Richard Ernst Erich Fritz |
1922 | Abitur, Schwerin |
1922-1930 | Studium der Chemie und anschließende Promotion, TH Hannover |
1931-1935 | wiss. Assistent am Physiologisch-Chemischen Institut, Univ. Leipzig |
1935-1939 | Studium der Humanmedizin, Univ. Leipzig |
1935-1944 | wiss. Assistent, 1943 Dozent für Dermatologie an der Univ.-Hautklinik Charité Berlin |
1944-1945 | Übersiedlung in die Heeres-Gebirgssanitätsschule St. Johann in Tirol zur Fortsetzung seiner Forschungsarbeiten |
1945-1951 | wiss. Assistent, 1946 Oberarzt und Dozent, 1951 ao. Professor, Univ.-Hautklinik Freiburg |
1952-1958 | Professor für Haut- und Geschlechtskrankheiten, Univ. Rostock |
1958-1976 | Rückkehr an die Univ.-Hautklinik Freiburg, dort Forschungstätigkeiten mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft |
Promotion | 1930 | Dr. Ing., TH Hannover Titel der Arbeit: Über die Reaktionsgeschwindigkeit bei der Vereinigung von Cyan und Zink und über den Mechanismus dieser Reaktion. |
Studium | 1939 | Medizinisches Staatsexamen, Univ. Leipzig |
Promotion | 1940 | Dr. med., Univ. Berlin Titel der Arbeit: Untersuchungen über die Reizwirkung der Zimmerlindenblätter auf die Haut. |
Habilitation | 1943 | (Dermatologie), Univ. Berlin Titel der Arbeit: Untersuchungen über Alkaliempfindlichkeit, das Alkalineutralisationsvermögen und die Kohlensäureabgabe der Haut. |
Personalakte Werner Schulze, UAR; zusammengestellt von Manuela Hartmann, Rostock |
Gross, Gerd: Die Universitäts-Hautklinik in den Jahren 1952 -1958 unter der Leitung von Werner Schulze. In: Ders. (Hg.): 100 Jahre Universitäts-Hautklinik und Poliklinik Rostock. Rostock 2002, S. 57-64.
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GND: 142501093
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Werner Schulze wurde am 28. Juni 1903 im ländlichen Mecklenburg als Sohn eines Gastwirts geboren. Nach der Reifeprüfung am Realgymnasium Schwerin verließ er seine Heimat um an der Technischen Hochschule Hannover ein Ingenieurstudium zu beginnen. Mit seiner Dissertation "Über die Reaktionsgeschwindigkeit bei der Vereinigung von Cyan und Zink und über den Mechanismus dieser Reaktion" erlangte er den akademischen Grad eines Doktors der Ingenieurwissenschaften. In den folgenden vier Jahren arbeite er als wissenschaftlicher Assistent am Physiologisch-Chemischen Institut der Universität von Leipzig, entscheidet sich jedoch gegen eine Kariere als Chemiker und begann 1935 ein Medizinstudium. Fünf Jahre später hatte er das Staatsexamen abgelegt, promoviert und wurde darauf folgend zum Doktor der Medizin ernannt. Die Kriegsjahre verbrachte er zum großen Teil an der Universitätshautklinik Charité in Berlin, hielt sich 1943 aufgrund von ärztlichen Angelegenheiten auch in Ungarn und Frankreich auf. Im selben Jahr folgte nach seiner Habilitation mit dem Thema "Untersuchungen über Alkaliempfindlichkeit, das Alkalineutralisationsvermögen und die Kohlensäureabgabe der Haut", die Ernennung zum Dozenten für Dermatologie an der Berliner Universität. Die letzten Kriegsjahre verbrachte er in St. Johann in Tirol, um seine Forschungsarbeiten fortzusetzen. In den ersten Monaten nach der Kapitulation Deutschlands arbeite er im dortigen Reservelazarett als Arzt. Mitte der 40iger Jahre ließ er sich in Freiburg im Breisgau nieder. Dort arbeitete er sich vom wissenschaftlichen Assistenten bis zum Oberarzt hoch und wurde nach 5jähriger Dozententätigkeit zum ao. Professor ernannt. Im April 1952 folgte die Berufung nach Rostock. Schulze wurde Direktor der Universitäts-Hautklinik und Ordinarius für Dermatologie. In seinem Einzelvertrag vom 1. April sicherte ihm die Universität unter anderem der sofortige Umbau des Hörsaals, sowie der Bau einer neuen Hautpoliklinik zu. Die Verhältnisse in der Hansestadt waren auch sieben Jahre nach Kriegsende mehr als provisorisch und er sollte helfen, die Klinik wiederaufzubauen und neu zu strukturieren. In Rostock war Schulze sowohl bei seinen Kollegen, als auch bei den Patienten hoch angesehen und sehr beliebt, eckte aber immer wieder an, da er die Gesetze und Verordnungen der DDR-Regierung oftmals in Frage stellte.[1] In der Folgezeit kam es immer häufiger zu Schwierigkeiten. Während er in Rostock seiner Tätigkeit nachging, waren seine Frau und die drei Töchter in Freiburg geblieben. Zwar sicherte ein 1955 abgeschlossener Zusatzvertrag seiner Gattin und der jüngsten Tochter den Daueraufenthalt in Rostock unter Beibehaltung ihrer westdeutschen Pässen zu und sie hatten damit die Möglichkeit, die DDR zu jeder Zeit zu verlassen, ganz unabhängig von den Beschränkungen des Reiseverkehrs. Dennoch spitze sich die Situation 1958 zu. Trotz des Vertrages wurde Schulzes Angehörigen nicht die Erlaubnis erteilt, in die DDR überzusiedeln. Zudem traten Probleme bei der Auszahlung eines Teils seines Gehalts in Westmark auf. Als ihm im Frühjahr sein Antrag auf Besuch seiner Familie mit der Begründung, dass er sie vor kurzem erst gesehen hätte, abgelehnt wurde, erschien er am 30. April nicht zum Dienst. In einem Telegramm aus Berlin-Charlottenburg teilte er mit: "Bin zu meiner Familie zurückgekehrt."[2] Zwei Tage zuvor hatte er in seinem Kündigungsschreiben der Universitätsleitung noch versichert, dass er auf keinen Fall die DDR auf ungesetzlichem Wege verlassen wolle. Schulze kehrte nach Freiburg an die dortige Universitäts-Hautklinik zurück und widmete sich ganz der Forschungsarbeit. Noch zwei Jahre vor seinem Tod 1976 hielt er Vorlesungen über Dermatologie. |
Werner Schulze (Foto, ohne Jahr, UAR) | |
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Dokument (Biographischer Artikel von Manuela Hartmann, 2009) | |
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