Friedrich Hogreve wurde am 1.November 1902 in Wettmar geboren. Nach Besuch der Wettmarer Volksschule und des Ratsgymnasiums in Hannover bestand er 1923 das Abitur und begann im gleichen Jahr Landwirtschaftswissenschaften an der Universität Göttingen zu studieren. Das Göttinger Studium schloss er 1926 mit der Diplomprüfung ab. Bevor er im April 1927 als Doktorand in das Institut für Tierzucht und Vererbungsforschung der Tierärztlichen Hochschule Hannover beitrat, hatte Hogreve sich erfolgreich der Saatzuchtinspektorenprüfung unterzogen und arbeitete im Winter 1926/27 im Verbandsbüro des landwirtschaftlichen Genossenschaftswesens sowie in einem landwirtschaftlichen Buchführungs- und Revisionsinstitut in Hannover. Am 13. Juli 1928 erwarb er die Doktorwürde, nachdem seine Dissertation mit dem Titel "Beiträge zur Kenntnis der Haarpigmente von Rindern, Ziegen und Schweinen unter besonderer Berücksichtigung neuerer physikalischer Arbeitsmethoden" von der Universität Königsberg angenommen und für "sehr gut" befunden worden war.
Noch bis zum April 1929 blieb Hogreve in Hannover und arbeitete als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter im dortigen Tierzuchtinstitut. Im Mai 1929 ging er als außerplanmäßiger Assistent an das Institut für Tierzüchtung und Haustiergenetik der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin. Drei Jahre später wurde ihm dort auch eine Stelle als planmäßiger Assistent angeboten, die er am 1. Mai 1932 annahm und bis 1935 ausführte. Im Februar 1936 habilitierte Hogreve mit der Arbeit "Innere Sekretion und Milchleistung" und am 23. Juni 1937 wurde ihm die Dozentur für Tierzucht und Züchtungsbiologie an der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Berlin übertragen.
Nach der 1943 beginnenden militärischen Grundausbildung in einer Veterinärtruppe, wurde er an die Heeresgestüte Schönböken und Grabau in Holstein kommandiert, wo er mit der Typvererbung, Fütterung und Zuchtführung von Pferden beauftragt wurde. 1945 entließ man Hogreve ordnungsmäßig aus der Wehrmacht, so dass er am 1. Juli 1946 die Professur für Tierzucht an der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Rostock annehmen konnte. Dieses Arbeitsverhältnis bestand jedoch nur bis 1948, da Hogreve von einer Forschungsreise nicht mehr nach Rostock zurückkehrte. Bis zu seinem Ruhestand 1967 arbeitete er als wissenschaftlicher Angestellter sowohl an der Forschungsanstalt für Landwirtschaft in Braunschweig-Völkenrode, als auch am Tierärztlichen Universitätsinstitut in Göttingen.
Hogreve veröffentlichte über 30 Abhandlungen in den einschlägigen Fachzeitschriften für Tierzucht und Veterinärmedizin und legte bereits in den 30er Jahren grundlegende Forschungsergebnisse für die "Enzyklopädie der Nutztierkunde" von Stang/Wirth (1936) vor. Neben seiner Promotions- und Habilitationsschrift seien erwähnt: Wesen, Wege und Bedeutung der Konstitutionsforschung für die landwirtschaftliche Tierzucht. Züchtungskunde Bd. 12, H.6. 1937; Über die Beziehungen eines Körperbauprinzips zur Fettwüchsigkeit beim Schwein, zugleich ein Beitrag zur Typfrage. Zeitschrift für Tier- und Züchtungsbiologie. Bd. 54, 1943; Beobachtungen über Typ und Alter an 1000 Schlachtkühen des schwarzbunten Niederungsrindes am Braunschweiger Schlachthof 1951, ZKde 1952/1953; Konstitutionsprüfung durch Schlachtaltersprüfung. ZTZB, 1955; Tbe-Resistenz in Abhängigkeit von Alter und Geschlecht beim schwarzbunten Niederungsrind. ZTZB, 1955; Konstitution und Lebensleistung beim Rind. Tierärztliche Umschau, 1962.
Hogreve befasste sich jedoch nicht ausschließlich mit der Tierzucht. Um seine wissenschaftliche Ausbildung zu vertiefen, immatrikulierte er sich 1929 an der Tierärztlichen Hochschule Berlin und bestand dort die tierärztliche Vorprüfung. Des Weiteren nahm er am Ferienkurs für optische Messmethoden der Universität Jena teil, machte von 1935 bis 1937 eine röntgenologische Ausbildung am Werner-Siemens-Institut in Berlin und arbeitete an der Berliner Chirurgischen-Universitätsklinik in der Abteilung für Gasstoffwechsel und Serologie. Von 1941 bis 1943 war Hogreve Mitglied der Schriftleitung der Deutschen Gesellschaft für Züchtungskunde und von 1946 bis 1948 Direktor des Instituts für Tierzucht an der Universität Rostock.
Er verstarb am 9. Februar 1971 in Braunschweig.
Eemeli Eckhardt, Studentenbeitrag aus dem Jahr 2010.