rostock
1933-1945 Präsident des NS-Reichsgesundheitsamtes, Berlin
ab 1934 Honorarprofessor für Hygiene, Univ. Berlin
1945-1947 Verhaftung in Berlin, Inhaftierung im Nürnberger Kriegsverbrechergefängnis, auf Grund einer Herzkrankheit Krankenhausaufenthalt und 1947 entlassen
1949-1952 Tätigkeit an der Königin-Elena-Klinik in Kassel
1952 Ruhestand
akademische Abschlüsse:
Promotion 1906 Dr. med., Univ. Leipzig
Titel der Arbeit: Nephritis und Tuberkulose.
Habilitation 1913 Univ. Königsberg
Titel der Arbeit: Vaccinetherapie und Vaccinediagnostik.

Funktionen:
1919-1923 Abgeordneter der DVP in der Rostocker Stadtverordneten-Versammlung (1919-1923); Vorsitzender der Rostocker Ortsgruppe der DVP (1921-1922)
1932 NSDAP-Abgeordneter im 7. Mecklenburgischen Landtag, 1932 und 1933 Unterschrift Wahlaufruf "Deutsche Hochschullehrer für Hitler" vom 5./6.11.1932 und Aufruf "Die deutsche Geisteswelt für Liste 1" vom 3.3.1933
ab 1932 Leiter der NS-Führer- und Fortbildungsschule des Gaues Mecklenburg-Lübeck der NSDAP, Schwerin
ab 1933 Deutscher Delegierter im Internationalen Gesundheitsamt Paris
1933 Obmann der Reichsfachschaft Hochschullehrer und Wissenschaftler des NS-Lehrerbundes an der Univ. Rostock
1934 Leiter der Arbeitsgemeinschaft der wiss. Gesellschaften in Deutschland
1934 Mitglied des Führerrates des Deutschen Roten Kreuzes
1935 Mitglied des Sachverständigenbeirates für Volksgesundheit bei der Reichsleitung der NSDAP sowie des Reichsausschusses für Volksgesundheit beim Reichsministerium des Innern
ab 1935 Mitglied des NS-Hauptamtes für Volksgesundheit im Stab des Stellv. des Führers
ab 1942 Mitglied des Senats des Heeressanitätswesens
Präsident des Reichsgesundheitsrates
Mitglied des Großen Rates des Deutschen Roten Kreuzes
Vorstandsmitglied der kriminalbiologischen Gesellschaft
Vorstandsmitglied der Reichszentrale für Gesundheitsführung im Reichsinnenministerium
Vorsitzender des ärztlichen Ausschusses der Deutschen Gesellschaft für Gewerbehygiene
Vorsitzender des Deutschen Vereins für öffentliche Gesundheitspflege
Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Hygiene
Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsforschung
Herausgeber des Reichsgesundheitsblattes des Reichsgesundheitsamtes
Mitherausgeber des Zentralblattes für die gesamte Hygiene und der Münchner Medizinischen Wochenschrift
weitere Mitgliedschaften:
ab 1935 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina
Parteimitgliedschaften:
1919-1926 Mitglied der Deutschen Volkspartei (DVP)
ab 1931 Mitglied der NSDAP
weitere Informationen:
1915, gemeinsam mit Erich Hübener, Identifikation des Erregers der Weilschen Krankheit

Werke (Auswahl):
Kommende Heilkunst. Stuttgart 1934.
Ziele und Wege des Reichsgesundheitsamtes im Dritten Reich. Zum 60jährigen Bestehen des Reichsgesundheitsamtes. Leipzig 1936.
Das Reichsgesundheitsamt 1933-1939. 6 Jahre nationalsozialistische Führung. Berlin 1939.
Gemeinsam mit Möllers, Bernhard (Hg.): Carl Flügge's Grundriß der Hygiene. Für Studierende und praktische Ärzte, Medizinal- und Verwaltungsbeamte. 11. Aufl., Berlin 1940.
Gemeinsam mit Breger, Johannes (Hg.): Deutsches Gold. Gesundes Leben, frohes Schaffen. München 1942.

Quellen:
Personalakte Hans Reiter, UAR
Angaben von Dr. med. Robin T. Maitra, Hemmingen
Uerckwitz, Jürgen: Die Geschichte des Hygiene-Institutes der Universität Rostock, Diss. Rostock 1969. S. 36-47.
Stürzbecher, Manfred: Hans Reiter (1881-1969). In: Die Medizinische Welt 34 (1983), S. 1160-1161.
Keitel, W.: Hans Reiter und das okulo-urethro-synoviale Syndrom. Teil 3. Der unbekannte Hans Reiter, Wissenschaftler und NS-Propagandist. In: Rheumatologie 63 (2004), S. 244-249. (Link öffnen externer Link)
Buddrus, Michael; Fritzlar, Sigrid: Die Professoren der Universität Rostock im Dritten Reich. München 2007, S. 328-329.
Tilitzki, Christian: Die Albertus-Universität Königsberg. Ihre Geschichte von der Reichsgründung bis zum Untergang der Provinz Ostpreußen (1871-1945). Bd. 1: 1871-1918. Berlin 2012, S. 606.
weitere Literatur:
Keitel, W.: Hans Reiter und das okulo-urethro-synoviale Syndrom. Teil 2: Reiter und "seine" Krankheit - die Jagd nach der Chimäre. In: Rheumatologie 63 (2004), S. 167-171. (Link öffnen externer Link)
Keitel, W.: Hans Reiter und das okulo-urethro-synoviale Syndrom. Teil 4. Nachspiel und Erbe. In: Rheumatologie 63 (2004), S. 341-345. (Link öffnen externer Link)
Maitra, Robin T.: "wer imstande und gewillt ist, dem Staate mit Höchstleistungen zu dienen!" Hans Reiter und der Wandel der Gesundheitskonzeption im Spiegel der Lehr- und Handbücher der Hygiene zwischen 1920 und 1960. Husum 2001 (= Bd. 88 Abhandlungen der Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften).
Halter, Hans: Arzt und Agitator. In: Der Spiegel 11 (2000), S. 302-303.
Internet-Ressourcen:
Einordnung:
Epoche 1918-1933
Epoche 1933-1945

eingestellt / geändert:
17.07.2007, ccwahrmann / 17.11.2022, administrator

Dokumente/Anhang

Anhang:
Hans Reiter (Foto, ohne Jahr, UAR)
reiter_hans_pic.jpg
(22.2 KB) MD5 (als Portrait anzeigen)
Lebenslauf (Zusammengestellt von Dr. med. Robin T. Maitra)
reiter_hans_cv.pdf
(12.7 KB) MD5 (keine Anzeige)
Biographische Eckdaten (Maitra, Robin T.: Hans Reiter und der Wandel der Gesundheitskonzeption ... Husum: Matthiesen 2001.)
Biographische Eckdaten Hans Reiter.pdf
(155 KB) MD5 (keine Anzeige)