Pöhls, Ernst

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Empfohlene Zitierweise:
Eintrag von "Ernst Pöhls" im Catalogus Professorum Rostochiensium,
https://purl.uni-rostock.de/cpr/00002388
(abgerufen am 26.01.2025)

Pöhls, Ernst

Prof. Dipl.-Ing.
 
1951-1953 Professor mit Lehrstuhl für Landmaschinenlehre (mit der Wahrnehmung beauftragt)
1953-1969 Professor mit Lehrstuhl für Landmaschinenlehre
poehls_ernst_pic.jpg

(Langeintrag)

catalogue entry

Fakultät:
1951-1968 Landwirtschaftliche Fakultät
1968-1969 Sektion Landtechnik
Institut:
Institut für Landmaschinenlehre
Lehr- und Forschungsgebiete:
Warm- und Kaltbelüftung zur Trockenfuttergewinnung, Kartoffellagerung, Desinfektion von Melkmaschinen
Fachgebiet:
52 Maschinenbau, Energietechnik, Fertigungstechnik
48 Land- und Forstwirtschaft


 weitere Vornamen:
Hans Heinrich
Lebensdaten:
geboren am 26.05.1909 in Schlagbrügge (Mecklenburg)
gestorben am 18.09.1972 in Rostock
 Konfession:
evangelisch-lutherisch
Familie:
Vater: Ernst Pöhls, Landwirt
Mutter: Anna Pöhls, geb. Meyer

Kurzbiographie:
1925 Abitur, Ratzeburg
1926-1928 Praktischer Landwirt
1929-1930 Landwirtschaftliche Lehranstalt in Neustrelitz
1930-1931 Praktischer Landwirt
1931-1933 Studium der Naturwissenschaften in Kiel und Königsberg
1933-1937 Chemiker bei der Feldmühlen AG in Königsberg
1938-1939 Volontär bei der Steinfurt AG in Königsberg
1939-1945 Wehrmacht, letzter Dienstgrad Oberleutnant
1945-1949 Maschinenbaustudium, TH Berlin
1950 wiss. Assistent, Lehrbeauftragter an der Landwirtschaftlichen Fakultät der Univ. Greifswald, Umzug nach Rostock Ende 1950
1951-1969 Professor für Landmaschinenlehre, Univ. Rostock
1969 vorzeitige krankheitsbedingte Emeritierung
akademische Abschlüsse:
Studium 1949 Dipl.-Ing., TH Berlin

akademische Selbstverwaltung:
1951-1953 kommissarischer Institutsdirektor
1953-1969 Institutsdirektor
Funktionen:
1950 kommissarischer Leiter des Instituts für Landmaschinenkunde, Univ. Greifswald
1957-1969 Mitglied des Redaktionsausschusses der Zeitschrift "Archive für Landtechnik"
Ehrungen:
1964 Vaterländischer Verdienstorden
Parteimitgliedschaften:
1950-1972 DBD

Werke (Auswahl):
Halmfruchternte, In: Heyde, Heinrich (Hg.): Landmaschinenlehre, Band II, Berlin 1965, S. 19-119.

Quellen:
Personalakte Ernst Pöhls, UAR; zusammengestellt von Marlon Gollnisch, Rostock
weitere Literatur:
Gerber, Theophil: Persönlichkeiten aus Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau und Veterinärmedizin. Bd. 2, 2. Aufl., Berlin 2004, S. 570-571.
Deutsches Biographisches Archiv II: 1016, 102. (WBIS) (Link öffnen externer Link)
Internet-Ressourcen:
Einordnung:
Epoche 1945-1990

eingestellt / geändert:
21.09.2009, mglasow / 24.11.2022, rstephan

bibliography

Dokument:

Ernst Pöhls wurde am 26. Mai 1909 in Schlagbrügge, einem kleinen Ort in Mecklenburg, geboren. Sein Vater, Ernst Pöhls, bewirtschaftete dort einen 15ha großen Bauernhof. Die Volksschule in Schlagbrügge besuchte Pöhls von 1915 bis 1919. Daraufhin die humanistische Oberrealschule in Ratzeburg. Dort legte er 1925 sein Abitur ab. Ab 1928 erlernte er für ein Jahr die Tätigkeit des Landwirtes auf dem Hof seines Vaters. Darauf folgte ein Studium der allgemeinen Naturwissenschaften an den Universitäten von Kiel, Hamburg und Königsberg. Dieses Studium mit dem Schwerpunkt "Chemische Technik" beendete Pöhls 1933 mit dem 1. Verbandsexamen für Chemiker.

In den folgenden vier Jahren arbeitete er in Königsberg bei der Steinmühlen AG als Betriebsingenieur für Chemie. Anfang 1938 wurde er bei Steinfurth Königsberg als Konstrukteur eingestellt und wechselte ein Jahr später zur badischen Maschinenfabrik nach Karlsruhe. Von Januar bis Oktober 1938 leistete Pöhls seinen Wehrdienst beim Flakregiment II als Kraftfahrer im Rang eines Kanoniers ab. Ein Jahr später kehrte er zum Militär zurück und schlug ungewollt die Laufbahn eines technischen Offiziers ein. Dabei war er zwischen 1939 und 1940 bei der Flakersatzabteilung in Ludwigsburg eingesetzt. Ab dem 1.1.1941 war er den Luftwaffenwerkstätten Wien-Nord zugeteilt, da er hier mit seinem Wissen von Nutzen war. Mit dem Kriegsende, er war nie in Kampfhandlungen verwickelt worden, endete auch seine Offizierslaufbahn und er wurde im Rang eines Oberleutnants aus der Wehrmacht entlassen.

Während der Herrschaft des NS-Regimes war Pöhls unpolitisch geblieben. 1950 wurde er Mitglied in der Demokratischen Bauernpartei Deutschlands und im FDGB sowie für ein halbes Jahr aktiv in der Friedenskommission der Universität Rostock. In seiner Personalakte heißt es zu seiner politischen Einstellung: "Seine Einstellung zur antifaschistischdemokratischen Entwicklung in der DDR ist durchaus positiv, ebenso zur SU und den Volksdemokratien." Von 1945 bis 1949 war Pöhls als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Hochschule Charlottenburg beschäftigt. 1950 wurde er an die Universität Greifswald berufen, um dort das Landmaschinen-Institut der Landwirtschaftlichen Fakultät als Lehrbeauftragter und kommissarischer Leiter zu führen. Durch die Zusammenlegung der Landwirtschaftlichen Fakultäten Greifswalds und Rostocks zum Ende des Jahres 1950 kam Pöhls schließlich an die Universität Rostock.
Hier wurde er zum Leiter des Instituts für Landmaschinenkunde. Mit Wirkung zum 1.1.1953 erhielt Pöhls eine Professur mit Lehrstuhl an der Universität Rostock. Mitte 1957 wurde er Mitglied des Redaktionsausschusses der Zeitschrift "Archive der Landtechnik". 1964 erhielt er den "Vaterländischen Verdienstorden" für seine Arbeit in Bezug auf verschiedene Heubelüftungsverfahren.[1] Ernst Pöhls hatte schon zu dieser Zeit mit gesundheitlichen Schwächen zu kämpfen. Diese verstärkten sich im Laufe der Zeit so sehr, dass er 1969 einen Antrag auf vorzeitige Emeritierung stellen musste, welchem noch im selben Jahr stattgegeben wurde.
Drei Jahre später, am 18.09.1972, erlag Ernst Pöhls seiner Erkrankung.

 
Marlon Gollnisch, Studentenbeitrag aus dem Jahr 2009.

[1] Gerber, Theophil: Persönlichkeiten aus Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau und Veterinärmedizin, Berlin 2004, S. 570.


Dokumente/Anhang

Anhang:
Ernst Pöhls (Foto, ohne Jahr, UAR)
poehls_ernst_pic.jpg
(59.2 KB) MD5 (als Portrait anzeigen)
Dokument (Biographischer Artikel von Marlon Gollnisch, 2009)
poehls_ernst_bio.html
(4.71 KB) MD5 (als Biogr. Artikel anzeigen)