Karl-Friedrich Suter wurde am 24.01.1884 in Zofingen in der Schweiz, als Beamtensohn des gleichnamigen Vaters, der 1924 verstarb, geboren. Nachdem er die Volksschule von Aarburg und Zofingen besucht hatte, wechselte er 1895 auf die Bezirksschule, welche heute mit der Orientierungsstufe am Gymnasium vergleichbar ist. Von 1899 war er dann Schüler am Gymnasium in Aarau, welches er 1903 erfolgreich mit bestandenem Abitur verließ. Daraufhin studierte er ab dem gleichen Jahr in München Philosophie und Germanistik, jedoch bereits nach kurzer Zeit interessierte er sich mehr für die bildende Kunst, da ihn die Persönlichkeit und Ausstrahlung des Archäologen Adolph Furtwängler sehr beeindruckte und somit wollte er sich mehr der klassischen Kunst widmen. So wurde sein Interesse sich dieses Studienganges zu widmen, durch seine Hochschullehrer weiter verstärkt. Der Dozent für Kunstgeschichte Karl Voll und der Maler Ferdinand Hodler, Suters erste akademische Lehrer, förderten seine Neugier, so besuchte er in dieser Zeit unter anderem zusammen mit Hodler die Münchner Pinakothek, der ihm beispielsweise zeigte wie Werke entstehen. Dadurch erhielt Karl-Friedrich Suter in dieser Zeit durch Maler und Künstler entscheidende Anregungen.
Dann ging er im Herbst 1906 nach Berlin um voraussichtlich zwei Semester zu studieren, dabei hatte er vor allem das Ziel, sich die Museen der Stadt anzuschauen und das nahegelegene Elbflorenz Dresden zu besichtigen. Auch in der damaligen Reichshauptstadt hatte Suter das Glück große Künstler kennenzulernen. Auf einer Reise nach Dänemark 1908 lernte er den Norwegischen Maler Edvard Munch kennen, mit dem er von diesem Zeitpunkt an in intensiver Freundschaft verkehrte. 1909 ging Suter dann nach London mit dem Ziel, sich dort auch der neueren Kunstgeschichte zu widmen. Aus dem kurzen Besuch wurde jedoch ein längerer Aufenthalt, so dass er im Herbst 1911 erst auf den Kontinent zurückkehrte. Im Jahr 1912 unternahm Suter dann eine Studienreise in die Schweiz und nach Italien, in die Städte Venedig und Florenz in der Toskana. 1913 nahm er dann wieder ein reguläres Studium in Leipzig auf, wo er neuere Kunstgeschichte studierte. Im Jahr 1916 promovierte Suter dann unter August Schmarsow, der als strenger und kühler Doktorvater einen ähnlichen Einfluss wie der Archäologe Furtwängler auf ihn hatte. 1916, während des ersten Weltkrieges, wurde er zum Dr. phil. an der Universität Leipzig ernannt und bereits im gleichen Jahr begann er seine Habilitation. 1921 wurde er Privatdozent für Kunstgeschichte mit einer Arbeit über die Giorgione-Studien an der Universität Leipzig und bereits im Wintersemester 1921/22 hielt er seine ersten Vorlesungen. So lehrte er in den ersten Jahren die italienische Renaissance und niederländische Malerei des 15. bis 17. Jahrhunderts und auch die deutsche Kunst wurde im immer größeren Umfang von Suter gelehrt. In den Ferien reiste er dann viel um sich weiterzubilden. So gelang es ihm bis auf Russland und Schweden den gesamteneuropäischen Kontinent zu besuchen. Außerdem bereiste er Teile Nordafrikas und Asiens, um ein größeres Repertoire an Wissen zu erreichen. Während eines Besuches in Sizilien 1926 wurde sein Begehren nach byzantinistischer Kunst wieder geweckt und er besuchte die wichtigsten byzantinistischen Kunststätten in Italien, Bulgarien und Griechenland. Dort lernte er auch den damals größten lebenden Byzantinisten seiner Zeit, Gabriel Millet, vom Institut de France, kennen, dessen Schüler Suter dann für zwei Wochen war.
Die Vorlesungen von Professor Karl- Friedrich Suter waren gut besucht, außerdem interessierten sich seine Studenten sehr für Vorträge über Leonardo da Vinci. Am 4. Dezember 1943 wurde dann sowohl das kunsthistorische Institut als auch sein sehr umfangreiches Lehrmaterial durch den zweiten Weltkrieg zerstört. Suter war politisch nicht aktiv, aber er hatte sich durch Äußerung seiner Meinung auch Feinde in der Dresdener Regierung gemacht, so dass er erst im Jahr 1937 zum Professor ernannt wurde. 1946 übernahm er dann in Rostock am Institut für Kunstgeschichte eine Professur mit dem Lehr- und Forschungsgebiet der italienischen und byzantinistischen Kunst mit Schwerpunkt Da Vinci und Giorgione. So war er bis zu seinem Tode am 24.02.1952 in Rostock Professor an der Philosophischen Fakultät.
Martin Kröppelien, Studentenbeitrag aus dem Jahr 2010.