Eugen August Franz Wolff, Sohn des Konrektors Reinhard August, wurde am 15.12.1891 in Stolp in Pommern geboren. Sein Abitur erreichte E. Wolff Ostern des Jahres 1910 an der Oberrealschule seines Heimatortes. Er studierte zunächst in Königsberg, dann in Berlin, Germanistik. 1911 ging er nach Heidelberg, wo er ein halbes Jahr lang Philosophie studierte. Im Herbst desselben Jahres zog es ihn zurück nach Königsberg, wo er bis 1914 Neue Sprachen und Turnen studierte. In den Jahren des Ersten Weltkrieges diente E. Wolff in der Artillerie und war zuletzt Vize-Wachtmeister der Reserve. Für seine Dienste und die Tapferkeit vor dem Feind erhielt er 1916 das Eiserne Kreuz. Trotz der Teilnahme am Weltkrieg und der damit verbundenen Anstrengung erreichte er 1916 sein Staatsexamen und erhielt somit die Lehrbefähigung für die philosophische Propädeutik, Deutsch, Englisch, Französisch und Turnen für die Oberstufe.
Im Jahre 1919 konnte Wolff seine Ausbildung fortsetzen und absolvierte ein Referendariat in Königsberg. Von 1920 bis 1945 hatte er die Position des Studienrates am Stadtgymnasium von Stettin inne. Von etwa 1927 bis 1933 war er in der Assessoren-Prüfungskommission für Nichtschüler. Im Jahre 1922 schloss E. Wolff seine Dissertation mit dem Titel "Der Albigenser-Krieg und die Troubadours 1209-1229" in Königsberg ab und erhielt den akademischen Grad des Dr. phil. Im selben Jahr trat er der Deutschen Demokratischen Partei in Stettin bei, in der er einige Zeit im Vorstand des Provinzialverbandes war. Ebenfalls im Jahre 1922 wurde Wolff Mitglied des Pommerschen Philosophenvereins und war dort sieben Jahre lang geschäftsführendes Mitglied.
1925 veröffentlichte er einen Artikel mit dem Titel "Neuzeitliche Formen körperlicher Übungen" im Deutschen Philologenblatt, außerdem von 1923 bis 1932 mehrere Berichte über die Jahrestagungen des Philologen-Vereins. In dieser Zeit schrieb er auch für mehrere regionale Zeitungen, wie beispielsweise den „Stettiner Generalanzeiger“, dessen Mitarbeiter er war, der Stettiner "Ostsee-Zeitung", der "Stettiner-Abendpost" und im "Vaterland und Freiheit", einem kleinen demokratischen Organ Pommerns. Am 4.4.1929 gebar seine Frau Elfriede (geb. Hoppe) ihm sein einziges Kind, Marianne, welche später ebenfalls Lehrerin wurde. E. Wolff verlor nie seine Neugier an den Sprachen. Er bereiste für Sprachstudien 1912 und 1939 Italien, 1926 England, 1929 Frankreich und mehrere Male auch die Schweiz.
Ab 1933 wurde E. Wolff mit Absetzung und Strafversetzung bedroht. Er erhielt eine Beförderungssperre, wurde aus allen Prüfungskommissionen entfernt und verlor den Deutsch-Unterricht in der Oberstufe. Außerdem schied er in diesem Jahr aus all seinen gesellschaftlichen Funktionen, wie unter anderem der Partei und dem Philosophenverein, aus. Es folgte ein Untersuchungsverfahren gegen seine Person. Fortan war E. Wolff parteilos, gehörte jedoch bis mindestens 1939 dem Kreis von Feinden der Nazis und weiteren Widerstandsgruppen an. 1944 und 1945 war er in verschiedenen Kinderlandverschickungs-Lagern tätig. Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Jahre 1945 trat er wieder einer Partei bei. Für immerhin drei Jahre, bis 1948, war E. Wolff Mitglied der Christlich Demokratischen Union in Rostock. Ende 1945 veränderte sich auch die berufliche Laufbahn von Wolff. Er wurde zunächst für ein Jahr kommissarischer Leiter der Berufsschule in Malchin und übernahm 1946 eine Stelle als Dozent für Lehrerausbildungskurse in Rostock.Später im selben Jahr wurde er Dozent an der pädagogischen Fakultät an der Universität Rostock.
1948 wurde er zum Professor mit vollem Lehrauftrag für Methodik und Didaktik des neusprachlichen Unterrichts ernannt. Seine Lehr- und Forschungsschwerpunkte konzentrierten sich auf die Methodik der neueren Sprachen, Romanische Philologie, Sprachphilosophie und -psychologie.
Während seiner Tätigkeit an der Universität schrieb er Arbeiten wie "Universität-Student-Staat", "Lyrik und Unterricht", "Assoziationspsychologie und Strukturpsychologie", "Die pädagogischen Aufgaben der Gegenwart" und "Über das Wesen und die Voraussetzungen einer jeden wahren Kultur". Im Jahre 1954 wurde Wolff aus gesundheitlichen Gründen der Bitte nach Emeritierung nachgegeben. Trotz der Entbindung aller amtlichen Pflichten als Professor mit vollem Lehrauftrag an der Pädagogischen Fakultät führte er seine Arbeit als Dozent weiter fort.
Am 9.12.1969 verstarb Eugen August Franz Wolff im Alter von 77 Jahren in Rostock.
Lisa Walter, Studentenbeitrag aus dem Jahr 2010.