Karl Grobbecker wurde am 07.11.1901 in Wesenberg (Mecklenburg) geboren. Sein Vater Paul Grobbecker, der als Landwirt und Schmied tätig war, verstarb bereits 1914. Die Volksschule in Wesenberg besuchte Karl Grobbecker von 1908 bis 1914, daraufhin das Gymnasium Carolinum in Neustrelitz, wo er 1922 sein Reifezeugnis ablegte. Im selben Jahr begann er eine Lehre als Gutsverwalter auf dem Rittergut in Poppendorf bei Bentwisch (Mecklenburg). Nach dem Ausbildungsabschluss 1923 arbeitete Karl Grobbecker als Verwalter auf dem Rittergut Wendfeld bei Sanitz (Mecklenburg). Im Anschluss folgte 1925 ein Studium der Landwirtschaft, wobei er drei Semester an der Universität Göttingen, ein Semester an der Universität Bonn und zwei Semester an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin absolvierte, wo er 1928 seinen Abschluss als Diplomlandwirt ablegte. Nebenherlaufend studierte Karl Grobbecker Volkswirtschaft, jedoch ohne das Examen abzulegen. 1929 durchlief er eine weiter Ausbildung, dieses Mal im kaufmännischen Bereich eines Stickstoff-Syndikats. 1931 promovierte Grobbecker in Berlin mit seiner Dissertationsschrift "Bedeutung und Auswirkung der künstlichen Trocknung in der Landwirtschaft".
Zwischen den Jahren 1930 bis 1938 erfolgten unterschiedliche Anstellungen als Landwirtschaftlicher Sachverständiger. Er arbeitete bei der Wirtschaftsberatungsstelle Brandenburg (1930–1931), der Landstelle Stettin (1931–1932) und den Industriebanken Stettin (1932–1934), in Königsberg in Preußen (1935–1936) und in Rostock (1937–1938). Anschließend war Karl Grobbecker bis 1941 als Geschäftsführer der Landwirtschaftlichen Treuhandverbände der Grenzmark-Danzig in Westpreußen tätig. 1941 wechselte er nach Berlin als Hauptreferent für die Reichsgesellschaft Landbewirtschaftung. Während der Zeit der Herrschaft des NS-Regimes, in der Grobbecker von 1937–1943 Mitglied der NSDAP war, erhielt er 1944 das Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse aufgrund seiner Tätigkeit in der Reichsgesellschaft.
Nach Kriegsende arbeitete er zunächst als Angestellter in Großfurra (Thüringen), wo er als Land- und Forstarbeiter sowie als landwirtschaftlicher Verwalter tätig war. Die direkt darauf folgende Beschäftigung als Leiter der Abteilung "Betriebswirtschaft, Planung und Statistik" im Ministerium für Versorgung, Land– u. Forstwirtschaft Weimar (Thüringen) erfolgte von 1946–1949. Als Leiter der "Landesanstalt für landwirtschaftliche Betriebswirtschaft und Landarbeit" in Steinbrücken bzw. Jena (Thüringen) war Karl Grobbecker anschließend bis 1952 tätig.
1953 wurde er an die Universität Rostock berufen, um dort das Amt als ordentlicher Professor sowie Institutsleiter für die neu gegründete "Landarbeitslehre und praktische Berufsausbildung" an der Universität anzutreten. Hierfür hielt Grobbecker zwei Habilitationsvorträge: "Die Güte der Arbeit in der Landwirtschaft" am 8.12.1952 und "Die Arbeitswirtschaft im Zuckerrübenbau" am 17.12.1952. An der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität war Grobbecker, bevor er 1957 zum Dekan ernannt wurde, ab 1956 als Prodekan tätig. Bereits seit 1958 gab es Kritik an den Lehrmethoden Grobbeckers, da sie nicht dem sozialistischen Modell entsprächen. Am 4.5.1959 fanden Beamte - nach Hinweisen - die Wohnung der Grobbeckers leer vor. Alles deutete auf "Republikflucht" hin, was sich später auch bestätigte. Über Berlin flüchtete die Familie Grobbecker nach Westdeutschland, wo sie später in Gießen sesshaft wurde.
Grobbecker war 1945 Mitglied der SPD geworden. Aufgrund der Vereinigung mit der KPD war er bis 1958 auch der SED. 1946 trat er dem FDGB bei. Des Weiteren hatte er den Vorsitz der "Arbeitsgemeinschaft für Landarbeitsforschung" der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften inne. An der Universität Gießen erhielt er 1959 ein Anstellung als außerplanmäßiger Professor für Landwirtschaftliche Arbeits- und Betriebslehre, welche er bis 1968 ausübte. Karl Grobbecker lebte bis zu seinem Tod am 24.5.1974 weiterhin in Gießen.
Christian Kersten, Studentenbeitrag aus dem Jahr 2010.