Howitz, Claus

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Empfohlene Zitierweise:
Eintrag von "Claus Howitz" im Catalogus Professorum Rostochiensium,
https://purl.uni-rostock.de/cpr/00002720
(abgerufen am 16.03.2025)

Howitz, Claus

Prof. Dr. agr. habil.
 
1961-1966 Dozent für Agrarökonomik
1966-1969 Professor mit Lehrauftrag für Agrarökonomik
1969-1992 o. Professor für Ökonomie der Landwirtschaft und Nahrungsgüterwirtschaft
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(Langeintrag)

catalogue entry

Fakultät:
1961-1968 Landwirtschaftliche Fakultät
1968-1990 Sektion Tierproduktion
1990-1992 Agrarwissenschaftliche Fakultät
Institut:
Institut für Agrarökonomik
Fachbereich Agrarwissenschaften
Lehr- und Forschungsgebiete:
Agrarökonomik, Wirtschaftsgeografie, Landwirtschaft der kapitalistischen und sozialistischen Länder, internationale Zusammenarbeit
Fachgebiet:
48 Land- und Forstwirtschaft
85 Betriebswirtschaft


Lebensdaten:
geboren am 01.03.1927 in Hamburg
gestorben am 06.07.1997 in Rostock
Familie:
Vater: Gerhard Howitz (1903-1974), Landwirt
Mutter: Wilhelmine Howitz (1897-1975), geb. Clausnitzer

Kurzbiographie:
1944 Notabitur
1944-1945 NS-Reichsarbeitsdienst, anschließend Wehrmacht, Kriegsmarine
1945-1946 Landarbeiter, Bauernhof Steinfeld, Schleswig
1946 Abiturlehrgang mit anschließendem Abitur, Schleswig
1946-1947 Landwirtschaftsgehilfe
1946-1949 Studium der Landwirtschaftswissenschaften, Univ. Rostock
1949-1952 planmäßiger Aspirant, Landwirtschaftliche Fakultät, Univ. Rostock
1952-1956 Oberreferent bis Abteilungsleiter, Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen, Abteilung Landwirtschaft, Berlin
1956-1961 Mitarbeiter im Ministerium für Land- und Forstwirtschaft, Berlin
1961-1992 Dozent und Professor, Univ. Rostock (1974-1976 beurlaubt)
1974-1976 hauptamtlicher Sekretär im Parteivorstand der Demokratischen Bauernpartei Deutschlands (DBD)
1992 Emeritierung
akademische Abschlüsse:
Studium 1949 Dipl.-Landwirt, Univ. Rostock
Promotion 1952 Dr. agr., Univ. Rostock
Titel der Arbeit: Die Fruchtfolge in Mecklenburg unter besonderer Berücksichtigung ihrer Abhängigkeit vom Anbauplan.
Habilitation 1966 Dr. agr. habil., Univ. Rostock
Titel der Arbeit: Zur Methodik des Niveauvergleiches der landwirtschaftlichen Produktion zwischen den Mitgliedsländern des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe.

akademische Selbstverwaltung:
1961-1965 kommissarischer Institutsdirektor
1965-1968 Prodekan
1966-1968 Institutsdirektor
1968-1974 stellv. Sektionsdirektor für Forschung
Funktionen:
1957-1959 Abgeordneter des Kreistages Königs Wusterhausen
1959-1967 Abgeordneter der Bezirkstage Potsdam und Rostock
ab 1967 Abgeordneter der Volkskammer der DDR
ab 1968 Mitglied des Präsidiums des Parteivorstands
ab 1979 Präsident der Freundschaftsgesellschaft DDR/Australien
Ehrungen:
1960 Medaille für ausgezeichnete Leistungen
1961 Verdienstmedaille der DDR
1963 Ehrenzeichen der DBD
1965 Ernst-Moritz-Arndt-Medaille
1967 Ehrennadel der Deutsch Sowjetischen Freundschaft (DSF) in Gold
1967, 1974 Vaterländischer Verdienstorden in Bronze, Silber
1974 Ehrennadel der DBD (25 Jahre)
1974 Deutsche Friedensmedaille
1974 Medaille zum 25. Jahrestag des Rats für Gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW)
1984 Stern der Völkerfreundschaft
Parteimitgliedschaften:
ab 1949 Demokratische Bauernpartei Deutschlands (DBD)

Werke (Auswahl):
Ökonomik der Landwirtschaft der UdSSR. Berlin 1973.
Agrar-industrielle Kooperation in der Tierproduktion. Berlin 1981.
Die ländlichen Räume in Deutschland und deren Besonderheiten in Mecklenburg-Vorpommern. Rostock 1997.

Quellen:
Personalakte Claus Howitz, UAR; zusammengestellt von Robert Jacksteit und Caroline Weißert, Rostock
weitere Literatur:
Tack, Fritz: Das Wirken von Prof. em. Dr. agr. habil. Claus Howitz. Rostock 1997.
Jannermann, Gerhard: Erwiderung auf die Laudatio und Bemerkungen im Gedenken an Kollegen Prof. Dr. Claus Howitz. In: Rostocker agrar- und umweltwissenschaftliche Beiträge, Universität Rostock, Agrarwissenschaftliche Fakultät. Bd. 7. 1997, S. 27-29.
Tack, Fritz (Hg.): Internationales Symposium "Situation und Perspektiven des Transformationsprozesses Landwirtschaftlicher Unternehmen in den Östlichen Bundesländern der BRD sowie in Ost- und Südosteuropa". Zu Ehren des 70. Geburtstages der Jubilare Prof. em. Dr. agr. habil. Claus Howitz und Prof. em. Dr. agr. habil. Dr. h.c. Gerhard Jannermann. Rostock 1997.
Langer, Jens: Inschrift Claus Howitz: Stadtgespräche 3. Jg. IV. Quartal 1997, S. 3-5.
Gerber, Theophil: Persönlichkeiten aus Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau und Veterinärmedizin. Bd. 1, 2. Aufl., Berlin 2004, S. 315.
Deutsches Biographisches Archiv III 420, 155-156. (WBIS) (Link öffnen externer Link)
Internet-Ressourcen:
Einordnung:
Epoche 1945-1990
Epoche 1990-heute

eingestellt / geändert:
08.06.2010, mglasow / 24.11.2022, rstephan

bibliography

Dokument:

Claus Howitz wurde am 01. März 1927, als Sohn des Kaufmanns und Landwirts Gerhard Howitz und seiner Ehefrau Wilhelmine, geb. Clausnitzer, in Hamburg geboren. Zwei Jahre nach seiner Geburt zog die Familie von Hamburg nach Barth, um dort den landwirtschaftlichen Betrieb der Großeltern zu übernehmen. Ab 1933 besucht Howitz die Knabenvolksschule in Barth, von der er 1937 in die örtliche Oberschule für Jungen wechselte. Während des Zweiten Weltkrieges wurde Howitz ab 1943 als Flakhelfer auf dem Barther Flugplatz eingesetzt. 1944 zog man ihn zum NS-Reichsarbeitsdienst in Swinemünde heran und im Jahr darauf folgte seine Einberufung zur Kriegsmarine auf Sylt. Aufgrund des nahenden Kriegsendes blieb er von aktiven Kampfhandlungen verschont.

Nach dem Zweiten Weltkrieg fand Howitz eine landwirtschaftliche Lehrstelle in Steinfeld, im Kreis Schleswig. Im Frühjahr 1946 nahm er am Abiturlehrgang der Domschule zu Schleswig teil und ging anschließend zurück nach Barth, um seinen Eltern bei dem Aufbau eines landwirtschaftlichen Betriebes zu helfen. Im Wintersemester 1946/47 immatrikulierte sich Howitz an der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Rostock, wo er seine Diplomprüfung mit Auszeichnung ablegte. Schon während des Studiums arbeitete er als Hilfsassistent am Institut für Landwirtschaftliche Betriebslehre, in dem er ab 1949 wissenschaftlicher Aspirant wurde. Im Jahr 1952 promovierte er mit einer Arbeit über "Die Fruchtfolgen in Mecklenburg in Abhängigkeit vom Anbauplan", mit dem Prädikat "magna cum laude".

Ab September 1951 wurde Howitz als Oberreferent und später als Abteilungsleiter im Staatssekretariat für Hochschulwesen eingesetzt. In dieser Tätigkeit oblag ihm der Bereich der landwirtschaftlichen, forstwirtschaftlichen und veterinärmedizinischen Fakultäten. Dabei war es seine Aufgabe u.a. einen fünfjährigen Studienplan für das Landwirtschaftsstudium zu erarbeiten. Im Anschluss an diese Tätigkeit wurde er als Mitglied in den wissenschaftlichen Beirat für das Landwirtschaftsstudium berufen. Im September 1956 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Ministerium für Landwirtschaft, Erfassung und Forstwirtschaft in Berlin und zusätzlich Sekretär der DDR-Delegation der Ständigen Kommission für landwirtschaftliche und wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Landwirtschaft beim Rat für Gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW).

Ab dem Sommersemester 1956 hielt Howitz zusätzlich an der Universität Rostock und zeitweise an der Humboldt-Universität zu Berlin Vorlesungen zu Wirtschaftsgeografie und Agrarwirtschaft der sozialistischen und kapitalistischen Länder. Von 1961 bis 1966 war er Dozent für Agrarökonomik an der Universität Rostock. Schon zu dieser Zeit hatte er den Posten eines kommissarischen Institutsdirektors inne. 1965 wurde er zum Prodekan der Landwirtschaftlichen Fakultät ernannt, diese Stelle besetzte er bis 1968. Währenddessen folgte 1966 seine Habilitation mit einer Arbeit "Zur Methodik des Niveauvergleiches der landwirtschaftlichen Produktion zwischen den Mitgliedsländern des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe". Ab 1966 war Howitz Professor mit Lehrauftrag für Agrarökonomik an der Universität Rostock. 1969 wurde er zum ordentlichen Professor für Ökonomie der Landwirtschaft und Nahrungsgüterwirtschaft berufen, dieser Berufung ging er bis zu seiner Emeritierung nach.

Neben seiner universitären Tätigkeiten etablierte sich Howitz auch im politischen Bereich. Er war Abgeordneter des Kreistages Königshausen (1957 - 1959), Abgeordneter der Bezirkstage Potsdam und Rostock (1959 - 1967), sowie ab 1967 Abgeordneter der Volkskammer der DDR. Aufgrund seiner Arbeit und seinen vielfältigen Tätigkeiten wurde Howitz mit diversen Ehrungen ausgezeichnet, unter anderem 1961 mit der Verdienstmedaille der DDR, 1974 mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Silber und mit dem Stern der Völkerfreundschaft im Jahre 1984.

Am 06. Juni 1997 verstarb Claus Howitz in Rostock.

Robert Jacksteit, Studentenbeitrag aus dem Jahr 2010.

Dokumente/Anhang

Anhang:
Claus Howitz (Foto, 1966, UAR)
howitz_claus_pic.jpg
(48.7 KB) MD5 (als Portrait anzeigen)
Bild (Unterschrift)
howitz_claus_sig.jpg
(19.4 KB) MD5 (als Unterschrift anzeigen)
Dokument (Biographischer Artikel von Robert Jacksteit, 2010)
howitz_claus_bio.html
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