Karl Franz Klinke wurde am 11. September 1897 in Breslau als Sohn des Volksschulrektors Franz Klinke geboren. Von 1907 bis 1916 besuchte Karl das humanistische Gymnasium in seinem Geburtsort. Nach seinem Abitur gehörte er im 1. Weltkrieg einem Pionierbataillon an. Mehrfach verwundet kam er für eine längere Zeit ins Lazarett nach Jena. Nebenbei entschloss er sich mit einem Medizinstudium an der dortigen Universität zu beginnen, welches er ab 1918 in Breslau fortsetzte. 1922 machte er sein Staatsexamen an der dortigen Universität. Daran angeschlossen begann er sein medizinisches Praktikum am physiologischen chemischen Institut der Universität Breslau. Schon 1923 promovierte er zum Dr. med. mit der Schrift "Chemische Studien über einen Fall von Ringelhaar". Des Weiteren fungierte er als Assistenzarzt an der Kinderklinik der Universität Breslau. Von 1926 bis 1927 erhielt er ein Rockefellerstipendium an der physikalisch chemischen Anstalt der Universität Basel. Seine Habilitation schloss er schließlich 1928 an der Universität in Breslau mit der Habilschrift "Neuere Ergebnisse der Calciumforschung" ab. Im gleichen Jahr nahm er seine Tätigkeit als Assistenzarzt wieder auf und setzte diese bis 1933 fort.
In den Jahren 1932 und 1933 folgten Listenaufstellungen für die Lehrstühle der Kinderheilkunde in Hamburg, Greifswald und Gießen, welche ihm aus politischen Gründen untersagt wurden. Des Weiteren wurde Karl Klinke 1933 aus dem Hochschuldienst, wegen politischer Unzuverlässigkeit entlassen. Aufgrund dieser Ereignisse ließ er sich als Facharzt für Kinderkrankheiten bis 1944 in Breslau nieder. Nebenbei wurde er 1935 bis 1944 Primärarzt und Direktor der Kinderabteilung des St. Annenkrankenhauses in Breslau. In den darauffolgenden Jahren scheiterten jegliche Versuche einen Lehrstuhl im Ausland zu bekommen. Allerdings holte man Karl Klinke 1939 schon wieder an die Universität zurück. Er wurde Dozent neuer Ordnung und bekam eine Lehrtätigkeit an der Universität in Breslau. Im 2. Weltkrieg musste er dann als Truppenarzt und in Reservelazaretten arbeiten. 1941 erhielt er dann schließlich einen Lehrauftrag für pathologische Physiologie, durch den er Vorlesungen in Kinderheilkunde an der Universität Breslau hielt. 1942 und 1943 folgten wieder Listenaufstellungen, für die Besetzung des Lehrstuhles für Pädiatrie in Freiburg und Greifswald.
Im Jahr 1944 folgte dann endlich die apl. Professur für Kinderheilkunde an der Universität Rostock. Es sollte zunächst nur ein Vertretung des Lehrstuhls sowie eine Vertretung der Leitung an der Universitäts-Kinderklinik sein. Noch im selben Jahr wurde er dann zum ordentlichen Professor der Kinderklinik an der Universität Rostock berufen. Im selben Jahr übernahm Karl Klinke das Amt des Direktors der Kinderklinik an der Universität Rostock, welches er bis 1947 inne hatte. Nebenbei engagierte er sich als Fürsorge- und Tuberkulosearzt bis 1947. Von 1946 bis 1947 war er dann Dekan der medizinischen Fakultät der Universität Rostock. Prof. Klinke lehnte in diesen Jahren auch Berufungen nach Marburg, Halle und Leipzig ab. Erst ein Angebot für eine Professur der Kinderheilkunde an der Universität Berlin nahm er 1947 an. Dort blieb er bis 1951. Für diesen Zeitraum war er Klinikdirektor der Charité in Berlin. Ab 1951 war er Professor für Kinderheilkunde an der Medizinischen Akademie Düsseldorf. Von da an verlieren sich seine biographischen Daten. Es ist lediglich bekannt, dass er am 19. März des Jahres 1972 in Düsseldorf verstarb.
Florian Grosche, Studentenbeitrag aus dem Jahr 2010.