Ernst Pöhls wurde am 26. Mai 1909 in Schlagbrügge, einem kleinen Ort in Mecklenburg, geboren. Sein Vater, Ernst Pöhls, bewirtschaftete dort einen 15ha großen Bauernhof. Die Volksschule in Schlagbrügge besuchte Pöhls von 1915 bis 1919. Daraufhin die humanistische Oberrealschule in Ratzeburg. Dort legte er 1925 sein Abitur ab. Ab 1928 erlernte er für ein Jahr die Tätigkeit des Landwirtes auf dem Hof seines Vaters. Darauf folgte ein Studium der allgemeinen Naturwissenschaften an den Universitäten von Kiel, Hamburg und Königsberg. Dieses Studium mit dem Schwerpunkt "Chemische Technik" beendete Pöhls 1933 mit dem 1. Verbandsexamen für Chemiker.
In den folgenden vier Jahren arbeitete er in Königsberg bei der Steinmühlen AG als Betriebsingenieur für Chemie. Anfang 1938 wurde er bei Steinfurth Königsberg als Konstrukteur eingestellt und wechselte ein Jahr später zur badischen Maschinenfabrik nach Karlsruhe. Von Januar bis Oktober 1938 leistete Pöhls seinen Wehrdienst beim Flakregiment II als Kraftfahrer im Rang eines Kanoniers ab. Ein Jahr später kehrte er zum Militär zurück und schlug ungewollt die Laufbahn eines technischen Offiziers ein. Dabei war er zwischen 1939 und 1940 bei der Flakersatzabteilung in Ludwigsburg eingesetzt. Ab dem 1.1.1941 war er den Luftwaffenwerkstätten Wien-Nord zugeteilt, da er hier mit seinem Wissen von Nutzen war. Mit dem Kriegsende, er war nie in Kampfhandlungen verwickelt worden, endete auch seine Offizierslaufbahn und er wurde im Rang eines Oberleutnants aus der Wehrmacht entlassen.
Während der Herrschaft des NS-Regimes war Pöhls unpolitisch geblieben. 1950 wurde er Mitglied in der Demokratischen Bauernpartei Deutschlands und im FDGB sowie für ein halbes Jahr aktiv in der Friedenskommission der Universität Rostock. In seiner Personalakte heißt es zu seiner politischen Einstellung: "Seine Einstellung zur antifaschistischdemokratischen Entwicklung in der DDR ist durchaus positiv, ebenso zur SU und den Volksdemokratien." Von 1945 bis 1949 war Pöhls als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Hochschule Charlottenburg beschäftigt. 1950 wurde er an die Universität Greifswald berufen, um dort das Landmaschinen-Institut der Landwirtschaftlichen Fakultät als Lehrbeauftragter und kommissarischer Leiter zu führen. Durch die Zusammenlegung der Landwirtschaftlichen Fakultäten Greifswalds und Rostocks zum Ende des Jahres 1950 kam Pöhls schließlich an die Universität Rostock.
Hier wurde er zum Leiter des Instituts für Landmaschinenkunde. Mit Wirkung zum 1.1.1953 erhielt Pöhls eine Professur mit Lehrstuhl an der Universität Rostock. Mitte 1957 wurde er Mitglied des Redaktionsausschusses der Zeitschrift "Archive der Landtechnik". 1964 erhielt er den "Vaterländischen Verdienstorden" für seine Arbeit in Bezug auf verschiedene Heubelüftungsverfahren.[1] Ernst Pöhls hatte schon zu dieser Zeit mit gesundheitlichen Schwächen zu kämpfen. Diese verstärkten sich im Laufe der Zeit so sehr, dass er 1969 einen Antrag auf vorzeitige Emeritierung stellen musste, welchem noch im selben Jahr stattgegeben wurde.
Drei Jahre später, am 18.09.1972, erlag Ernst Pöhls seiner Erkrankung.
Marlon Gollnisch, Studentenbeitrag aus dem Jahr 2009.