Der langjährige Professor der Universität Rostock Gerhard Mätzold wurde am 11. Juli 1924 im sächsischen Königsfeld geboren. Von 1931 bis 1936 besuchte er dort die Volksschule, um im Anschluss daran an die Oberschule ins nahegelegene Rochlitz zu wechseln. Ohne die Schule beendet zu haben, wurde er 1943 zum Militärdienst bei der Luftwaffe herangezogen und geriet im Laufe des Krieges in amerikanische Gefangenschaft. Zurück in Deutschland begann er 1945 mit einer landwirtschaftlichen Ausbildung, die er mit der Landwirtschaftsgehilfenprüfung abschloss. Zusätzlich besuchte er in dieser Zeit erneut die Oberschule in Rochlitz und es gelang ihm, sein Abitur nachzuholen.
Ab 1946 begann Mätzold Landwirtschaftswissenschaften in Greifswald zu studieren. Doch nach zwei Jahren zog es ihn an die Universität von Halle, wo er auch 1949 seine Diplomprüfung absolviert. In der Folgezeit arbeitete Mätzold für verschiedene Betriebe, doch blieb er zunächst in Sachsen. Ab 1949 war er Leiter der sächsischen Beobachtungsstation der Forschungsstelle für Agrarwirtschaft und Agrarpolitik Berlin. Ein Jahr später wurde er wissenschaftlicher Assistent des Arbeitsgebiets Landarbeitslehre in der Forschungsstelle für Landarbeit der DAL in Gundorf bei Leipzig. Ab 1956 leitete er zwei Jahre lang die Abteilung "Erprobung" am Institut für Landmaschinen- und Traktorenbau in Leipzig bevor wieder nach Gundorf zurückkehrte, um dort die Stelle des Leiters der Arbeitsgruppe "Technologie Feldwirtschaft" am Institut der landwirtschaftlichen Betriebs- und Arbeitsökonomik der DAL anzunehmen.
Inzwischen hatte Mätzold promoviert. Mit der Dissertation "Untersuchungen über die Anwendung pillierten Zuckerrübensamens zur Erleichterung der Rübenpflegearbeiten" hatte er 1957 den Titel Dr. agr. an der Universität Leipzig erhalten. Erst 1964 und mit mehr als 15 Jahren Arbeitserfahrung kam Mätzold als Dozent für Technologie der landwirtschaftlichen Produktion an die Universität nach Rostock. Zwei Jahre danach und mit der Schrift "Technologische Untersuchung der Verfahren der Mineraldüngung und Stickstoff-Flüssigdüngung" habilitierte er an der Universität Rostock und bekam dort 1969 die ordentliche Professur für den Lehrstuhl für Technologie der landwirtschaftlichen Produktion.Mätzold blieb bis zu seiner Emeritierung 1989 als Professor an der Universität Rostock.
Zu den wichtigsten Publikationen Mätzolds gehören das Buch "Verfahren der Kartoffelproduktion" von 1971 und das Gemeinschaftswerk mit Erhard Zimmermann und Martin Eberhardt mit dem Namen "Methodische Hinweise und Richtwerte für die Kalkulation von Verfahrenskosten der Pflanzenproduktion" von 1967.
Außer seiner Tätigkeit als Professor war Mätzold von 1967 bis 1968 kommissarischer Direktor des Instituts für Landtechnik, von 1968 bis 1972 sowie von 1976 bis 1982 stellvertretender Sektionsdirektor für Forschung der 1968 gegründeten Sektion Landtechnik und bis 1988 Leiter des Wissenschaftsbereiches "Technologie der landwirtschaftlichen Produktion" an der Universität Rostock. Weiterhin war er ab 1964 Mitglied der Deutschen Agrarwissenschaftlichen Gesellschaft (DAG).
Gerhard Mätzold verstarb am 30.März 1997 in Rostock.
Eemeli Eckhardt, Studentenbeitrag aus dem Jahr 2010.