Weisgerber, Leo

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Empfohlene Zitierweise:
Eintrag von "Leo Weisgerber" im Catalogus Professorum Rostochiensium,
https://purl.uni-rostock.de/cpr/00002229
(abgerufen am 08.02.2025)

Weisgerber, Leo

Prof. Dr. phil. Dr. h. c.
 
1927-1930 ao. Professor für Vergleichende Sprachwissenschaft und Sanskrit
1930-1938 o. Professor für Vergleichende Sprachwissenschaft und Sanskrit
(Vorgänger, Nachfolger)
weisgerber_leo_pic.jpg

(Langeintrag)

catalogue entry

Fakultät:
1927-1938 Philosophische Fakultät
Institut:
Seminar für vergleichende Sprachwissenschaft
Lehr- und Forschungsgebiete:
Indogermanistik, Keltologie, Sprachpädagogik, Sprach- und Grammatiktheorie
Fachgebiet:
17.14 Vergleichende Sprachwissenschaft


 weitere Vornamen:
Johann
Lebensdaten:
geboren am 25.02.1899 in Metz (Elsaß-Lothringen)
gestorben am 08.08.1985 in Bonn
 Konfession:
römisch-katholisch
Familie:
Vater: Ludwig Weisgerber, Hauptlehrer
Mutter: Maria Weisgerber, geb. Müller

Kurzbiographie:
1917 Abitur, Metz
1917-1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, zuletzt Unteroffizier
1918-1923 Studium der Indogermanistik, Vergleichenden Sprachwissenschaft, Germanistik, Romanistik, Keltologie, Univ. Bonn, München, Leipzig
1925-1926 Studienreferendar, Bonn
1925-1927 Privatdozent für Allgemeine und Indogermanische Sprachwissenschaft, 1926 Lehrstuhlvertretung, Univ. Bonn
1926 Zweite Staatsprüfung für das Lehramt an höheren Schulen
1926-1927 beamteter Dozent für Deutsch und Volkskunde, Pädagogische Akademie Bonn
1927-1938 Professor, Univ. Rostock
1938-1942 o. Professor für Allgemeine und Indogermanische Sprachwissenschaft, Univ. Marburg (1942, 1944/45 Lehrstuhlvertretung)
1939, 1940-1941, 1944-1945 Wehrmacht, zuletzt Angehöriger des NS-Volkssturms
1942-1967 erster o. Professor für Keltische Sprache und Kultur, ab 1947 Professor für Allgemeine Sprachwissenschaft, Keltische Sprache und Kultur, Univ. Bonn
1967 Emeritierung
akademische Abschlüsse:
Studium 1923 Staatsprüfung für das Lehramt an höheren Schulen, Univ. Bonn
Promotion 1923 Dr. phil., Univ. Bonn
Titel der Arbeit: Die Handschriften des Peredur ab Efrawe in ihrer Bedeutung für die kymrische Sprach- und Literaturgeschichte.
Habilitation 1925 (Allgemeine und Indogermanische Sprachwissenschaft), Univ. Bonn
Titel der Arbeit: Sprache als gesellschaftliche Erkenntnisform. Eine Untersuchung über das Wesen der Sprache als Einleitung zu einer Theorie des Sprachwandels.

akademische Selbstverwaltung:
1927-1938 Seminardirektor
1934-1935 Dekan
Funktionen:
1926-1927 Leiter des Sprachwissenschaftlichen Seminars, Univ. Bonn
ab 1932 Herausgeber der Zeitschrift "Wörter und Sachen"
ab 1932 korrespondierendes Mitglied des Archäologischen Instituts des Deutschen Reiches, Berlin
ab 1934 Mitglied im Wiss. Rat des Deutschen Auslands-Instituts, Stuttgart
1938-1942 Direktor des Seminars für Allgemeine indogermanische Sprachwissenschaft, Univ. Marburg
1940-1944 Sonderführer (Z) bei der Wehrmachtspropaganda-Abteilung Frankreich, u. a. Mitarbeit im Keltischen Institut der Bretagne, beim deutschen Sendedienst in bretonischer Sprache, Rennes (Frankreich), zuständig für bretonische Kollaborateure und zur Anwerbung bretonischer SS-Angehöriger
ab 1941 publizistische Beteiligung am sogenannten "Kriegseinsatz der Geisteswissenschaften"
1947-1967 Direktor des Keltischen Seminars, Univ. Bonn
ab 1948 Herausgeber "Rheinische Vierteljahresblätter"
ab 1954 Mitglied der Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen
1956-1965 Initiator und Leiter des Arbeitskreises "Sprache und Gemeinschaft" der Deutschen Forschungsgemeinschaft
1960-1963 stellv. Leiter des Instituts für Phonetik und Kommunikationsforschung, Univ. Bonn
ab 1960 Mitglied des wiss. Beirates der Dudenredaktion
Mitdirektor des Sprachwissenschaftlichen Seminars, Univ. Bonn
Gründer und Direktor des Instituts für Allgemeine Sprachwissenschaft, Univ. Bonn
Leiter der Abteilung für Siedlungs- und Kulturgeschichte der rheinischen Frühzeit, Institut für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande in Bonn
weitere Mitgliedschaften:
ab 1936 korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Göttingen
Rheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaften
Ehrungen:
1961 Konrad-Duden-Preis der Stadt Mannheim
1965 Dr. h. c., Univ. Leuven (Belgien)
1975 Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland
Ehrenmitglied des Wiss. Rates des Instituts für Deutsche Sprache in Mannheim

Werke (Auswahl):
Die volkhaften Kräfte der Muttersprache. Frankfurt am Main 1939, 3. Aufl. 1943.
Die Entdeckung der Muttersprache im europäischen Denken. Lüneburg 1948.
Die Muttersprache im Aufbau unserer Kultur. Düsseldorf 1950.
Die geschichtliche Kraft der deutschen Sprache. Düsseldorf 1950.
Das Tor zur Muttersprache. Düsseldorf 1951, 9. Aufl. 1968.
Das Gesetz der Sprache als Grundlage des Sprachstudiums. Heidelberg 1951, 2. Aufl. 1964.
Deutsch als Volksname. Ursprung und Bedeutung. Darmstadt 1953.
Die vier Stufen in der Erforschung der Sprachen. Düsseldorf 1963.
Gipper, Helmut (Hg.): Zur Grundlegung der ganzheitlichen Sprachauffassung. Aufsätze 1925-1933. Zur Vollendung des 65. Lebensjahres Leo Weisgerbers. Düsseldorf 1964.
Die Namen der Ubier. Köln 1968.
Knobloch, Johann; Schützeichel, Rudolf (Hg.): Rhenania germano-celtica. Gesammelte Abhandlungen. Dem Autor zum 70. Geburtstag am 25. Februar 1969. Bonn 1969.
Die geistige Seite der Sprache und ihre Erforschung. Düsseldorf 1971.
Zweimal Sprache. Deutsche Linguistik/Energetische Sprachwissenschaft. Düsseldorf 1973.
Sprache als gesellschaftliche Erkenntnisform. Eine Untersuchung über das Wesen der Sprache als Einleitung zu einer Theorie des Sprachwandels. Hg. von Bernhard Lauer und Rudolf Hoberg. Mit einer Einführung von Bernhard Weisgerber. Kassel 2008.

Quellen:
Personalakte Leo Weisgerber, UAR
Buddrus, Michael; Fritzlar, Sigrid: Die Professoren der Universität Rostock im Dritten Reich. München 2007, S. 434-436.
Eintrag im Catalogus professorum academiae Marburgensis. Bd. 2, 1911-1971. Marburg 1979, S. 632-633.
weitere Literatur:
Sylla, Bernhard: Hermeneutik der langue. Weisgerber, Heidegger und die Sprachphilosophie nach Humboldt. Würzburg 2009.
Roth, Jürgen: Methodologie und Ideologie des Konzepts der Sprachgemeinschaft : fachgeschichtliche und systematische Aspekte einer soziologischen Theorie der Sprache bei Leo Weisgerber. Frankfurt a. M. 2004. (Link öffnen externer Link)
Weisgerber, Bernhard (Hg.): Leo Weisgerber, Leben und Werk. Aus Anlaß der Übergabe seines Nachlasses an die Brüder-Grimm-Gesellschaft e.V. in Kassel am 25. November 2000. Kassel 2000.
Dutz, Klaus D.: Interpretation und Re-Interpretation. Aus Anlaß des 100. Geburtstages von Johann Leo Weisgerber (1899-1985). Mit einem historiographischen Anhang und dem Schriftenverzeichnis Weisgerber, in: Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik 73 (2006) 3, S. 338.
Ivo, Hubert: Leo Weisgerber. Engagement und Reflexion. Kritik einer didaktisch orientierten Sprachwissenschaft. Frankfurt am Main 1994.
Repgen, Konrad: In memoriam Leo Weisgerber. Reden gehalten am 15. Januar 1986 bei der akademischen Gedenkfeier der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Bonn 1986.
Deutsches Biographisches Archiv (DBA): II 1381, 342-344; III 976, 244-249. (WBIS) (Link öffnen externer Link)
Internet-Ressourcen:
Einordnung:
Epoche 1918-1933
Epoche 1933-1945

eingestellt / geändert:
15.10.2008, mglasow / 17.11.2022, administrator

Dokumente/Anhang

Anhang:
Leo Weisgerber (Foto, ohne Jahr, UAR)
weisgerber_leo_pic.jpg
(99.1 KB) MD5 (als Portrait anzeigen)
Bild (Unterschrift)
weisgerber_leo_sig.jpg
(25.4 KB) MD5 (als Unterschrift anzeigen)
Gutachten des Leiters der Rostocker NS-Dozentenschaft (1936, Personalakte, UAR)
weisgerber_leo_gutachten1.pdf
(409 KB) MD5 (keine Anzeige)
Gutachten des Rektors Paul Schulze (1936, Personalakte, UAR)
weisgerber_leo_gutachten2.pdf
(253 KB) MD5 (keine Anzeige)