Herbert Luck wurde am 8.6.1923 als Sohn eines Büchsenmachers und einer Arbeiterin/Hausfrau in Suhl (Thüringen) geboren. Nach dem Besuch der Volksschule Suhl von 1929 bis 1937 begann er eine Lehre als Werkzeugmacher, die er 1940 abschloss. Während des 2. Weltkrieges diente er in der Wehrmacht und geriet am 8.5.1945 in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Aus dieser wurde er am 3.6.1945 entlassen.
Zwei Jahre später begann er ein Studium der Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, zu dem er von der SED delegiert wurde. Dort arbeitete er nach seinem Staatsexamen als wissenschaftlicher Assistent. Daraufhin wurde Luck im Jahr 1951 an die Universität Rostock delegiert, um die Funktion des ersten Prorektors für das gesellschaftswissenschaftliche Grundstudium zu besetzen. An der Humboldt-Universität zu Berlin promovierte er 1953 mit einer Dissertation zum Thema "Die Wirkung des Wertgesetzes in der Übergangsperiode vom Kapitalismus zum Sozialismus". Die Habilitation folgte 1955 zu dem Thema "Die Entstehung der fronherrlichen Gutsherrschaft in Mecklenburg, ihre Wandlung zur kapitalistischen Junkerwirtschaft und die Lehren des Johann Heinrich von Thünen".
In den Jahren zwischen 1951 und 1969 war Herbert Luck Prorektor für das gesellschaftswissenschaftliche Grundstudium, Dekan der Ingenieur-Ökonomischen Fakultät, nach Neugründung der Sektionen im Jahr 1968 Direktor der Sektion Sozialistische Betriebswirtschaft sowie Direktor des Instituts für Politische Ökonomie. Ab 1956 war er Professor mit vollem Lehrauftrag und ab 1959 Professor mit Lehrstuhl für Politische Ökonomie an der Universität Rostock. Seine Lehr- und Forschungsschwerpunkte in der Politischen Ökonomie des Sozialismus waren: Theorie des Arbeitslohnes, Probleme der Seewirtschaft Theorie der erweiterten Reproduktion und Politische Theorie und Kybernetik.
Im Jahr 1946 trat er in die SED ein. Die Wahl zum hauptamtlichen Sekretär der Bezirksleitung Rostock der SED machte ihn verantwortlich für die ideologische Arbeit. Diese Funktion hatte er bis 1966 inne. Die hauptamtlichen Tätigkeiten Herbert Lucks in der SED unterbrachen sein Wirken als Professor mit Lehrstuhl zweimal: Als Erster Sekretär und Vorsitzender der Ideologischen Kommission der SED-Bezirksleitung Rostock blieb er jedoch weiterhin vollberechtigtes Mitglied des Rates der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Rostock. Während seiner Tätigkeit als Stellvertreter des Vorsitzenden in der Bezirksplankommission Rostock von 1969 bis 1974 war er Honorarprofessor für Politische Ökonomie. In den Jahren von 1974 bis 1980 war Herbert Luck als ordentlicher Professor an der Universität angestellt.
Ab 1963 war Herbert Luck Abgeordneter des Bezirkstages, ab 1969 Mitglied des Rates des Bezirkes. Außerdem wirkte er als Mitglied der Senatskommission für die 550-Jahrfeier der Universität Rostock. Seit 1958 gehörte Luck der Sektion Wirtschaftswissenschaften der Deutschen Akademie der Wissenschaften an. Zu seinen Ehrungen gehören die Verdienstmedaille der DDR, die Theodor-Neubauer-Medaille, die Universitäts-Ehrennadel, der Vaterländische Verdienstorden in Silber sowie die Auszeichnung als Verdienter Hochschullehrer der DDR. Am 1.7. 1980 erfolgte seine Abberufung als ordentlicher Professor der Universität Rostock. Aus gesundheitlichen Gründen geschah dies vorzeitig.
Herbert Luck verstarb am 28.7.1990.
Ronny Kietzmann, Studentenbeitrag aus dem Jahr 2009.