Auf dieser Seite finden Sie eine ausführliche Projektbeschreibung des Rostocker Professorenkatalogs. Unter Inhalt sind die Kriterien, nach denen Professoren in den Katalog aufgenommen wurden, erläutert. Die Verfahrensweise, die zur Erstellung eines Katalogeintrags führt, finden Sie unter Arbeitsablauf. Die einzelnen Gliederungspunkte eines CPR-Eintrags sind unter Aufbau der Einträge detailliert erklärt. Abschließend ist die Quellen- und Recherchegrundlage, nach Bearbeitungszeiträumen aufgeschlüsselt, dargestellt.
In den Catalogus Professorum Rostochiensium (CPR) wurden diejenigen Personen aufgenommen, die unter der Bezeichnung "Professor" an der Universität Rostock tätig waren bzw. sind, ausgenommen die – in der Regel nur kurzfristig oder in geringem Umfang tätigen – Lehrbeauftragten, Gastprofessoren, Professurvertreter und Projektmitarbeiter. Daneben sind auch die Personen enthalten, denen die Universität Rostock einen Professorentitel verliehen hat, ohne dass sie hier beschäftigt waren.
Generell musste dabei aber den Besonderheiten der 600-jährigen Geschichte der Universität Rechnung getragen werden. Für einige Zeiträume ergaben sich Sonderfälle: In der ersten Epoche 1419-1563 war die Bezeichnung „Professor“ noch nicht durchgehend etabliert. Aus diesem Grund werden zunächst die Biographien derjenigen Personen erarbeitet, die ein höheres Verwaltungsamt an der Universität innehatten, also (Vize)Rektoren, (Vize)Dekane. Weitere separate konzeptionelle Überlegungen gab es für das 20. Jahrhundert: Ab 1934 wurde die Dozentur als planmäßige Hochschullehrerstelle eingeführt. Diese „Dozenten neuer Ordnung“ wurden mit in den CPR aufgenommen. Auch für den Zeitraum 1946-1992 sind die Dozenten und ab 1968 Hochschuldozenten vollständig im CPR verzeichnet, weil sie planmäßig, dauerhaft bzw. unbefristet angestellte Hochschullehrer waren und die gleichen Aufgaben und Pflichten wie Professoren hatten.
Für den Zeitraum ab 1993 sind Dozenten nur dann im Katalog enthalten, wenn sie später Professor an der Universität Rostock entsprechend der oben genannten Kriterien wurden. Außerdem wurden alle Professoren der Universität Bützow mit in den CPR aufgenommen.
Zunächst mussten die Namen des Lehrpersonals und ihre Professuren recherchiert werden. Diese wurden in verschiedene Dokumentationslisten eingetragen, die der koordinierten Bearbeitung nach Zeitabschnitten dienten.
Die Erfassung der Daten erfolgte nach Richtlinien, die die formale Einheitlichkeit der Daten sichern soll. Anschließend wurden die Angaben zu den Professuren und die jeweilig ermittelten biographischen Informationen in eine Datenbank übertragen.
Die erarbeiteten Biographien wurden forschungsstellenintern korrekturgelesen. Um die Qualität der Angaben und die formale Einheitlichkeit der Einträge zu sichern, gab es bisher zwei umfangreiche systematische Fehlersuchen, in denen nicht nur orthographische Richtigkeit, sondern auch Kohärenz der Inhalte überprüft wurde. Die letzte Kontrolle erfolgte im Jahr 2014. Professoren ab der späten DDR-Zeit werden regelmäßig angeschrieben und gebeten, ihre Einträge auf Aktualität zu überprüfen.
Zu diesem Zeitpunkt gibt es drei Arten von Einträgen im CPR: Kurzeinträge, Dokumenteinträge und Langeinträge.
Kurzeinträge enthalten grundlegende Angaben zur Tätigkeit eines Professors an der Universität Rostock: a) Name, Vorname und akademischer Titel, b) Zeitraum, Art und Fachgebiet der (ggf. mehrerer) Rostocker Professur(en)/Dozentur(en), c) institutionelle Zugehörigkeiten (Fakultäten, Sektionen, ggf. Institute etc.), d) Einordnung in eine Fachgebietsklassifikation, ggf. Lebensdaten, Links zur Institutshomepage und GND. Sie dienen zur vorläufigen Erfassung eines Professors bis eine ausführliche Biographie erstellt werden kann – etwa wenn noch keine Einwilligungserklärung vorliegt und der Datenschutz greift. Innerhalb des Professurenfeldes wird soweit möglich auf Vorgänger und Nachfolger verlinkt.
Dokumenteinträge enthalten zusätzlich zu den Angaben eines Kurzeintrags Dokumentanhänge, die biographische Informationen beinhalten. Zum größten Teil handelt es sich bei diesen Anhängen um Scans des Manuskripts Falkenberg.1 Die Anhänge sind über die Registerkarte Biographie zu erreichen. Dokumenteinträge sind also inhaltsreiche ‚Provisorien‘ bis Langeinträge erstellt werden können.
Langeinträge stellen den Idealfall und das Ziel eines Eintrags im CPR dar. Sie enthalten eine ausführliche Biographie und sind ggf. angereichert mit Bild, Unterschrift (nur vor 1945), gescanntem Lebenslauf, Schriftenverzeichnis und Quellendokumenten aus den Personalakten. Wurden die Langeinträge aus vormaligen Dokumenteinträgen erstellt, enthält der Anhang teilweise zusätzlich noch die Registerkarte Biographie. Bei inhaltlichen Differenzen zu den Angaben des Katalogeintrags, sind die des Katalogeintrags maßgebend. Der Umfang der Informationen in den Langeinträgen ist sehr unterschiedlich und richtet sich nach der Ausführlichkeit der Personalakten, der hinzugezogenen Sekundärliteratur und der von den Professoren selbst gemachten Angaben.
Name:
Vorname:
Titel:
Professur in Rostock:
Fakultät:
Institute:
Lehr- und Forschungsgebiet:
Fachgebiet:
Emaildresse:
Homepage:
Namensvarianten:
weitere Vornamen:
Lebensdaten:
Konfession:
Familie:
Kurzbiographie:
Akademische Abschlüsse:
Akademische Selbstverwaltung:
Funktionen:
Wissenschaftliche Mitgliedschaften:
Ehrungen:
weitere Informationen:
Werke (Auswahl):
Nachweis von Publikationen:
Quellen:
Weitere Literatur:
Internet-Ressourcen:
Eingestellt/geändert:
Empfohlene Zitierweise:
Bild:
Dokument:
Anhang:
Für die Erstellung der Langeinträge wurden Bearbeitungszeiträume festgelegt, die nicht den Zeiträumen der Epochen entsprechen. Diese Bearbeitungszeiträume orientierten sich an den Quellen, die zur Verfügung standen.
Begonnen wurde damit, die zu Projektbeginn (2005) lehrenden und kürzlich emeritierten Professoren zu kontaktieren, sie über das Projekt zu informieren und um Mitarbeit zu bitten. Mit der Anfrage erhielten sie neben einem Formular, das die relevanten Informationen abfragte, auch die Bitte um ein Foto, einen Lebenslauf und ein Schriftenverzeichnis. Für Professoren, die nicht kontaktiert werden konnten, die ausdrücklich nicht mit weiteren Angaben im CPR vertreten sein wollten oder die auf Anschreiben und mehrere Nachfragen – zumindest bisher – nicht reagiert haben, konnten nur Kurzeinträge nach Maßgabe des Datenschutzes erstellt werden. Die Zusammenstellung der Professoren seit 1993 erfolgte über die Durchsicht aller Vorlesungsverzeichnisse vom Sommersemester 1993 bis zum Wintersemester 2007/2008. Anschließend wurden die dort als Professor aufgeführten Personen mit Datenbanken der Personalverwaltungen und der Akademischen Verwaltung abgeglichen. Nach dieser Überprüfung wurden auch diese Professoren angeschrieben, über das Projekt informiert und um Mitarbeit gebeten. Seit 2008 erhält die Forschungsstelle von den verschiedenen zuständigen Verwaltungseinheiten einmal jährlich Listen mit den Veränderungen innerhalb der Professorenschaft, also die Namen der neuberufenen und emeritierten Professoren. Die neuberufenen Professoren werden angeschrieben, um Mitarbeit gebeten und erhalten unter Berücksichtigung des Datenschutzes einen möglichst ausführlichen Eintrag im CPR. Um den CPR aktuell zu halten, werden diese Professoren, auch bereits emeritierte, in regelmäßigen Abständen angeschrieben und um Aktualisierung der bestehenden Daten gebeten.
Die Bearbeitung dieses Zeitraums barg einige Startschwierigkeiten. Zum einen musste geklärt werden, welche unterschiedlichen Arten und Bezeichnungen der Professuren nach 1945 existierten und wer von dem Lehrpersonal in den CPR aufgenommen werden sollte. Zum anderen war es für diesen Zeitraum problematisch, die entsprechenden Professoren überhaupt zu recherchieren, da es zwischen 1972 und Ende der 1980er Jahre weder Personalverzeichnisse noch sonstige Auflistungen der Rostocker Hochschullehrer im Rostocker Universitätsarchiv gab. Aus diesem Grund wurden die entsprechenden Namen über Sichtung der Personalakten nach den Bezeichnungen „Dozent“ und „Professor“ ermittelt und auch Zeitzeugen nach Kollegen befragt. Das Ergebnis dieser Recherche ist eine erstmalige Auflistung der Professoren und Dozenten der DDR-Zeit und der anschließenden Umbruchsjahre. Nach Erstellen der Übersicht über das Personal dieses Zeitraums mussten Adressen recherchiert und die Professoren kontaktiert werden. Professoren, die nicht zu erreichen waren oder keine weiteren Angaben wünschten, erhielten nur einen Kurzeintrag. Bei bereits verstorbenen Professoren wurden - unter Berücksichtigung des Datenschutzes - die Informationen für die Langeinträge aus den Personalakten und der allerdings nur sehr spärlich vorhandenen biographischen Literatur entnommen. Angereichert wurden diese Einträge, abgesehen von Lebenslauf und Schriftenverzeichnis, mit Scans von inhaltlich besonders interessanten Originaldokumenten: etwa Abschiedsbriefe von Rostocker Professoren, die die DDR verlassen hatten; Dokumente von Parteiverfahren oder Versuche politischer Rechtfertigungen nach 1945. War der Datenschutz zu beachten, wurden die Professoren angeschrieben und um Angaben gebeten.
Die Namen der Professoren ab dem Jahr 1900 wurden anhand der Vorlesungs- und Personalverzeichnisse ermittelt und die Biographien aus den Personalakten erstellt, ergänzt um Angaben aus Sekundärliteratur. Für die Zeit ab 1932 war dabei das Lexikon von Michael Buddrus und Sigrid Fritzlar über die Rostocker Professoren des Dritten Reichs2 hilfreich, da die Autoren auch Akten anderer Archive einsahen und dort weiterführende Informationen fanden.
Recherchegrundlagen für die Professoren des Zeitraums 1563 bis 1900 bildeten die Dissertation von Matthias Asche3, Personalverzeichnisse und vor allem Paul Falkenbergs Arbeit „Die Professoren der Universität Rostock 1600-1900“.4 Diesen Überblick über die Rostocker Professoren, angereichert mit deren Biographien, erarbeitete Falkenberg höchstwahrscheinlich im Hinblick auf das Universitätsjubiläum 1919. Seine Übersicht wurde zwar nicht als Lexikon gedruckt, blieb aber in handschriftlicher Manuskriptform im Universitätsarchiv Rostock erhalten. Scans dieses Manuskripts werden in der Registerkarte „Biographie“ der Dokumenteinträge und im Anhang der Langeinträge dieses Zeitraums angezeigt. Für die wenigen bereits bestehenden Langeinträge wurde auch auf die Personalakten des Universitätsarchivs zurückgegriffen.
Informationen folgen in Kürze.
Diese Projektdokumentation wurde erstellt von Regine Elhs, Matthias Glasow, Karsten Labahn, Marco Schabacker und Robert Stephan. (Stand: Juni 2016)
Herausgegeben im Auftrag des Rektors der Universität Rostock
von Kersten Krüger.
Erstellt unter der Leitung
von Dr. Angela Hartwig
von der Forschungsstelle Universitätsgeschichte in Zusammenarbeit mit dem Universitätsarchiv und der Universitätsbibliothek.
Rostock, online seit 2006.