Der am 27. September 1898 in Wien als Sohn eines Hofrats geborene Robert Mark diente nach dem Abitur bis zum Ende des 1. Weltkrieges als Reserveleutnant in der österreichischen Armee. In den folgenden vier Jahren studierte er Medizin an der Universität seiner Geburtsstadt und promovierte im November 1922 zum Doktor med. und trat darauf folgend eine Hilfsarztstelle in Wien an. Diese gab er kurze Zeit später wieder auf um sich in Morristown/USA ganz der Forschungsarbeit zu widmen.
1924 kehrte er in seine Heimat zurück und arbeitete als Assistenzarzt in Wien. In den nächsten Jahren folgten weitere Assistenzstellen in Halle, Würzburg und Köln. An der Universität der Rheinmetropole hielt er auch erstmals Vorlesungen. Dort habilitierte Mark 1931 im Fachbereich der pathologischen Physiologie.
1936 verlor er seine erst zwei Jahre zuvor erhaltene Assistentenstelle in Breslau, da ihn die Nationalsozialisten aufgrund jüdischer Vorfahren als nicht geeignet für die Hochschullaufbahn eingeschätzt hatten. Nach kleineren Tätigkeiten in verschiedenen Krankenhäusern ging Mark nach Münster und wurde 1937 zum nichtbeamteten außerordentlichen Professor für Innere Medizin ernannt. Die Überprüfung seiner Abstammung durch die NS-Behörden muss wohl, anders als noch in Breslau, zu seinen Gunsten ausgefallen sein.
Einen Monat vor Kriegsbeginn trat er aus freien Stücken in die Wehrmacht ein und war bis zur Kapitulation in der Armee als Internist tätig und wurde mit dem Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse ausgezeichnet. 1945 geriet Mark in Kriegsgefangenschaft, kehrte aber ein Jahr später zurück nach Münster und leitete als Oberarzt die dortige Poliklinik. Obgleich er auf mehreren Berufungslisten gestanden hatte, bekam er kein Ordinariat.
1948 erhielt Mark den Ruf auf ein persönliches Ordinariat für Innere Medizin in Rostock und leitete die Universitätspoliklinik. Drei Jahre später folgte die Ernennung zum Professor mit Lehrstuhl für den Fachbereich "Innere Medizin". In den kommenden Jahren war Mark maßgeblich am Wiederaufbau der im Krieg stark zerstörten Klinik beteiligt.
Die Weigerung Marks, für den verstorbenen Diktator Stalin in seiner Klinik eine Trauerfeier abzuhalten, führte dazu, dass er die Leitung der Fakultät verlor. 1957 folgte er dem Ruf an die Martin-Luther-Universität in Halle. Er bot trotz der Schwierigkeiten zwischen ihm und der Universitätsleitung an, an zwei Wochentagen nach Rostock zu kommen und weiterhin Vorlesungen zu halten, da er seine Arbeit in der Hansestadt zu Ende bringen wollte.
Auch in Halle kam es zu Unstimmigkeiten. Die Universität verweigerte Mark aufgrund seiner Doppelstaatbürgerschaft die formale Bestätigung seines Lehrstuhls. 1962 bat er um seine Emeritierung und zog nach Recklinghausen.
Robert Mark starb 82jährig im Mai 1981 in Münster.
Manuela Hartmann, Studentenbeitrag aus dem Jahr 2009.